Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Auralic Altair


Blitzgescheit

Streaming Client Auralic Altair im Test, Bild 1
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Auralic macht einen Schritt nach dem anderen und bleibt nicht stehen. Doch ist auch jeder der kleinen Schritte wirklich nötig? Der neue Altair spricht für ein klares Ja.

Die Abstände scheinen beinahe regelmäßig zu sein, in denen Auralic seine neuen Produkte ankündigt. Zunächst war da der Aries, die Wireless Streaming Bridge, mit der alles anfing und die der digitalen HiFi Welt ihren Stempel aufgedrückt hat, wie kaum ein anderes Produkt. Die Fachpresse war begeistert, die Audiophilen genauso und so wünschte man sich bald mehr. Dem Wunsch wurde nachgekommen und Auralic präsentierte schließlich den Aries Mini, bezeichnet als Wireless Streaming Node, der nun nicht nur Streamen konnte, sondern die eingehenden Daten auch gleich wandelte. Und das ganze in einem kleinen Kasten, der nicht viel mehr Platz einnahm als eine CD. Die Presse fand es toll und dieses Mal jubelten nicht nur die knallharten Audiophilen, sondern auch die Einsteiger in den Streaming-Bereich, die noch keinen hochwertigen DAC zu Hause stehen hatten.

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Auch hier war das Interesse also groß, doch dann kam erneut Bedarf nach mehr auf. Warum nicht Streamer, Wandler und eine echte Vorstufe in einem einzelnen Gerät anbieten? Umgehend gab Auralic bekannt, das auch bereits etwas in Planung ist, das man auf der High End in München feierlich enthüllen wollte. So ist man mittlerweile beim Auralic Altair genannten System angekommen, der ebenfalls eine eigene Produktbezeichnung erhalten hat: Wireless Streaming DAC. Eigentlich handelt es sich dabei nicht um ein von Grund auf neu entwickeltes Produkt, schließlich basiert der Altair auf einigen Prinzipien des Auralic Mini, der wiederum auf der Streamingplattform des großen Aries basiert. Doch das bedeutet nicht, das Auralic hier nicht an allen Ecken und Enden gefeilt hat, um ein stimmiges Produkt zu entwerfen. Kern des Systems ist also erneut der Streamer und seine zentrale Recheneinheit, die eigens von Auralic entwickelt wurde. Zukäufe und OEM Geschäfte sucht man also vergebens. Stattdessen findet hier die Tesla genannte Plattform platz, die mit einem 1 GHz Quad-Core Prozessor und 1 GB DDR3 Arbeitsspeicher bestens für seine intensive Rechenarbeit gerüstet ist. Das bedeutet auf der einen Seite natürlich schnelles Arbeiten und außerdem bietet die Plattform natürlich auch im Puncto Funktionalität viel Potenzial. Das zeigt sich bereits bei den Verwendbaren Dateiformaten, die der Altair bereit ist abzuspielen. Weniger HiFideles wie MP3s sind keine Herausforderung und auch lossless Formate wie ALAC und FLAC werden ohne Murren umgesetzt. Dazu kommen auch die Großen Vertreter der Dateiformate wie WAV und der Platzhirsch DSD. Wie immer bleiben dabei gerade die Ethernetverbindungen der Auralic Streamer beeindruckend, denn das Gerät ist in der Lage all diese Dateien in sämtlichen Auflösungen nicht nur per Kabel, sondern auch per WLAN zu übertragen. Selbst DSD wird ohne Aussetzer vom NAS geholt und auch das Buffern der Dateien dauert nur sehr kurze Zeit. Buffer ist sogar ein besonderes Stichwort beim Altair, denn die momentan abgespielten Lieder werden beim Abspielen vollständig in den internen 4 GB Speicher des Systems gepackt und spielen selbst dann zu Ende, wenn die Verbindung abreißen sollte. Auch dieser Vorgang funktioniert verzögerungsfrei und als Nutzer bekommt man davon absolut nichts mit. Auralics gewohnter Fokus auf die kabellose Datenübertragung konnte beim Aries und seinem kleinen Bruder noch ohne Antennen ausgelebt werden. Im Gegensatz zu den anderen Modellen bietet der Altair aber nun ein Metallgehäuse, das Kenner der Marke sofort dem Auralic Vega DAC zuordnen können. Dies ist zwar hochwertig verarbeitet, setzt aber die Verwendung von Externen Antennen voraus, um auch kabellos Daten empfangen zu können, was jedoch verschmerzbar ist. Gesteuert mit der Lightning DS App lassen sich auch damit alle Vorteile der Netzwerkbasierten Musikwiedergabe genießen. Neben UPnP/ DNLA Streaming von Netzwerkspeichern können hier außerdem auch eine Reihe von Online Streamingdiensten direkt aus der App heraus verwendet werden, inklusive der beiden HiFi-Varianten TIDAL und Qobuz. Zusätzlich lässt sich außerdem auf tausende Internetradiosender zugreifen, die nach Genre oder Ort sortiert sind. Dabei arbeitet die App sowohl bei Online Inhalten, wie auch bei Netzwerkquellen reaktionsschnell, da nötige Informationen zur Bibliothek im Cache gespeichert werden, und so nicht erst übertragen werden müssen. Optisch ansprechend und durchdacht angeordnet findet man sich bei Lightning DS schnell zurecht und kann unkompliziert Musik und verfügbare Geräte verwalten. Regelmäßige Updates des Herstellers bringen außerdem immer wieder neue Funktionen mit sich, die auch bei älteren Geräten Vorteile bringen. Doch all diese Features kennt man schließlich schon vom Aries. Entscheidender Unterschied ist hier was nach dem Streaming passiert. Wie schon im Mini ist im Altair ein D/A-Wandler integriert. Dabei handelt es sich sogar im das gleiche Modul, das auch in Auralics kleinstem zum Einsatz kommt, dem ES9018K2M des Herstellers ESS. Ein 32 Bit Wandler, der alle Ansprüche moderner Geräte erfüllt und auch mit sehr hohen Abtastraten keine Probleme hat. Egal ob PCM bis 384 kHz oder DSD mit bis zu 11,2 MHz, der Chip wandelt ohne Murren, was ihm vorgesetzt wird. Neu ist hier jedoch die Filteranpassung, die per App vorgenommen werden kann. Damit können sich Nutzer nun zwischen vier Einstellungen entscheiden, die bestimmte Parameter in den Fokus rücken. Entweder verbessert sich so die allgemeine Performance, das Spiel bekommt mehr Ruhe, oder man puscht die Leistungsfähigkeit in den Bereichen Präzision oder Dynamik. Neu gegenüber dem Aries Mini ist außerdem die verbesserte Clocksektion des Altair. Speziell für den ESS Chip angepasst, kümmert sich hier eine besonders präzise Clock um das korrekte Timing und optimiert damit die Jitterreduktion. Dabei kommen eigentlich sogar zwei verschiedene Quarze zum Einsatz, von denen sich einer um die Vielfachen von 44,1 kHz und der andere um die Vielfachen von 48 kHz kümmert. Dabei liegt die Genauigkeit dieser Clocks im Femtosekundenbereich, um beim kritischen Faktor Zeit nichts dem Zufall zu überlassen. Während der Aries Mini, hauptsächlich bedingt durch die geringe Größe, noch ein externes Steckernetzteil verwendete, wurde die Stromversorgung für den Altair noch einmal deutlich aufgebohrt. Hier arbeitet nun ein lineares Netzteil, das Störungen und Singalverschmutzungen selbst herausfiltert. All diese Vorteile können aber, dank der Verschmelzung des Aries mit dem Vega, nicht nur der internen Signalverarbeitung zu gute kommen. Neben dem integrierten Streamingmodul, kann der Altair nun nämlich auch als externer D/A-Wandler verwendet werden, der Signale von USB, AES/EBU, koaxialen und optischen Verbindungen verarbeitet. Für die unkomplizierte Verbindung mit dem Smartphone ist außerdem das koppeln von Geräten per Bluetooth möglich. In Kombination mit UPnP, Streamingdiensten, Radio, AirPlay, Songcast und der Möglichkeit externe und interne Massenspeicher einzusetzen, spricht Auralic von insgesamt 15 möglichen Eingängen, die der Altair bietet. Recht beachtlich also, für ein immer noch recht kompaktes Gerät. Doch macht sich all der Aufwand klanglich bezahlt? Absolut, denn Auralics Altair spielt auf absolutem Top-Niveau. Direkt per XLR oder Cinch an eine passende Endstufe angeschlossen liefert der Streaming DAC wunderbar dynamischen Sound, selbst bei der Verwendung des Standard-Filters. Der Klangcharakter des ESS Wandlers zeigt hier klar sein Gesicht, so dass an Details nicht gegeizt wird. Wunderbar direkt und druckvoll verarbeitet der Altair jede Form von Musik, mit einer deutlich breiteren Bühne als beim Aries Mini und vor einem nochmals spürbar dunklerem Hintergrund. So greift man des Öfteren zum Lautstärkeregler, während die Zahlen auf dem gelben OLED Display in der Front mit jeder Bewegung der Hand in die Höhe wandern, auf der Suche nach noch mehr Schalldruck. Es ist genau dieser Sound, der viele Digitalfans so begeistert. Klare konturierte Darstellung, die alle Komponenten gut differenzierbar macht und trotzdem wunderbar zu einem tollen Gesamtergebnis zusammenführt. Wo reiht sich der Altair also nun ein? Während der Aries Mini Einsteigern die Grundausstattung an die Hand gibt, um endlich Streaming zu erleben, bleibt der große Aries die erste Wahl für Besitzer eines enorm hochwertigen Wandlers. Die Kombination aus Streamer, DAC und Vorstufe lässt den Altair so in die Mitte rutschen. Mehr Sound als beim Mini, zu einem geringeren Preis als die High End Kombination aus Aries und Vega. Man darf also gespannt sein, was Auralic als nächstes einfällt, schließlich gibt es sicher noch andere Dinge, die die Streamer aus China lernen können.

Fazit

Die Kombination aus den hervorragenden Streamern der Marke, einem Top-Wandler und einer klasse Vorstufe ist ein logischer Schritt. Der Auralic Altair bietet einen enormen Funktionsumfang, hochwertigste Technik und durchdachte Bedienung. Dies alles mündet in einen hervorragenden Sound, der als Beispiel für hochwertige digitale Geräte dienen kann.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Auralic Altair

Preis: um 2000 Euro

12/2016
 
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 2.000 Euro 
Vertrieb: Audionext, Essen 
Telefon: 0201 5073950 
Internet: www.audionext.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 330/65/230 
Eingänge: 1x Ethernet, W-LAN, 1x USB-A, 1 x USB-B, 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo, 1 x RCA Stereo, 
Unterstützte Dateiformate: MP3, OGG, AAC, AIFF, APE, ALAC, FLAC, WAV, WV, WMA, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 32 Bit; DSD bis DSD256, 11,2896 MHz, 1 Bit 
Checksum: „Die Kombination aus den hervorragenden Streamern der Marke, einem Top-Wandler und einer klasse Vorstufe ist ein logischer Schritt. Der Auralic Altair bietet einen enormen Funktionsumfang, hochwertigste Technik und durchdachte Bedienung. Dies alles mündet in einen hervorragenden Sound, der als Beispiel für hochwertige digitale Geräte dienen kann.“ 
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