Kategorie: Musikserver, Netzwerkplayer

Systemtest: Olive, Olive O4HD, Olive O2M


Wesentliche Dinge

Musikserver Olive, Olive O4HD, Olive O2M im Test , Bild 1
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Die neuen Medien haben uns ganz viele neue Begriffe in die HiFi-Welt geschaufelt, hinter denen tolle Dinge stecken, die aber viele Musikenthusiasten etwas verschrecken. Mit Dingen wie Netzwerk, Festplatte und Streaming kann man sich problemlos tagelang beschäftigen. Oder sie einfach nutzen.

Peripherie:



Lautsprecher:


KEF XQ40
German Physiks HRS 120
Input Audio AktiMate light
ELAC AM150


Vollverstärker:


Phonel Emotion


Vorstufe:


MalValve preamp3


Endstufen:


SymAsym


Die Marke Olive schlug im Laufe des vergangenen Jahres ein wie eine Bombe. Die äußerst gesunde Mischung aus Optik, Bedienbarkeit, Klang und nicht zuletzt Preiswürdigkeit sorgte dafür, dass die kalifornischen HD-Player in Windeseile eine große Beliebtheit erlangten. Außerdem sorgen die Produkte aus Kalifornien schon allein durch ihr äußeres Auftreten dafür, dass man unweigerlich genauer hingucken muss.

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Die Formgebung mit der um 45 Grad geneigten Front und der mit allen erdenklichen Musikgenres geprägte Deckel suggerieren sofort Moderne und vor allem eins: Hier steckt Musik drin. Das ist für mich nichts Neues, ich habe vor ungefähr einem Jahr schon mal den eine Preisstufe tiefer angesiedelten Olive No. 4 ausgiebig getestet und für innovativ und gut befunden. Der mir nun vorliegende Olive O4HD hat optisch schon mal ganz viel mit dem No.4 zu tun, packt jedoch hardwareseitig Dinge aus, die mir das große Grinsen ins Gesicht zaubern. War der „alte“ noch darauf ausgelegt, CDs zu rippen und diese von der internen Festplatte abzuspielen, sieht‘s jetzt etwas anders aus. Durch das stetige Voranschreiten von hochwertigen Musikdownloads genügten irgendwann 44,1 kHz als Ausgabefrequenz nicht mehr. Für die Wiedergabe von heruntergeladener Musik der einschlägigen Highres-Downloadportale müssen es mindestens 96, besser 192 kHz sein. Das nahm man sich in Kalifornien zu Herzen, zumal in den USA schon weitaus öfter verlustfreie und hochaufgelöste Musik heruntergeladen wird als hierzulande. Man entschied sich, kurzerhand gleich auf die volle Bandbreite zu gehen. Und so sind jetzt die vollen 192 kHz Ausgabefrequenz kein Thema mehr – fein so. Nett: Ein Dutzend Lieder von Chesky Records sind bereits vorinstalliert, so dass man direkt nach dem Auspacken schon Highres-Musik genießen kann. Und eins sage ich Ihnen, wenn Sie das einmal haben, wollen Sie nichts anderes mehr. Der Rest des Archivs wandert einfach nach und nach auf die Festplatte. Wenn man eine CD einlegt, kann man die entweder abspielen oder einlesen, die Metadaten und Cover holt sich der O4HD selbstständig und ohne eigenes Zutun von diversen Datenbanken im Internet.

In alle Ecken


Was in Amerika besonders in ist und auch hierzulande immer beliebter wird, ist das Multiroom-Thema. Genau dafür ist so ein HDD-Rekorder genau genommen die richtige Quelle. Das gute Stück rippt, muss dafür sowieso ins Internet, also warum nicht die Musik im lokalen Netz freigeben und gleich den passenden Streaming-Empfänger anbieten? Das muss man sich wohl bei Olive gedacht haben und prompt gab es den Melody, oder genauer den Olive O2M, hinterher. Melody ist ein reiner Streaming-Client, der optisch stark am Olive „Hauptplayer“ angelehnt ist und dessen Inhalte in einen anderen Raum streamt. Genau genommen braucht man für seinen Betrieb den großen Bruder gar nicht, denn er kommt auch problemlos allein klar, wenn man einen im lokalen Netz freigegebenen UPnP-Server hat. Nur dann muss man halt selber zusehen, wie man die Musik von CD auf Festplatte bekommt. Wer allerdings sowieso lieber heruntergeladene Highres-Lieder streamt, wird sich freuen, dass der O2M bis 96 kHz am Ball bleibt, 192 kHz rechnete er in meinem Test herunter.

Verwandtschaft


Beiden gemein ist die Benutzeroberfläche. Die Bedienung hat sich merklich gegenüber dem im letzten Jahr getesteten Olive No.4 verbessert. Kleine Abstürze und der eine oder andere Hänger gehören nun, soweit ich das testen konnte, der Vergangenheit an. Hinter so einer Bedienoberfläche steckt halt viel Software und die gilt es zu optimieren. Die aktuelle Softwareversion scheint mir bereits sehr stabil zu sein (wobei ich natürlich nicht jeden erdenklichen Fall durchspielen konnte), Updates zieht sich der O4HD einfach übers Internet. Nur ganz selten muss man sich ein wenig gedulden, beispielsweise wenn der Player aus dem Standby-Modus erwacht; im Regelbetrieb aber flutscht die Bedienung flott von den Händen. Wer meint, das Display könne man in ein paar Metern Entfernung nicht mehr ablesen (obwohl zumindest der Titel eines Liedes sehr groß dargestellt wird), hat recht, aber da gibt es Mittel und Wege. Zum einen kann man sich die hervorragende iPod-Applikation kostenfrei herunterladen und hat dann die komplette Steuerung inklusive Cover- und Metadatenazeige auf dem Display des Apple-Players, zum anderen besteht die Möglichkeit, den Olive O4HD per HDMI mit einem Fernsehgerät zu verbinden, auf dem dann die Bedienoberfläche angezeigt wird. Wenn ich jetzt noch ein bisschen nörgeln darf: Die Gummiknöpfe sind zwar (für einen Grobmotoriker wie mich perfekt) schön groß, allerdings ist das Material für Staub und Fussel der reinste Magnet. Selbst wenn Sie es nicht stört, Ihre Frau könnte beim Putzen fluchen. Und noch was, auch wenn‘s nur ein Detail ist: Wenn man sowohl O2M als auch O4HD mit einem Laptop per UPnP steuert, spielt er zwar die Musik ohne Probleme ab, allerdings zeigt er immer nur Cover und Metadaten von den Stücken an, die man am Touchpanel selbst ausgewählt hat. Wechselt man auf PC- oder PlugPlayer-Steuerung, bleibt immer das zuletzt gewählte Cover im Display. Aber das sind Dinge, die man vernachlässigen kann. Und eins lassen Sie sich gesagt sein: Ein ganz großes Lob gilt der Umsetzung als Ganzes. Es ist den Kaliforniern ohne Frage gelungen, Ripping-NAS, Festplattenplayer und komplette Netzwerkfähigkeit so zu vereinen, dass man gar nicht an Computer und dergleichen denkt. Alle Funktionen des HD-Players lassen sich auch ohne PC-Kenntnisse aufrufen. Ganz unvorteilhaft sind derartige Kenntnisse natürlich trotzdem nicht. Beispielsweise kann man per Internetbrowser fehlende Cover nachträglich einfügen, Metadaten editieren und Playlisten erstellen. Das ist aber alles so simpel gelöst, dass man das auch schnell hinbekommt, wenn man so etwas vorher noch nie gemacht hat. Wer öfter Musik aus dem Netz zieht oder bereits eine stattliche Anzahl CDs gerippt hat, weiß ja eh zumindest im Groben, wie man Rechner benutzt. Deswegen sollte es für diese Leute eine recht einfache Sache sein, die Musik auf die Festplatte des O4HD zu kopieren. Er gibt zu diesem Zweck im lokalen Netz einen Ordner namens „Import“ frei, in den man seine Musikbestände einfach per Drag&Drop kopiert. Das kann je nach Umfang und Auflösung schon mal eine ganze Weile dauern, lohnt sich aber. Okay, die Musik vom Rechner könnte man auch in den Olive streamen (er ist voll UPnP-fähig, inklusive Renderer), aber man will doch nicht immer erst den Computer anmachen müssen, um Musik hören zu können. Und keine Angst: Auf die 2 Terabyte große Festplatte geht so viel Musik, dass es für eine ganze Weile langen sollte. Und wenn die irgendwann mal voll ist, kann man sich immer noch ein NAS zulegen. Wer um seine Datensicherheit fürchtet, kann übrigens jederzeit ein Backup erstellen. Dazu verbindet man einfach eine entsprechend große USB-Festplatte und initiiert den Vorgang. Diese Lösung scheint sich langsam durchzusetzen, nur sehr wenige HiFi-Geräte mit Festplatte setzen auf RAID-Systeme. Trotzdem empfiehlt es sich, ab und an ein Backup zu erstellen, bevor man ins Bett geht. Dann kann man einfach besser schlafen.

Klang


Vor dem Schlafengehen kann man jedoch genießen. Je länger man hört, desto mehr verwandelt sich der Olive O4HD von einem vor kalifornisch-jugendlichem Charme sprühenden Schönling in einen unbestechlichen, kraftstrotzenden Panzer. Der Junge lässt sich von nix die Butter vom Brot nehmen, spielt herrlich trocken, schiebt einen tollen Bass, eröffnet dem Zuhörer eine ultrastabile Bühne. Randereignisse haben bei ihm keine Nebenbedeutung, sondern werden mit derselben Gewissenhaftigkeit herausgearbeitet wie zentrale Bestandteile der Musik. Probeweise herangezogene D/A-Wandler bestätigten mich in der Meinung, die ich mir nach dem Beschnüffeln meiner Platine gebildet hatte: Eine externe Wandlerlösung kann, muss man aber nicht dazuholen. Dafür klingt das Teil einfach zu gut. Und zwar lässig, entspannt und mit genau dem richtigen Timing. Ganz offensichtlich tut‘s der interne DAC also ganz wunderbar, das konnte ich auch mit digitalen Quellen wie CD-Playern herausfinden.Trotzdem habe ich in der Regel von der internen Festplatte gehört. Und das lange und mit Freude. Der Melody hinkt da etwas hinterher, aber das nehme ich dem Kleinen nicht übel, der soll schließlich nicht das Hauptaugenmerk der Anlage sein. Außerdem soll das nicht heißen, dass er schlecht klingt, sondern nur, dass der große Bruder dickere Arme hat. An einem Paar Aktivlautsprechern im Nebenraum spielte er sich trotzdem in unserer Sympathieliste nach oben. Einfach, weil es so unheimlich viel Spaß mit ihm macht. Im Vergleich zum O4HD nicht ganz so offen, aber immer noch satt, potent und klar verführt er mich zu einem nach oben gestreckten Daumen. Die System als Ganzes leistet in meinen Augen so etwas wie Pionierarbeit. Sie bringt die neuen Medien Leuten nahe, die sich bislang davor gesträubt haben, in die Materie einzusteigen. Und sorgt mit dem satten klanglichen Auftritt dafür, dass diese Leute auch dabei bleiben. Und die, die sich bereits mit Netzwerken und Musikdateien auskennen, können sich nun aufs Wesentliche konzentrieren: Musik genießen.

Fazit

Der 4HD schafft es, die neuen Medien und deren Vorzüge in einem hervorragend bedienbaren Gerät für wirklich jeden nutz- und genießbar zu machen. Und das sowohl für High-Ender als auch für die, die es dann bestimmt werden.
Der O2M perfektioniert seinen großen Bruder, den 4HD aufgrund der simpel einrichtbaren Multiroom-Erweiterung. Nur ein Multiroom-Player? Ja, auch. Aber auch ein exzellenter Streaming- Client für alle, die einfach nur Musik aus dem Netzwerk hören wollen.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Olive O4HD

Preis: um 2500 Euro

12/2010

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Olive O2M

Preis: um 800 Euro

12/2010
Ausstattung & technische Daten: Olive O4HD
Vertrieb GP Acoustic, Lünen 
Telefon 0231 9860320 
Internet www.gpa-eu.com 
Eingänge: 1 x S/PDIF RCA 
Ausgänge: 2 x S/PDIF RCA 
Festplattenkapazität (in GB): 2000 
checksum „Der 4HD ist für die Aufsteiger, aber nur innerhalb des Olive-Portfolios. Absolut gesehen markiert er eine feste Größe unter den ganz highendigen HD-Playern.“ 
Ausstattung & technische Daten: Olive O2M
Preis: 800 
Vertrieb: TAD Audio Vertrieb, Arnbruck 
Telefon: 09945 9433650 
Internet: www.olivehifi.de 
Eingänge: 1 x Ethernet 
Ausgänge: 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) 
Checksum: „Der O2M perfektioniert seinen großen Bruder, den 4HD aufgrund der simpel einrichtbaren Multiroom-Erweiterung. Nur ein Multiroom-Player? Ja, auch. Aber auch ein exzellenter Streaming- Client für alle, die einfach nur Musik aus dem Netzwerk hören wollen.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
Kontakt E-Mail
Datum 14.12.2010, 12:44 Uhr
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Topthema: Die ewige Legende
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Harwood Acoustics LS3/5A

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.

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Interessante Links:
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