Kategorie: Vollverstärker

Einzeltest: HiFi-Akademie PowerDAC


Kräftig umgesetzt

Vollverstärker HiFi-Akademie PowerDAC im Test, Bild 1
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Sie haben CD-Player, ein Fernsehgerät mit Toslink- Buchse, einen Streamingclient und eine Playstation und suchen nun nach einem Verstärker und vor allem dem passenden DAC mit entsprechend vielen Eingängen? Viel Spaß beim Suchen. Das geht jedoch auch weitaus unkomplizierter.

Peripherie:


Quellen: Logitech Squeezebox Touch, RipNAS Z500 Apple MacBook Pro, OSX 10.7.1, Decibel 1.2.4, Musical Fidelity V-Link CD-Player Bladelius Freja MK-III
Lautsprecher: KEF XQ50 Sonus Faber Cremona M Klang+Ton „Breezer“ mit Sonido SFR-200-8
NF-Kabel: Analysis Plus Digital Oval
USB-Kabel: Audioquest Carbon


Was für einen Verstärker kauft der moderne Mensch? Da heute ja alles „grün“ sein muss, bietet sich die Verwendung von Verstärkern in Class-D-Technik an, denn die bringen im Vergleich zu herkömmlichen Class-A/B-Verstärkern einen weitaus höheren Wirkungsgrad mit. Die unbedingte Energiesparerei bewerten zwar viele als den Niedergang des „männermäßigen“ Verstärkers, ich selbst befürworte energiesparende Techniken.

Vollverstärker HiFi-Akademie PowerDAC im Test, Bild 2Vollverstärker HiFi-Akademie PowerDAC im Test, Bild 3
Man muss ja nicht immer unbedingt Strom verschwenden. Und die HiFi-Akademie aus Leimen war irgendwie ihrer Zeit voraus. Geschäftsführer Hubert Reith hat schon vor Jahren ganz wunderbare Schaltverstärker auf den Markt gebracht, die auch und gerade in der Selbstbauszene hohe Akzeptanz fanden und sich großer Beliebtheit erfreuten. Hubert kann so was immer noch. Seine Gerätschaften haben immer ihren eigenen Stil, sind durch die Bank weg mit der gewissenhaften Entwicklung des Ingenieurs gesegnet. Im Laufe der Jahre hat er seine Angebotspalette stetig erweitert. Das hat er übrigens ganz geschickt gemacht, denn im Laufe der Zeit kamen viele Zusatzplatinen hinzu. Der modulare Aufbau ermöglicht Hubert Reith hohe Flexibilität. So kann er im Prinzip mit ein und demselben Gehäuse ganz viele verschiedene Produkte bauen oder Erweiterungen anbieten. Sie wollen einen D/A-Wandler? Bitte, kann er anbieten. Der soll streamen können? Geht mit einem kleinen Modul auch. Ach, ein CD-Laufwerk wäre doch besser? Nun gut, machen wir halt das, damit kann Hubert ebenfalls dienen. Meine Kombination hieß Verstärker mit D/A-Wandler. Man hat also einen Vollverstärker, den man direkt digital beschalten kann, ohne eine externen Wandler nutzen zu müssen. Und noch etwas bekommt man mitgeliefert: Hubert Reiths DSP ist drin und macht aus dem PowerDAC eine gefährliche Waffe. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Sie selber Hand anlegen müssen. Sie sollten also schon über ein Messmikro, grundlegende Akustik-Kenntnisse und einen Laptop verfügen, um den Prozessor voll nutzen zu können. Man sollte zudem abschätzen können, ob ein im Frequenzgang gefundener Schlenker vom Wohnzimmertisch kommt oder ob es der Lautsprecher ist, der den Fehler macht. Klar, dafür braucht man etwas Erfahrung aber dass derjenige, der sich mit den benötigten Dingen auskennt, unheimlich viel Spaß mit dem Verstärker haben wird, das ist mal klar. Eigentlich muss man das nur ein einziges Mal machen oder von einem Freund erledigen lassen, andererseits verführt das natürlich auch zum Spielen. Man kann mehrere Setups abspeichern, die man dann nach Lust und Laune und vor allem Situation abrufen kann. Alles, was auf analogem Weg in den PowerDAC fließt, wird erst mal mit 96 Kilohertz und 24 Bit Datentiefe digitalisiert. Das muss sein, denn sonst könnte man über die analogen Eingänge nicht die Vorzüge des Signalprozessors nutzen. Diese Abtastfrequenz ist für die typischen analogen Zuspieler mehr als ausreichend, denn alles, was höhere Auflösungen herausgeben kann, wird sowieso digital verbunden. So sind knapp 48 Kilohertz „einfangbar“, das tut‘s in jedem Fall. Die 96 kHz Abtastrate sind zwingend erforderlich, denn so wird der DSP angesteuert. Deswegen wird auch über die Digitaleingänge ein jedes Signal auf diese Samplingfrequenz umgesetzt. Der schöne Nebeneffekt ist die dann mitgekaufte Jitterunterdrückung. Das im Prozessor korrigierte Signal wird abschließend in analoge Form gebracht und verstärkt. Gewandelt wird von einem 1794A von Burr-Brown, einem ernst zu nehmenden Kandidaten mit 24 Bit Auflösung und maximal 192 Kilohertz Samplingfrequenz. Er liefert einen symmetrischen Ausgangsstrom, der per Widerstand und Differenzverstärker-OP  in normale Form gebracht wird. Das ist die gute Schule des DACBaus, genau so macht man das, wenn man mit einem sehr gut klingenden DAC und guter Gleichtaktunterdrückung verstärken möchte.

Bedienung



Die Bedienung am Touchpanel ist ganz geradlinig und selbsterklärend gelöst. Ein Tastenfeld schaltet die Eingänge durch, außerdem stehen für jeden Eingang noch Optionen wie Pegel und Digitalfilter (Flat/Slow) zur Verfügung. Diese Einstellungen nimmt man einmal vor, ab dann beschränkt sich die abendliche Tätigkeit auf Quellenauswahl und laut/leisemachen. Das Spielkind in vielen von uns wird jedoch noch ganz andere Dinge machen: Den Prozessor ausreizen. Das habe ich natürlich in einer ganz ruhigen Minute auch getan. Ganz bewusst habe ich mir einen Lautsprecher herausgepickt, der einen etwas krummen Frequenzgang hat, und habe eine Menge über Frequenzgang und damit korrespondierendes Hörempfinden gelernt. Nur so viel: Das beste Ergebnis hatte ich eigentlich nie mit der linearen Abstimmung. Egal wie toll so ein Prozessor auch ist, den Grundcharakter der Box sollte man in der Regel erhalten, also nicht über Gebühren Energie darein pumpen, jede noch so kleine Nichtlinearität ausgleichen zu wollen. Der Prozessor ist so vielfältig einsetzbar, dass einem die Ideen nicht mehr ausgehen wollen. Verlockend klingt beispielsweise die Vollaktivierung von Lautsprechern, inklusive Frequenzgangkorrektur und Laufzeitoptimierung. Dafür braucht man zwar zwei Power-DAC und bekommt dann das feisteste Aktivierungswerkzeug überhaupt in die Hand gedrückt. Feist, weil damit klanglich Dinge möglich sind, die verzücken. Was man pauschal, auch bei nicht genutztem Equalizing, sagen kann ist, dass der PowerDAC ungemein neutral, gut auflösend und mit kontrollierter Hand aufspielt. Die weit über 200 Class-D-Watt beflügeln eigentlich jede Box. Sauber, glasklar, neutral und ungeschönt wird die Musik über den PowerDAC wiedergeben. Schönfärbereien machen andere, hier wird darauf geachtet, dem Signal nichts hinzuzufügen oder es sonst wie zu beeinflussen. Dem Röhrenfetischist wird’s vielleicht zu neutral sein, wer aber auf dem Standpunkt steht, ein Verstärker habe ein Signal möglichst unverfälscht und absolut korrekt wiederzugeben, ist hier goldrichtig. Nicht zu verachten ist, dass  die Disziplinen Kontrolle, Spielfreude und Angriff zur vollen Zufriedenheit absolviert werden. Das ist mitnichten ein charakterloser Verstärker, das Gegenteil ist der Fall. Hubert weiß halt, wie man Verstärker baut.

Fazit

„Ein Verstärker für Hobbyisten, keine Frage. Wenn Sie sich jedoch in der Lage fühlen, ein bisschen Messtechnik in den Griff zu bekommen, haben Sie mit dem PowerDAC ein Spiel- und Werkzeug, das Sie Ewigkeiten beschäftigen und glücklich machen wird.“

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: HiFi-Akademie PowerDAC

Preis: um 1890 Euro

12/2011
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 1.890 Euro Analogeingang +100 Euro Frontplatte schwarz eloxiert +20 Euro Display schwarz/weiß +50 Euro 
Vertrieb: HiFi - Akademie, Leimen 
Internet: www.hifi-akademie.de 
Eingänge: 4 x S/PDIF RCA/2 x S/PDIF Toslink/2 x analog RCA/1 x analog RCA 
Ausgänge: 1 x analog RCA 
Leistung: 2 x 211 Watt / 4 Ohm/2 x 120 Watt / 8 Ohm 
THD + N: 0.03 
SNR: 82 
Sonstiges: dspModul mit Hochpass/Tiefpass, vollparametrischer Equalizer, Laufzeitkorrektur 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 29.12.2011, 09:25 Uhr
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