Kategorie: Phonokabel

Einzeltest: Signal Projects Atlantis und Andromeda


Die Leiter nach oben

Phonokabel Signal Projects Atlantis  und Andromeda im Test, Bild 1
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Signal Projects – der Name ist Programm: Es geht um leitende Verbindungen  und Forschung, um diese immer weiter zu optimieren und auf den neuesten  technischen Stand zu bringen – wir machen eine Bestandsaufnahme

Das Testen von Kabeln ist immer eine undankbare Sache. Kaum ein Bestandteil einer Anlage ist weniger spektakulär in seiner Funktion und doch so essentiell. Probieren Sie es mal aus: Hören Sie sich ein Musikstück einmal mit und dann noch einmal ohne Kabel an – Sie haben´s verstanden.  Aber im Ernst: Die Grundanforderung an ein Kabel ist das Weiterleiten von Signalen, egal an welcher Position des Setups. Optimalerweise sollte dies geschehen, ohne das Signal zu verändern, auch klar. Beide Anforderungen werden von den meisten angebotenen Produkten, von der Beipackstrippe bis hin zum sündhaft teuren Luxusleiter, auch erfüllt, außer es handelt sich um Fehlkonstruktionen, defektes Material oder bewusst „gesoundete“ Kabel.

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Dazu kommt eine gerade in den letzten Jahren immer unüberschaubarere Flut an Kabelmarken, die auf den offenbar lukrativen Markt drängen – manchmal hat man den Eindruck, dass jeder Händler seine eigene Kabelmarke führt.  Schwer hat man es auch, weil die Diskussionen gerade im Themenbereich Hifi und Klang oftmals hitzig und emotional geführt werden. Mit einem Wort: Der Kunde ist verunsichert.  Dabei kann man es sich mit ein bisschen Eigeninitiative zumindest etwas leichter machen. Unser Tipp: Sehen Sie sich auf der Herstellerwebseite des Herstellers um und wägen Sie die Balance zwischen Geschwurbel über Klangphilosophien und technischer Hintergrundinformation genau ab. Überwiegt zweiteres, können Sie zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Hersteller seriös arbeitet und sich ein paar Gedanken zu seinem Produkt gemacht hat.  Was uns zu Signal Projects bringt, der noch recht jungen Firma von Nick Korakakis, die mit Firmensitz in England beheimatet ist, ihre Fertigung aber in Athen unterhält. Wie schon im Artikel zu den „kleinen“ Phonokabeln erwähnt, war der Ausgangspunkt ein Tonstudio, dessen technische Aufrüstung nach Meinung der Betreiber einen besseren Klang der Aufnahmen zur Folge haben sollte, was aber nicht der Fall war. Nach ein paar Versuchen standen die Verbindungskabel als Übeltäter fest – die Geschichte nahm ihren Lauf.  Heute bietet man ein für einen kleinen Hersteller ziemlich umfangreiches Sortiment an, das alle erdenklichen Arten von Kabeln in immerhin acht verschiedenen Preis- und Qualitätsklassen umfasst – das geht von bezahlbar und preiswert bis hin zu „cost no object“.  Zu letzterer Klasse zählen die beiden Phonokabel, die seit mittlerweile 3 Monaten ihren Dienst bei mir tun. Zuerst die schmerzhaften Tatsachen: 4250 beziehungsweise 5750 Euro kosten das Atlantis und das Andromeda in der  hier gezeigten Konfiguration. Das ist natürlich eine Ansage – bewegt sich aber auf dem Level, der auch anderswo Standard in dieser reinen Manufaktur-Klasse ist. Solche Kabel werden aufgrund ihres komplexen Aufbaus eben nicht kilometerweise gefertigt – die händische Konfektion tut das ihrige dazu.  Dazu kommt die Endkontrolle inklusive Messungen – jedes Kabel von Signal Projects kann anhand seiner Seriennummer genau zugeordnet werden – inklusive Messdaten und Konfiguration.  Im Aufbau sind sich beide Kabel recht ähnlich – äußerlich sieht man bei beiden kurze, eher dünne Zuleiter zum Plattenspieler – in unserem Fall mit 5-Pol-SME-Anschluss, während die beiden Leiter zu den Cinch-Steckern aus je zwei verdrillten Leitern bestehen, die in Schrumpfschlauch fixiert sind. Der Masseleiter wird separat heraus geführt. Die Stecker selber sind von hoher Qualität und sorgen mit ihren vergoldeten Oberflächen und Spannzangen für sicheren Kontakt. Die SME-Buchsen sitzen satt saugend im Tonarm.  Der Aufbau des Mittelteils ist in letzter Konsequenz verantwortlich für den hohen Preis der Kabel: Hier wird jeder einzelne der vier Signalleiter separat gehalten – jeder in einem komplexen Aufbau. Das Signal ist dabei jeweils auf mehrere parallel liegende Leiter im Kern des Kabels aufgeteilt – beim Atlantis aus hochreinem Kupfer, beim Andromeda aus Kupfer, Silber und Gold. Tatsächlich hat das Atlantis sogar den höheren Gesamt-Querschnitt und damit einen Hauch bessere technische Daten, im Klartext: Weniger Induktivität, weniger Leitungswiderstand und auch weniger Kapazität. Dennoch ist auch das Andromeda mit einer Kapazität von rund 70 Picofarad pro Meter auf der sicheren Seite – ohnehin wird sich die Anzahl der Menschen die ein solches Kabel mit einem diesbezüglich kritischen MM-System betreiben, in Grenzen halten.  Zurück zu den Leitern: Um den inneren Kern herum liegt eine dreifache Isolierschicht, darum ein Kupfergeflecht und der Außenmantel. Vier dieser Leiter werden miteinander verdrillt, dazu kommen zwei weitere Masseleiter, die in den „Zopf“ mit eingeflochten werden – auf diese Weise hat man die nachweislich beste Abschirmung gegenüber Einstreuungen aller Art.  Der Grobtest ist schnell gemacht: Während ein normales Phonokabel mit parallel laufenden Netzkabeln so seine Probleme hatte, blieb mit den Signal Projects alles totenstill – selbiges gilt für Radioempfang aus der Phonoleitung. Natürlich sind das jetzt eher plakative Tests und man wird seine Anlage natürlich ohnehin immer so sauber verkabeln, dass die offensichtliche Probleme nicht auftreten. Auf der anderen Hand wird in unserer immer enger mit Funknetzwerken überzogenen Welt die Problematik auch nicht eben kleiner – gut, auf der sicheren Seite zu sein.  Im Hörtest – den ich viel mit Kopfhörern gemacht habe – machen die beiden Kabel ohnehin einen sehr ruhigen Eindruck – vielleicht schon die Abwesenheit nicht mehr bewusst hörbarer Störeinflüsse. Dramatische Unterschiede zum günstigeren Hydra-Kabel aus dem selben Hause passieren nicht – erst nach einer Weile lernt man das ruhigere und damit doch überlegene Klangbild der dicken Kabel zu schätzen. Ich habe mich auf jeden Fall, nach dem Erkennen des Potentials der Kabel, genötigt gefühlt, jeden Tonabnehmer noch einmal auf Herz und Nieren bezüglich seiner Justage zu prüfen, um hier nicht schon Qualität zu verschenken – wiedergutmachen kann auch das beste Kabel nichts mehr.  Der reine Kupferleiter differenziert sehr schön, spielt aufgeräumt mit enormer Klarheit – ein fast schon streng neutrales Verhalten, das ungemein präzise, dabei aber nicht anstrengend wirkt. Der Schritt vom Atlantis zum Andromeda ist spontan schwer auszumachen – erst im Laufe einiger Zeit war mir das Kabel mit den edleren Metallen eine Spur sympathischer, ich fand es eben noch charmanter und bei genau der selben Präzision etwas süffiger und opulenter. Wie gesagt: Das spielt sich auf einem unglaublich hohen Niveau ab – und so mancher Hörer mag auch andere Worte für die Unterscheide finden – beiden Kabeln ist eine hohe dynamische Souveränität und absolute Sauberkeit gemein, die es den kleinen Signalen vom Tonabnehmer leicht macht, so gut, wie es nur geht, bis zur Phonostufe vorzudringen.

Fazit

Ich will nicht behaupten, dass ich das Potenzial der beiden großen Signal-Projects-Kabel  komplett ausgelotet habe – allerdings bin ich auch so tief beeindruckt. Die technische Kompetenz  des Entwicklers zahlt sich definitiv  aus: Seltenklang Platte  so

Kategorie: Phonokabel

Produkt: Signal Projects Atlantis und Andromeda

Preis: um 4250 Euro

3/2017
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Applied Acoustics, Berlin 
Telefon 030 4614874 
Internet www.applied-acoustics.de 
E-Mail info@applied-acoustics.de 
Garantie (in Jahre)
Unterm Strich... » Ich will nicht behaupten, dass ich das Potenzial der beiden großen Signal-Projects-Kabel komplett ausgelotet habe – allerdings bin ich auch so tief beeindruckt. Die technische Kompetenz des Entwicklers zahlt sich definitiv aus: Seltenklang Platte so 
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