Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Cocktail Audio X 40


Geht nicht, gibt’s nicht!

Musikserver Cocktail Audio X 40 im Test, Bild 1
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Coktail Audio überrascht jedes Mal aufs Neue mit äußerst vielseitigen Geräten, die trotzdem preislich moderat ausfallen. Auch beim neuen Server-Flaggschiff X40 wird wieder ein pralles Gesamtpaket zusammengeschnürt.

Dass es sich beim X40 um ein ernst zu nehmendes Gerät handelt, merkt man schon beim Auspacken des Servers, denn die Anleitung, die vorbildlicherweise gebunden und nicht nur als Datei beiliegt, ist mit 86 Seiten ein ganz schöner Wälzer. Das kann normalerweise drei Dinge bedeuten: Entweder gibt es hier mehrere Sprachfassungen, wahnsinnig viele Funktionen, oder das Gerät ist übermäßig umständlich zu bedienen. Nun, alle Seiten der Anleitung sind tatsächlich in derselben Sprache, Funktionen gibt es wahrlich en masse und die Bedienung benötigt vielleicht tatsächlich ein wenig Eingewöhnung, doch dazu später.

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Grob gesagt beinhaltet der X40 in seinem klassisch quaderförmigen Gehäuse ein NAS, einen Musikerver mit Streamer, ein Radio, einen CD-Player, einen D/A-Wandler und eine Vorstufe. Was man damit alles genau anstellen kann, macht ein Blick auf die Rückseite deutlich. Server und NAS sind natürlich zu einem gewissen Maß auf eine Netzwerkanbindung über Ethernet angewiesen, die problemlos eingerichtet werden kann. Optional kann man auch die Verbindung über WLAN wählen, doch dazu muss die passende Antenne in einen der beiden USB-A-Eingänge gesteckt werden, der anschließend belegt ist. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn schließlich gibt es zum Anschluss von externen Festplatten und Speichersticks noch eine weitere Buchse gleich daneben, ebenso wie einen zusätzlichen USB-A-Eingang auf der Front. Dieser ist natürlich ebenfalls praktisch, um iPods, iPads und iPhones anzuschließen, um so auch die mobile Musiksammlung auf die heimischen Boxen zu übertragen. Cocktail Audio hat sich mit seinen Produkten ja auf Server spezialisiert, und was wäre ein richtiger Server ohne Festplatte. Hier bleibt einem beim Kauf wieder die Option offen, entweder nur das Grundgerät zu kaufen und es später selbst mit einer Festplatte auszustatten, oder man entscheidet sich von vornherein für ein Modell mit SSD. Egal worauf die Wahl fällt, Einsetzen und Wechsel der Speicher ist beim X40 denkbar einfach. Auf der rechten Seite der Rückwand befindet sich eine Schublade, die mit großen, per Hand drehbaren Schrauben an ihrem Platz gehalten wird. Zum Wechsel der Festplatte muss man diese Schublade einfach herausziehen, die Festplatte mit vier Schrauben an den richtigen Stellen fixieren und die Lade wieder in das Gerät schieben. Hier braucht man keine Angst zu haben etwas falsch zu machen, so dass jeder, der schon einmal einen Schraubenzieher in der Hand hatte, einen Festplattenwechsel vornehmen kann. Unterstützt werden Standard-Festplatten bis zu 3,5 Zoll und 4 Terabyte Fassungsvermögen oder die schlanken 2,5-Zoll-SSD-Platten mit bis zu 4 TB, die aufgrund des Fehlens von beweglichen Teilen für Audioanwendungen hervorragend geeignet sind. Doch auch bei unserem Testgerät mit der 1-TB-SSD ist schon genügend Speicherplatz für knapp 4000 CDs vorhanden. Für den Einsatz als NAS ist das im Prinzip schon ein guter Standard, obwohl der X40 eigentlich zu schade ist, um nur als Datenlieferant in der Ecke zu stehen. Trotzdem bietet er auch dafür ein paar nette Features, zum Beispiel die Tatsache, dass die Festplatten nicht nur von UPnP-fähigen Geräten ausgelesen werden können, sondern auch von Systemen, die auf Samba basieren. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch beim Befüllen der servereigenen Festplatte, denn diese kann nicht von einem Laptop über das Netzwerk mit Musikdateien bespielt werden. Stattdessen gelangen Alben am besten über die CD-Ripping- Funktion auf die Festplatte, während hoch aufgelöste Musik von einem USB-Speicher überspielt werden kann. Das ist besonders schade, wenn man sich ansieht wozu der X40 in puncto Abtastraten in der Lage ist. Sowohl der optische, als auch der koaxiale Digitaleingang unterstützen bereits 192 kHz bei 24 Bit. Bei auf der internen Festplatte hinterlegten Daten setzt Cocktail beim X40 noch mal einen drauf und lässt praktisch keine Wünsche offen. Der Server spielt PCM-Dateien mit einer maximalen Abtastrate von 384 kHz bei 32 Bit ab, was auch die Werte des DXD-Formates beinhaltet. Wirklich ausgereizt ist der Server aber erst beim Abspielen von Musik in DSD, wobei Standard-DSD mit 2,8 Megahertz ebenso wie Doppel- DSD mit 5,6 Megahertz bei 1 Bit gewandelt werden können. Möglich macht dies der Einsatz des hochwertigen ES9018-K2M-DAC-Chips von ESS, den man meist in wesentlich teureren Geräten findet. Zwar ist es dank der verschiedenen digitalen Ausgänge auch möglich, einen externen D/A-Wandler anzuschließen, doch Gründe gibt es dafür eigentlich nicht. Neben dem Streamen und Abspielen von Dateien ist der X40 natürlich auch in der Lage, klassische Datenträger zu verarbeiten. Selbst Plattenspieler können, dank des Phono-Eingangs, von der Vorstufe des Servers profitieren. Das Slot-in-Laufwerk von LG kümmert sich darum, die eigene CD-Sammlung entweder abzuspielen oder gleich auf die Festplatte zu übertragen. Dazu kann man verschiedene Formate und Qualitätsstufen wählen, wobei es natürlich zu empfehlen ist, keine halben Sachen zu machen und qualitativ in die Vollen zu gehen. Bei der Stufe „Exzellent“ benötigt der X40 knappe sieben Minuten und zwanzig Sekunden, um ein Album mit 44,1 kHz im verlustfreien FLAC-Format zu speichern. Wer Tausende Scheiben im Regal stehen hat, muss so zwar eine Menge Zeit investieren, doch prinzipiell gehen diese sieben Minuten vollkommen in Ordnung, um eine gute, originalgetreue Kopie eines Albums anzufertigen. Dank mitgelieferter Metadatenbank wird jedes gerippte Album gleich richtig getaggt. Nur das jeweilige Coverbild muss dann noch aus dem Internet heruntergeladen werden, wobei der X40 einem normalerweise gleich mehrere Optionen zur Auswahl gibt. Sollte doch einmal etwas falsch sein, oder man findet endlich einmal Zeit, die übriggebliebenen Karteileichen zu beschriften, können alle Titel auf der Festplatte noch einmal nachbearbeitet werden. Hierfür, ebenso wie für die generelle Bedienung des X40, kommt die mitgelieferte Fernbedienung zum Einsatz. Diese erschlägt den nichts ahnenden Erstbenutzer beinahe mit ihrer unendlich scheinenden Anzahl von Knöpfen, doch da diese alle recht übersichtlich beschriftet sind, erschließt sich die jeweilige Funktion ziemlich schnell. Der Grund für das recht komplexe Handsteuergerät ist das Fehlen einer herstellereigenen App für Smartphones oder Tablets. Zwar ist die Steuerung des X40 theoretisch auch damit möglich, doch dazu muss man eine UPnP-fähige App eines Drittherstellers verwenden, die natürlich nicht alle Funktionen des Servers unterstützen kann. Nach einer Weile muss man aber sagen, dass das Bedienen des X40 mit der Fernbedienung wunderbar funktioniert. Dabei hilft natürlich das große Display an der Front des Geräts. Beim Hochfahren des Servers zeigt sich hier das firmentypische Cocktailglas, bevor nach einigen Momenten das Hauptmenü erscheint. Über den Menüpunkt MusicDB findet man alle auf der Festplatte befindlichen Alben, die je nach Wunsch als Liste oder mit Coverbildern angezeigt werden können. Auch beim Abspielen von Musik gibt es verschiedene Darstellungsoptionen: Entweder alle Titel zusammen mit dem Cover, das Cover und die Metadaten zum laufenden Track, oder eine reine Liste der Titel in der Warteschlange. Egal für was man sich entscheidet, der Bildschirm ist zu jeder Zeit gut ablesbar, was auch nötig ist, wenn man Metadaten mithilfe der Fernbedienung editieren möchte. Über das Setup-Menü kann man eine Vielzahl von Optionen einstellen und außerdem die Kundendaten für die beiden ins System integrierten Streamingdienste eingeben. Natürlich kann auch lokal über AirPlay gestreamt werden, vorausgesetzt, man ist im Besitz eines Apple-Gerätes. Für Freunde des Rundfunks gibt es gleich zwei Möglichkeiten, die Frequenzwellen nach Musik zu durchstöbern, denn sowohl Internetradio als auch ein UKW-Tuner sind ebenfalls Bestandteil des X40. Hier gibt es sogar die Möglichkeit, Radiosendungen direkt auf der Festplatte zu speichern, egal ob aus dem Internet,oder über Funk. Zum wirklich anspruchsvollen Musikhören greift man aber wohl besser auf die eigene Sammlung an High- Res-Aufnahmen zurück, damit der ESS-Chip des Wandlers auch zeigen kann, wozu er imstande ist. Bei abgespielten DSD-Testliedern punktet der X40 auch gleich mit einem wirklich guten dynamischen Umfang und einer schönen Differenzierung der einzelnen Komponenten. Insgesamt klingt der X40 recht musikalisch, trotz des normalerweise eher neutralen, detailversessenen ESS-Wandlers. Bei Ben Williams‘ neuem Album „Coming of Age“ schaff t es der Server, die trocken angeschlagenen Seiten des Kontrabass wunderbar real umzusetzen und gekonnt mit den glasklaren Höhen des Saxofons zu kombinieren. Auch die räumliche Darstellung weiß zu gefallen, die bei hoch aufgelösten Alben noch ein Quäntchen besser ist als bei CDs. Egal ob Feingeist oder eher brachial, der X40 spielt einfach frisch und schwungvoll.

Fazit

Cocktail Audio macht in puncto Funktionsumfang einfach niemand etwas vor. So bietet auch der X40 wieder das, was man von einem Server der Marke erwartet: Möglichkeiten ohne Ende mit anspruchsvoller Technik kombiniert. In Verbindung mit dem mehr als moderaten Preis ist der X40 eine Hausnummer.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Cocktail Audio X 40

Preis: um 1600 Euro

11/2015

In Verbindung mit dem mehr als moderaten Preis ist der X40 eine Hausnummer.

Cocktail Audio X 40

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Noveltech, Wassertrüdingen 
Telefon 09832 706814 
Internet www.cocktailaudio.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 435/99/325 
Eingänge: 1 x Ethernet, WLAN, CD 
- 1 x S/PDIF koaxial, 1 x Toslink optisch, 3 x USB-A (1 x vorne), 1 x UKW-Antenne 
- 2 x RCA Stereo (1 x Phono MM) 1 x 3,5-mm-Klinkeneingang 
Unterstützte Formate: WAV, FLAC, WMA, MP3, OGG, APE, AAC, ALAC, AIFF, DXD, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM-Dateien: bis 384 kHz, 32 Bit DSD: bis DSD128, 5.6448 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x RCA, 1 x XLR 1 x AES/EBU, 1 x S/PDIF koaxial 
- 1 x Toslink optisch, 1 x HDMI (nur GUI) 1 x 6,3 mm Kopfhöreranschluss (vorne) 
checksum „Cocktail Audio macht in puncto Funktionsumfang einfach niemand etwas vor. So bietet auch der X40 wieder das, was man von einem Server der Marke erwartet: Möglichkeiten ohne Ende mit anspruchsvoller Technik kombiniert. In Verbindung mit dem mehr als moderaten Preis ist der X40 eine Hausnummer.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 05.11.2015, 14:54 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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