Kategorie: Tonabnehmer

Serientest: TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black


Farbenlehre

Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 1
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Applaus. Jetzt schon. Vor dem ersten Ton. Weil man beim TAD Audiovertrieb der Versuchung widerstanden hat, die neue hauseigene Tonabnehmerlinie in unanständigen Preisregionen anzusiedeln

TAD vertreibt mit Rega einen der erfolgreichsten Plattenspielerhersteller im bezahlbaren Segment. Zwar haben die Briten auch eine Tonabnehmerlinie im Programm, deren Akzeptanz am Markt aber kommt mit der der Laufwerke und Tonarme nicht ganz mit. Das ist einer der Gründe, warum man im Chiemgau eine eigene Tonabnehmerlinie wollte; der andere dürfte darin liegen, dass die nachweislich klangbegeisterten TAD-Mitstreiter um Vater und Tochter Knorrn so ihre eigenen Vorstellungen davon hatten, wie so etwas auszusehen und zu funktionieren habe. Da die Entwicklung von Tonabnehmern – drei Stück sind‘s bis jetzt geworden – sich aber nicht mal so eben erledigen lässt, holte man sich kompetente Hilfe ins Boot.

Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 2Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 3Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 4Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 5Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 6Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 7Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 8Tonabnehmer TAD Excalibur Green, TAD Excalibur Blue, TAD Excalibur Black im Test , Bild 9
Mit Helmut Thiele, nicht weit von uns in Duisburg ansässig, holte man sich einen im HiFi-Bereich überaus erfahrenen Industriedesigner ins Boot. Den kennen wir nicht nur von der Gestaltung diverser aktueller Thorens-Plattenspieler her, er war auch noch bei einer Vielzahl anderer Gerätschaften involviert. Zum Beispiel auch beim einen oder anderen Tonabnehmer. Tonabnehmer fertigt man nicht mal so eben selbst, deshalb musste man einen Partner mit entsprechenden Möglichkeiten finden. Der tat sich in Japan auf, fertigt natürlich nicht nur für TAD und muss an dieser Stelle ungenannt bleiben. Die drei Excalibur-Abtaster fußen auf japanischer Generatortechnik, die den Wünschen aus Deutschland entsprechend angepasst wurde. Helmut Thiele hilft bei der Integration in die von ihm entworfenen Gehäuse, alle zusammen stimmen so lange ab, bis Zufridenheit auf breiter Front erreicht ist, und voilà: die drei Modelle Excalibur Green, Blue und Black sind geboren. Das Green ist ein High-Output-MC zum Anschluss an MM-Eingänge, Blue und Black klassische Low-Output-MCs. Die Verkaufspreise betragen 500, 500 und 700 Euro, was in der heutigen Zeit als ausgesprochen günstig gelten darf. Alle drei Abtaster stecken in einem hochwertigen Kunststoffgehäuse, das sich nur durch die Farbe unterscheidet. Tatsächlich ist das Gehäuse zweiteilig aufgebaut: Im grünen, blauen oder schwarzen „Mantel“ steckt die eigentliche Generatorbehausung, die in jedem Falle schwarz gehalten ist. Erfreulich bei allen drei Testmustern: Der Nadelträger ist, soweit das mit bloßem Auge erkennbar ist, absolut gerade eingebaut, was heute leider auch bei erheblich teureren Abtastern nicht selbstverständlich ist. Beim Green und Blue scheint der gleiche Aluminiumnadelträger zum Einsatz zu kommen, der des Black ist ein wenig filigraner gehalten. Das macht von daher Sinn, weil die beiden kleineren Modelle mit synthetischen Diamanten mit elliptischem Schliff ausgestattet sind, während das Black eine deutlich kleinere Nadel mit Shibata-Schliff führt – hier wurde auch ein Naturdiamant eingesetzt. Über den Aufbau des Generators selbst ist nicht allzu viel bekannt, die Spulenanordnung ist jedenfalls kreuzsymmetrisch ausgeführt, was sicher keine schlechte Idee war. In Sachen Anschlusswerte liegen die drei Abtaster auf der unkritischen Seite: Das Green liefert zwei Millivolt bei nicht spezifizierter Schnelle – gehen wir davon aus, dass hier die üblichen fünf Zentimeter pro Sekunde zugrunde gelegt wurden. Das ist rund die Hälfte dessen, was ein durchschnittliches MM-System generiert, für durchschnittlich empfindliche MM-Eingänge aber absolut im grünen Bereich (schlechter Wortwitz, ich weiß). Mit 130 Ohm Innenwiderstand ist es verhältnismäßig niederohmig, das spielt beim Abschluss mit den geforderten 47 Kiloohm aber praktisch keine Rolle. Die empfohlene Auflagekraft liegt bei allen drei Modellen zwischen 18 und 20 Millinewton, auch hier hat es sich bewährt, sich am oberen Ende des Bereichs zu orientieren. Die Nadelnachgiebigkeit ist ebenfalls bei allen drei Typen identisch und mit 10 µm/mN angegeben. Das ist am härteren Ende von mittelhart angesiedelt und ein praxisgerechter Wert, für den der Tonarm auch ruhig mal ein bisschen schwerer sein darf. Mit 5,2 Gramm sind alle der Excalibur-Abtaster ziemlich leicht geraten, was die Idee mit dem etwas schwereren Tonarm noch besser erscheinen lässt. Verpackt sind die Preziosen in kleinen silbergrauen Kästchen mit Klappdeckel, die über einen ziemlich kräftigen Verschluss verfügen; Man sollte gerade beim Schließen etwas Vorsicht walten lassen. Der Tonabnehmer steckt in einem pragmatischen Schaumstoff-Formteil, zum Lieferumfang gehören zwei recht kurze Aluminium- Inbusschrauben zu Befestigung, ein passender Schlüssel und ein Pinsel zur Nadelreinigung. Der Einbau gestaltet sich in jedem Falle unproblematisch: Es gibt eine gerade Vorderkante, die bei der Justage hilft, die Anschlusspins sind ordnungsgemäß farblich codiert und haben den richtigen Durchmesser. Sprich: die üblichen Stecker halten fest, lassen sich aber ohne Gewaltanwendung aufschieben. Es gibt einen Nadelschutz in Gestalt eines schmalen Plastikstreifens der einerseits an der Aussparung oben an der Gehäusevorderkante, andererseits am hinteren Ende des Korpus einhakt. Funktioniert im Prinzip, ein wenig Vorsicht bei Montage und Demontage ist jedoch angebracht. In die Abtastergehäuse sind Gewindehülsen aus Messing eingelassen, in denen die Befestigungsschrauben Halt finden. Die Justage erweist sich als relativ unkritisch, alle drei Abtaster reagieren gutmütig auf Veränderungen der geometrischen Parameter. Beim vertialen Abtastwinkel hat mir die waagerechte Ausrichtung des Tonarms am besten gefallen; mit leicht zu tief stehender Armbasis wird die Wiedergabe etwas zu gemütlich. Das kann man mögen, aber gerade beim Green würde ich eine etwas spritzigere Einstellung bevorzugen. Das High-Output-MC hat nämlich einen sehr sonoren und samtigen Charakter, garniert seinen sanften Auftritt aber mit sehr schöner Filigranarbeit, wie Al Die Meolas Gitarrenarbeit auf dem Burmester-Sampler „Selection Vol. 1“ deutlich beweist. Die beiden Stimmen flirren bestens differenzierbar durch den Raum und tönen sehr geschmeidig. Die Raumabbildung gerät fein differenziert und orientiert sich eher in die Tiefe als in die Breite, was dem dezenten Charakter bestens zu Gesicht steht. Das Green zeigt mit seiner tollen Über-alles-Musikalität eindeutig MM-Qualitäten, lässt dem von mir derzeit überaus geschätzten Audio-Technica VM 530 EN in Sachen Feinzeichnung aber keine Chance. Zudem liefert es seine Signale auffällig rauscharm bei der Phonovorstufe ab und reagiert sehr wenig auf die eingestellte Abschlusskapazität. Das Excalibur Blue zeigte einen klanglich merklich anderen Charakter: Es tönt kräftiger und energischer als das High-Output-Modell, wie Christian Zacharias‘ Flügel zu Beginn besagten Burmester-Albums eindeutig beweist. Di Meolas Saitenartistik wirkt nun näher am Ohr, der Nachhall steht länger im Raum. Wer‘s etwas „lieber“ mag, der schließt das Blue mit 100 Ohm ab, aber auch dann ist es noch merklich geradliniger und straffer als das Green. Das Black letztlich stellt klanglich so etwas wie das Destillat aus den beiden anderen Modellen dar. Es spielt hintergründiger als das Blue und bringt die wunderbare Geschmeidigkeit des Green mit. Ich würde es mit höherer Impedanz als das Blue abschließen, so um die 400 Ohm strahlt es am Schönsten. Wenn ich einfach den besten Abtaster der drei wählen müsste, fiele meine Wahl eindeutig auf das Black, mein Sieger der Herzen jedoch ist das wunderbar seidige und freundliche Green. Extrem gelungene Konstruktion sind alle drei Excalibur-Abtaster und stellen eine dringend benötigte Bereicherung des MC-Angebotes in der noch bezahlbaren Klasse dar.

Fazit

Ein Feingeist, ein Rocker, ein Universalgenie: TAD hat bei der Konzeption seiner MC-Baureihe alles richtig gemacht und bietet drei feine Tonabnehmer zu fairen Kursen für jeden Geschmack an.

Kategorie: Tonabnehmer

Produkt: TAD Excalibur Green

Preis: um 500 Euro

11/2017

Kategorie: Tonabnehmer

Produkt: TAD Excalibur Blue

Preis: um 500 Euro

11/2017

Kategorie: Tonabnehmer

Produkt: TAD Excalibur Black

Preis: um 700 Euro

11/2017
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Ausstattung & technische Daten: TAD Excalibur Green
Vertrieb TAD Audiovertrieb, Aschau 
Telefon 08052 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
Gewicht (in g) 5.2 
Unterm Strich... Ein Feingeist, ein Rocker, ein Universalgenie: TAD hat bei der Konzeption seiner MC-Baureihe alles richtig gemacht und bietet drei feine Tonabnehmer zu fairen Kursen für jeden Geschmack an. 
Ausstattung & technische Daten: TAD Excalibur Blue
Vertrieb TAD Audiovertrieb, Aschau 
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Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
Gewicht (in g) 5.2 
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 14.11.2017, 11:59 Uhr
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Topthema: Die ewige Legende
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Harwood Acoustics LS3/5A

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.

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