Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: XTZ MH 800 DSP


Schwedische Kronen

Lautsprecher Stereo XTZ MH 800 DSP im Test, Bild 1
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PC-Lautsprecher gibt es wie Sand am Meer. Dem Gamer stehen tausende bunte Dosen zur Auswahl, nur die meisten dieser Dinger taugen nicht zum Musikhören. Wer ein bisschen mehr Geld in die Hand nimmt, kann aber auch was bekommen, das auch den anspruchsvollsten Musikliebhaber zufriedenstellt.

Peripherie:


Apple MacBook Pro, OSX 10.7.1, iTunes 10.4.1, PureMusic 1.8
Apple MacBook Pro, Bootcamp mit Windows 7 Home, Sonata Server

Seit einer ganzen Weile schon stehen auf meinem Schreibtisch ein paar nett aussehende Lautsprecherskulpturen der Marke XTZ. Kennen Sie nicht? XTZ ist ein recht junges Unternehmen mit Sitz in Torup, Schweden. Die Produktpalette ist mehr als nennenswert groß und reicht von mittel- und hochpreisigen Lautsprechern und Elektronik bis hin zu DSP-gestützten Multimediasystemen. Letztere sind die ganz neuen Schöpfungen der Schweden und in meinen Augen genau das Richtige, um gescheit am Schreibtisch abhören zu können.

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Die Firma, die sich für den später noch für wichtig befundenen prozessierenden Teil des Sets verantwortlich zeigt, heißt Dirac Research und ist eine echte Hausnummer, wenn es um digitale Audioverarbeitung geht. Die Entwicklungen des schwedischen Unternehmens finden in Audiosystemen namhafter Hersteller wie Bentley, Rolls Royce oder Naim Anwendung, was für die Seriosität und Qualifikation der Firma aus Uppsala spricht. Da stecken jede Menge Entwicklungserfahrung und das geballte Wissen einer statthaften Anzahl von Ingenieuren drin. Sich dieses Wissen zunutze zu machen, ist mit Sicherheit ein kluger Schritt, denn so stellt man sicher, dass der DSP sinnvoll eingesetzt und von kompetenter Hand genutzt wird.

Komponenten


Dreh- und Angelpunkt des Sets ist ein kleiner Zweikanalverstärker in Klasse-D-Technik, der mit fast 40 Watt eine ganze Menge Saft liefert. Das ist auch gut so, denn die zum Set gehörenden Lautsprecher sind ausgewachsene Jungs, die sich über Leistungs-Headroom freuen. Die kleine Kiste ist sehr ordentlich gefertigt, der Alu-Drehknopf für die Lautstärke dreht satt. Der USB-Anschluss für den Computer sitzt auf der Rückseite, daneben befinden sich Line-Eingänge für analoge Quellgeräte und ordentliche Lautsprecherterminals. Per Line-out könnte man noch einen Subwoofer anschließen, obwohl der eigentlich nicht gebraucht wird, denn pro Lautsprecher arbeitet im Verborgenen ein kräftiger Peerless- 13er. Das reicht für den Schreibtisch zehnmal. Die Subwoofer-Option muss man nur nutzen, wenn man sich für ein anderes Lautsprechersystem entscheidet als das hier vorgestellte. Diese Entscheidung wird allerdings schwerfallen, denn die beiden Lautsprecher, die mir der Vertrieb mitgeschickt hat sind wahre Sahneteile. Die Stabilität dieser Breitband-plus-Woofer-Satelliten würde einigen ausgewachsenen Wohnzimmerboxen gut zu Gesicht stehen. Das Volumen wurde aufwendig verstärkt, die Formgebung trägt zur Steifigkeit der Box ebenfalls bei – und zu ihrer Schönheit. Diese Lautsprecher machen nun wirklich auf jedem Schreibtisch eine gute Figur. Der Alu-Breitbänder, der den Großteil der Arbeit erledigen muss, ist vom für seine hochwertigen Chassis bekannten dänischen Spezialisten Tymphany und läuft bis über 16 kHz. Ich kenne diesen Lautsprecher recht gut aus dem Car-HiFi-Bereich und weiß um seine klanglichen Qualitäten. 

Herzstück


Der Clou, der dem eh schon sehr feisten Lautsprecherset noch die Krone aufsetzt, ist aber die dazugehörende Software. Die Rechenarbeit des Prozessierens, dazu gehören Equalizing und Laufzeitkorrektur, wird nicht in einem Chip, sondern in Ihrem Computer erledigt, die Systemleistung wird jedoch auf erträglichem Niveau beansprucht; jeder halbwegs moderne Computer berappt die ihm von der Software gestellte Aufgabe mit einem Lächeln. Wer am Mac mit Programmen wie Amarra oder PureMusic arbeitet, kann übrigens beruhigt sein, das funktioniert prächtig, denn die XTZ-Software installiert sich als externe Soundkarte, die man einfach in den Audio-Einstellungen des jeweiligen Abspielprogramms einstellen kann. Einzige Einschränkung: Auf betagten Power- PC-Macs läuft die Software nicht, ein Intel-Prozessor ist Pflicht. Bis 48 kHz in 16 Bit bleibt die USB-Verbindung am Ball, eignet sich also für CD-Rips ganz wunderbar, Highres-Musik muss per Software auf maximal dieses Maß gestutzt werden. Ein Auswahlmenü bietet mehrere Presets an, von linearer Abstimmung bis zur loudnessähnlichen Charakteristik. Die kann man sich einfach mal der Reihe nach durchhören und sich für den entscheiden, der den persönlichen Geschmack am ehesten trifft. Ein Breitbänder hat von Natur aus schon ein hervorragendes Zeitverhalten, meist ist es der hinterherhinkende Bass, der die Harmonie trübt. DSP optimiert ergibt sich eine Sprungantwort, die dem Ideal nahekommt. Die „Dirac HD Sound“ getaufte Routine rechnet den durch Chassis- und Raumeinflüsse verbogenen Frequenzgang (und das Zeitverhalten) so um, dass er einer vorgegebenen Zielkurve folgt. So die Theorie und auch die Pressemitteilung. Da wird man als Redakteur schon mal skeptisch, zu verlockend sind die angepriesenen Ergebnisse. Ich habe das mal nachgemessen und war tatsächlich so ziemlich begeistert. Die Software tut tatsächlich das, was sie tun soll. Unter Freifeldbedingungen zeigt die Box nämlich einen klanglich wenig vorteilhaften Buckel im fürs Ohr empfindlichen Bereich zwischen 1 – 4 kHz, der Bass hinkt ganz untenrum ein wenig nach. Schaltet man eine sinnvollen Filter wie den „FLAT 40 Hz“-Filter ein, ergibt sich eine bemerkenswerte Linearität. Was das Ganze auf Ihrem Schreibtisch tatsächlich tut, kann ich natürlich nicht wissen, ordentliche Voraussetzungen werden aber zweifelsohne geschaffen. Und: Da ich zum Test Rauschsignale verwenden musste, konnte ich keine Impulsantwort messen. Allerdings bin ich geneigt, den Angaben des Herstellers zu glauben, denn so etwas hört man! Das Messinstrument Ohr hat‘s bestätigt. Sie glauben gar nicht, wie sehr die Dynamik zunimmt, wenn sich die Chassis hundertprozentig einig sind und absolut zeitgleich Schall erzeugen. Schon ohne Prozessor-Unterstützung spielt das Set absolut erwachsen und dank Breitbänder schön räumlich und „echt“, mit eingeschaltetem DSP geht dann die Sonne auf. Dann zeigen sich die ganze Spielfreude und das volle Potenzial der sehr guten Chassis erst richtig. Stimmen sind unglaublich ausdrucksstark, die Wiedergabe ist absolut rhythmisch und direkt. Ohne Filterunterstützung will man nach einer Minute Hörzeit schon nicht mehr leben. Nur im Filmbetrieb sollte man die Filterei ausschalten, denn natürlich erzeugt die Rechenarbeit eine gewisse Latenz, die eine Asynchronität zwischen Bild und Ton zufolge hat. Mit Multimediasoftware wie dem hervorragenden „Boxee“ lässt sich aber auch das kompensieren. So oder halt im reinen Musikbetrieb begeistern jedenfalls das hervorragende Timing, die stets kraftvolle Wiedergabe und die realistische Abbildung. Das ist eine ganz große Vorstellung, die auf meinem Schreibtisch abgeht. Was ähnlich Gutes muss man mir in dieser Preisklasse erst mal zeigen.

Fazit

„Beeindruckend, was Software heutzutage zu leisten imstande ist. Das eh schon sehr hochwertige XTZ-Set wird von der ausgeklügelten Dirac-Software so beflügelt, dass man diese Lautsprecher sogar als vollwertige HiFi-Lösung betrachten kann.“

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: XTZ MH 800 DSP

Preis: um 600 Euro

1/2012
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 600 
Vertrieb: Mind Audio, Köln 
Telefon: 0221 9921575 
Internet: www.mindaudio.de 
Lautsprecher
Bestückung: 1 x 3`` - Breitbandlautsprecher, 1x 5,25 `` Tieftöner 
Gehäuseprinzip: Bassreflex 
Ausführungen: Schwarz / Weiß 
Verstärker
Leistung: 2 x 38 Watt 
Eingänge: 1 x USB, 1 x analog RCA 
Ausgänge: 1 x analog RCA, 1 x 6.3er - Klinke 
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Autor Christian Rechenbach
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Datum 11.01.2012, 09:15 Uhr
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