Kategorie: Mobiler Player

Einzeltest: Pioneer XDP-100R


Smart ohne Phone

Mobiler Player Pioneer XDP-100R im Test, Bild 1
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Während bei Computer Audio Rechner mit Apples Betriebssystemen die erste Wahl sind, regiert Android klar im Mobil-Bereich. Das hat durchaus seine Gründe, wie Pioneer mit seinem neuen HiFi-Player zeigt.

Der Smartphonemarkt boomt nach wie vor, denn mittlerweile hat praktisch jeder eines der computerisierten Telefone in der Tasche. Dabei regieren im Prinzip zwei Betriebssysteme den Markt: Apples iOS und Googles Android, das praktisch auf allen Smartphones läuft, die nicht von den Kaliforniern mit dem fruchtigen Logo kommen. Das liegt zum großen Teil natürlich an dem offenen System, das Google anbietet und das es Entwicklern von Apps wesentlich einfacher macht, Programme anzubieten. Dank der vielseitigen Anwendungsbereiche und der Tatsache, das man sein Telefon heutzutage eh immer dabei hat, hat sich die mobile Musikwiedergabe stark auf das Smartphone ausgerichtet. Apps von Streamingdiensten gibt es einige, Mediaplayer werden im Play-Store noch mehr angeboten und auch DNLA-basierte Programme für Netzwerk-Streaming gibt es eine ganze Reihe.

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Doch da Smartphones nun mal besonders vielseitig sein müssen und die Musikwiedergabe nicht unbedingt im Fokus steht, leidet oft die Klangqualität unter der Vielzahl von Systemen, die im inneren des handlichen Computers um Platz, Rechenleistung und Strom konkurrieren. Echte Audiophile greifen deswegen nach wie vor zu mobilen HiFi-Playern, die sich ausschließlich um die Wiedergabe hoch aufgelöster Musik kümmern. Im Rückschluss führt das aber wieder dazu, dass man einige andere Funktionen vermisst, die man eben auf einem Smartphone hätte. Pioneer will nun die beiden Welten zusammenführen und die Vielseitigkeit eines Smartphones mit den Klangeigenschaften eines audiophilen Players zu kombinieren. Ergebnis dieser Bemühungen ist der neue XDP-100R, der sich nun den Weg auf den Deutschen Markt bahnt. Optisch schlägt der Player dabei bereits die Brücke zwischen hochwertigem Smartphone und Mobilplayer. Eingefasst in ein solides Vollmetallgehäuse wird auch der XDP über ein kapazitives Touch-Display an der Oberseite bedient. Nur an der Dicke des Gerätes erkennt man vielleicht, dass es sich hier nicht um ein Telefon handelt, denn mit 76 Millimetern ist der Pioneer fast doppelt so hoch, wie ein aktuelles Smartphone. Trotzdem bleibt das Gerät mit etwa 200 Gramm Gewicht absolut im Rahmen und fällt, in der Jackentasche verstaut, nicht weiter auf. Hauptsächlich findet die Bedienung zwar über den Bildschirm statt, doch um diesen nicht für jede Kleinigkeit wieder einschalten zu müssen, bietet der XDP-100R eine Reihe Bedientasten am Gehäuse. Zum einen natürlich den Knopf zum Ein- und Ausschalten des Gerätes, beziehungsweise des Bildschirms, gleich daneben dienen drei kleinere Tasten zum Pausieren der Musik, beziehungsweise zum vor- oder zurückspringen durch die Titel in der Playlist. Auf der leicht spitz zulaufenden Gerätekante links vom Bildschirm wurde hingegen ein Drehregler für die Lautstärke eingefasst, der den ausgegebenen Schalldruck in 161 Schritten regulieren kann, was auch funktioniert, wenn das Display ausgeschaltet ist. Die Handhabung gelingt sehr Präzise, auch wenn der Regler vielleicht einen Ticken mehr Widerstand gebrauchen könnte. Auch gegen ungewollte Bedienung kann man das kleine Rädchen nicht sichern, wozu jedoch gesagt sein muss, dass es in der Praxis nicht ein einziges Mal vorkam, dass sich die Lautstärke unbeabsichtigt veränderte.  Bei eingeschaltetem Bildschirm bietet sich Android Benutzern ein vertrautes Bild, denn auf dem XDP-100R läuft wie gesagt das beliebte Betriebssystem in der Version 5.1 Lollipop. Das bedeutet, dass man neben der Pioneer Music-App zum Abspielen interner Inhalte, auch Streamingdienste und deren Kataloge auf dem Player wiedergeben kann. Verschiedene Links zu empfohlenen Apps sind bereits in einem speziellen Ordner vorhanden, so dass diese auf Wunsch schnell installiert werden können. Dazu ist nur ein Google-Konto notwendig und natürlich eine bestehende W-LAN Verbindung. Diese muss dann allerdings auch beim Streamen aus dem Internet bestehen bleiben, außer man speichert bestimmte Alben im Offline-Modus auf dem Gerät. Hier bietet der XDP-100R zunächst 32 GB Speicherplatz, der jedoch an den beiden MicroSD-Karten-Slots an der Gerätekante noch erweitert werden kann. Garantiert unterstützt werden passende Karten bis 200 GB, doch bei Versuchen wurden auch größere Karten noch vom System ausgelesen. Insgesamt bietet der Player also schon einmal mehr als 400 GB möglichen Speicherplatz. Dieser kann auf verschiedene Arten mit Musik gefüllt werden. Per Download-Dienst Onkyo Music können High Res Alben direkt aus dem Internet auf den Player geladen werden. Musik die man bereits auf einer Festplatte hat, wird über eine USB-Verbindung übertragen. Pioneer verwendet hier den gängigen Micro-USB-Anschluss, über den auch der interne Akku des Gerätes geladen wird. Neue Energie kann der Player also auch von jedem aktuellen Handylandekabel erhalten. Zum Überspielen von Daten kann man dann entweder den Explorer/ Finder, oder aber das X-DAP Programm von Pioneer verwenden, das eine bessere grafische Oberfläche bietet. Zentraler Teil der XDP-100R ist nun aber die eigens konzipierte Player-App. Diese verarbeitet dann die Gespeicherten Daten und zeigt sich dabei durchaus großzügig was Formate und Samplingraten angeht. Unterstützt werden natürlich die verlustbehafeten Formate MP3, OGG und AAC, ebenso wie ALAC, FLAC, AIFF und WAV. Zusätzlich ist der Player auch in der Lage DSD-Titel bis 11,2 Megaherz wiederzugeben, wobei diese allerdings entweder per DoP-Verfahren oder als PCM ausgegeben werden. Auch Meridians neues Audioformat MQA ist mit dem XDP-100R kompatibel, doch die finale Einpassung in das System wird erst in Kürze durch ein Update erfolgen. Egal in welchem Format, alle Titel werden von der App übersichtlich nach verschiedenen Kategorien geordnet und können durch einfaches Antippen ausgewählt werden. Jeder der schon einmal ein Smartphone in der Hand gehabt hat, wird sich sofort mit der App zurecht finden. Ausgewählte Titel erscheinen dann mit Metadaten und Coverbild im Player-Bildschirm, der dann noch einige Extras bereithält. Von hier aus gelangt man mit einem Wischen nach unten zur Playlist. Titel in der Warteschlange können hier unkompliziert verschoben oder gelöscht werden und lassen sich außerdem nach Belieben abspeichern.   Wischt man vom Bildschirm mit dem aktuell laufenden Titel nach oben bietet Pioneer dem Nutzer ein wirklich tolles Werkzeug zur Klangregelung an: Den Equalizer. Mit einem einzelnen Tippen aktiviert man den entsprechenden Modus und kann aus sieben Presets das jeweils passende auswählen. Dabei handelt es sich nicht um eine simple Anhebung von Bässen und Höhen, sondern um einen echten 11-Band Equalizer, der neben den vorhandenen Einstellungen auch nach Belieben regelbar ist. Elf Frequenzen lassen sich dann frei bestimmen und um bis zu 12 dB verändern. Einmal gefundene Einstellungen können dann zur späteren Verwendung gespeichert werden. Für Rock, Jazz und Pop ist man mit den Vorgefertigten Setups aber schon recht gut bedient. Sowohl Equalizer, als auch die Player-App im ganzen zeichnen sich auf jeden Fall durch ihre sehr gute Bedienung und ihre übersichtliche, ansprechende Optik aus. Doch auch ein Smartphone könnte im Prinzip die gleiche App unterstützen, man müsste nur eben mit weniger ausgefeilter Audiotechnik klar kommen. Hier schlägt der Pioneer Player dann den Weg in Richtung echtes HiFi ein. Im Innern befinden sich zwei getrennte Sektionen, die sich den vorhandenen Platz teilen. Während die rechte Seite sich um die Grundfunktionen des Gerätes kümmert, gehört die linke Hälfte vollständig dem D/A-Wandler und dem Kopfhörerverstärker. Sowohl der DAC Chip, wie auch der Verstärker stammen beide aus der Sabre-Referenzserie aus dem Hause ESS. Für die Wandlung der Daten in analoge Wellen zeigt sich der 9018K2M verantwortlich, der Samplingraten bis 192 kHz bei 24 Bit nativ verarbeitet. Dateien mit bis zu 384 kHz oder 32 Bit, werden darum vom System auf diese Werte herunter gesamplet. Nur bei Anschluss eines Android-OTG fähigen DACs, gibt der Pioneer die Daten auch unangetastet weiter. Dateien mit geringer Auflösung, etwa in CD-Qualität, können hingegen auf Wunsch hochgerechnet werden. Als Verstärker setzt Pioneer den Sabre9601 Chip ein, der bei 32 Ohm bis zu 75 mW Leistung pro Kanal bereitstellt. Es bietet sich an, einen eher niederohmigen Kopfhörer zu verwenden, wie zum Beispiel den Pioneer SE-MHR 5, der im Test sehr gut mit dem Player harmonierte. Dennoch bewegte sich der Nutzbare Bereich der 161 einstellbaren Lautstärkestufen im Bereich über der 100er Marke, wobei die restlichen 61 Stufen durchaus ausreichen um angenehm Musik hören zu können und es bei Bedarf auch ein wenig krachen zu lassen. Bei durchschnittlicher Benutzung inklusive der Wiedergabe von High Res Dateien hielt der Akku gute zwölf Stunden durch, bevor der Player nach Strom dürstete, was absolut in Ordnung geht und auch längere Reisen ermöglicht. Zusätzlich können im Stand-Alone Modus der Bildschirm und Funktionen wie W-LAN und Bluetooth deaktiviert werden, um einerseits Akku zu sparen und andererseits die Audiokomponenten besser vor Störungen zu bewahren. Klanglich zeichnet sich der XDP-100R durch sein sehr ausgewogenes Spiel aus, das mit allen Genres der Musik wunderbar klar kommt. Besonders weiß jedoch die Stimmwiedergabe zu gefallen, bei der selbst exzessive Halleffekte wie bei Lana Del Reys Honeymoon dem eigentlichen Gesang nicht schaden. Um bei rockigeren Stücken genügend Druck und Dynamik zu liefern, bietet sich tatsächlich die Verwendung des Equalizers an, mit dem aus Bässen und Schlagzeug noch ein wenig mehr Definition herauszuholen ist. Insgesamt spielt der XDP-100R aber immer sehr detailliert und auf hohem Niveau. Pioneer hat hier wirklich eine HiFi-Allzweckwaffe geschaffen, die unterwegs und zu Hause wirklich Spaß macht. Dank Android System ist der Player in der Lage alle gängigen Streamingdienste zu nutzen und außerdem auch als Fernbedienung oder Musiklieferant für die stationäre Anlage im Wohnzimmer zu dienen. Unterwegs liefert der Pioneer ein tolles Klangerlebnis auf absolutem High End Niveau und auch die Verarbeitung und Haptik des Players sind von enorm hoher Qualität. In Verbindung mit dem, im Gegensatz zu vergleichbaren HiFi-Playern, absolut moderaten Preis schafft es der XDP-100R sich die Krone der mobilen HiFi-Wiedergabe zu verdienen. Für Audiophile die auch unterwegs perfekt versorgt sein wollen, ist der Pioneer die erste Wahl.

Fazit

Unheimlich vielseitig, klanglich auf hohem Niveau, toll verarbeitet und leicht zu bedienen. Pionners XDP-100R bietet genau das, was einen mobilen HiFi-Player ausmachen sollte. Zur Zeit wohl der beste High Res Player für unterwegs.

Kategorie: Mobiler Player

Produkt: Pioneer XDP-100R

Preis: um 750 Euro

7/2016
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Mobiler High-Res-Player 
Preis: um 750 Euro 
Vertrieb: Pioneer Europe, Willich 
Telefon: 06039 8009988 
Internet: www.pioneer.eu 
Abmessungen (B x H x T in mm) 76/129/13 (ohne Fallschutz) 
Eingänge WLAN, Bluetooth, 2 x MicroSD Karte, 1 x Micro USB (OTG), 1 x Mikrofon 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, OGG, FLAC, ALAC, AIFF, WAV, DSD, MQA (mit Update) 
Unterstützte Abtastrate: PCM bis 384 kHz, 32 Bit (nativ bis 192 kHz, 24 Bit) DSD bis DSD256 11,2 MHz, 1 Bit (Via DoP) 
Ausgänge 1 x 3,5-mm-Kopfhörerausgang, 1 x Lautsprecher für Direktausgabe 
Leistung: 2 x 75 mW bei 32 Ohm 
Kopfhörerimpedanz 16 bis 300 Ohm 
Interner Speicher 32 GB 
Displaygröße 4,7 Zoll, (1280 x 720 Pixel) 
Gewicht: 198 Gramm (ohne Fallschutz) 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 25.07.2016, 14:59 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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