Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Serientest: Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC


Zauberlehrlinge

Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 1
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Nach dem wundervollen und vor allem bezahlbaren Plattenspieler aus dem Hause geht es im selben Text weiter: Kaum zu glauben, aber es gibt tatsächlich gute Phonostufen in der Preisklasse um 200 Euro

So recht wollte ich es nicht glauben, als mit Stefan Becker vom BT-Vertrieb vor ein paar Monaten zwei Pappschachteln in die Hand drückte, die selbst schon kleiner und leichter waren als das Gros der auf dem Markt erhältlichen Phonostufen, ganz zu schweigen vom Inhalt der Schachteln. Hier finden sich nämlich – auch noch großzügig gepolstert – Subminiatur-Pho-nostufen, die nicht größer sind als drei aufeinander gelegte Musikkassetten (falls jemand noch weiß, was das ist …). Dazu gibt es je ein Steckernetzteil, das selbst schon mehr Volumen einnimmt als das eigentliche Gerät. Eine Warnung daher vorab: Jeder Versuch, die Edwards-Audio-Vorstüfchen mit etwas dickeren Kabeln zu betreiben, wird kläglich scheitern – entweder es reißt die Phonostufe vom Rack oder die letztlich eingenommene Aufstellung ist auf jeden Fall seltsam bis unfreiwillig komisch.

Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 2Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 3Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 4Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 5Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 6Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 7Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 8Phono Vorstufen Edwards Audio Apprentice MM, Edwards Audio Apprentice MM/MC im Test , Bild 9
Die augenzwinkernd „Apprentice“ genannten Phonostufen kosten übrigens 149 Euro in der reinen MM-Version und 249 Euro für die umschaltbare MM/MC-Variante. Edwards Audio ist eine Marke von Talk Electronics, dem neuesten Zugang im Produktsortiment von BT. Eigentlich wollte man in erster Linie wieder einen Plattenspieler im Portfolio haben – wenn aber quasi als Nebenprodukt eine ganze Reihe günstiger und guter Elektronikkomponenten dabei ist, sagt man auch nicht nein. Unter der Maßgabe, dass sich die Hauptmarke Heed im BT-Sortiment in letzter Zeit bei neuen Geräten auch eher im oberen Preissegment tummelt, ist das sicherlich auch nicht schlecht. Um die beiden kleinen Lehrlinge einmal einzuordnen: Wir bewegen uns hier in einer Preisklasse, in der Phonovorstufen von einem renommierten Hersteller kaum angeboten werden – mir fallen spontan nur NAD, Pro-Ject und Rega ein, die entsprechende Geräte im Sortiment führen. Außerdem gibt es dann noch die Phonoverstärker aus dem Zubehörhandel, die bei den entsprechenden Marken zwischen HDMI-Kabeln und Steckdosenleisten geführt werden. Laut Stefan Becker, der ja auch schon ein paar Jahre im Geschäft ist, sollen sich die Edwards-Kistchen aber von allen gleich günstigen Geräten deutlich absetzen – wir sind gespannt. Der Blick ins Innere offenbart erst einmal keine Wunder: Klar gibt’s bei dem Preis und dem Format keine diskret aufgebauten Schaltungen, aber immerhin eine jeweils sauber aufgebaute Platine mit SMD-Bestückung – in der MC-fähigen Variante natürlich etwas dichter bestückt als bei der MM-Version, weil es ja dort eine zusätzliche Verstärkungsstufe gibt. Die 62 Dezibel Verstärkung erreicht die größere Vorstufe nicht ganz – gemessen haben wir knapp 60 Dezibel, was für MC-Tonabnehmer ab etwa 0,3 mV Ausgangsspannung vollauf genügt, vor allem, weil die Werte für den Fremdspannungsabstand bei beiden Zwergen sehr gut sind. Aber wie klingen sie denn nun? Einleitend möchte ich dazu sagen, dass ich die vorliegende Ausgabe der LP als Tester sehr dankbar fand – es gibt nichts, was einen Redakteur mehr beruhigt als das Wissen, ein paar Tonabnehmer zwischen 100 und 200 Euro an Phonostufen zwischen 150 und 250 Euro zu belauschen. Es gibt keine großen Erwartungshaltungen an die Geräte und keinen Druck auf einen selbst, kaum noch erahnbare Klangunterschiede und -nuancen heraushören zu müssen. Einfach eine Platte auflegen und Musik hören – da darf es auch mal die zerkratzte Uriah-Heep-Scheibe aus der eigenen Vergangenheit sein. Aber, man höre und staune, das war gar nicht mal so schlecht. Das war eigentlich sogar besser als „gar nicht mal so schlecht“. Zumindest auf Augenhöhe mit der eingebauten Phonostufe meines alten Sony-ES-Verstärkers konnten die beiden kleinen Kistchen mit einer stabilen und sauberen Darbietung überzeugen. Die reine Größenassoziation ist natürlich Quatsch, aber man staunt trotzdem immer wieder, wenn über ein so kleines Gerät so kräftiger Bass kommt. In einer im Hörraum aufgebauten Kette aus dem Scheu Cello (1.600 Euro), dem Leema Tucana (6.000 Euro) und den Estelon YB (15.900 Euro) ist die kleine 150-Euro-Kiste nicht als Schwachstelle aufgefallen – man kann damit auf jeden Fall Musik hören. Selbiges gilt auch für den MM/MC-Typus, allerdings mit der Einschränkung, dass wegen der festen Eingangsimpedanz und Verstärkung keine besonders leisen MCs mit niedrigem Innenwiderstand verwendet werden können – das führt zu einer Fehlanpassung. Systeme wie das gute alte Denon DL-103 oder das Benz ACE L kommen dagegen prima zurecht und spielen so, wie wir das von ihnen erwartet haben. Der Grundcharakter der beiden Systeme ist tatsächlich gut heraushörbar: Voll und rund das Denon mit seinen warmen Grundcharakter, das Benz dagegen bissig und dynamisch und einfach ein bisschen „moderner“. Zu guter Letzt kommt er natürlich dann doch, der böse Vergleich: Eine Trigon Vanguard III oder eine Audio-Research-Phonovorstufe können dann doch noch alles ein bisschen besser – die räumliche Abbildung ist etwas strukturierter, wenn auch gar nicht mal größer, an den äußersten Ecken des Frequenzgangs gibt es noch etwas mehr Informationen und die absolute Dynamik wirkt einfach noch etwas mitreißender. Die kleinen Phonos von Edwards Audio sind aber in der Kombination ihrer Eigenschaften so ausgewogen, dass man als Ergänzung zu einem Verstärker, in der Zweitanlage und wo auch immer ganz prima und zufrieden Musik hören kann.

Fazit

Zwei ganz heiße Kandidaten nicht nur für den Einsteiger: Was aus den kleinen Kistchen von Edwards Audio an Musik kommt, ist aller Ehren wert.

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: Edwards Audio Apprentice MM

Preis: um 149 Euro

7/2017

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: Edwards Audio Apprentice MM/MC

Preis: um 249 Euro

7/2017
Ausstattung & technische Daten: Edwards Audio Apprentice MM
Vertrieb BT Vertrieb, Erkrath 
Telefon 02104 175660 
Internet www.bt-vertrieb.de 
B x H x T (in mm) 120/48/70 
Gewicht 0,5 kg 
Unterm Strich... Zwei ganz heiße Kandidaten nicht nur für den Einsteiger: Was aus den kleinen Kistchen von Edwards Audio an Musik kommt, ist aller Ehren wert. 
Ausstattung & technische Daten: Edwards Audio Apprentice MM/MC
Vertrieb BT Vertrieb, Erkrath 
Telefon 02104 175660 
Internet www.bt-vertrieb.de 
B x H x T (in mm) 120/48/70 
Gewicht 0,5 kg 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 14.07.2017, 11:56 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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