Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Einzeltest: Yamaha WXA-50


Zusammen vereint

Wireless Music System Yamaha WXA-50 im Test, Bild 1
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Yamaha hat die Zeichen der Zeit erkannt und setzt auf den digitalen Wandel der HiFi-Branche. Dabei gehen die Japaner mit einer Konsequenz an die Sache heran, die durchaus beeindruckt, selbst im Kompaktformat.

Mit dem Musiccast System hat Yamaha eines der am weitest entwickelten Multiroom-Systeme überhaupt geschaffen. Nicht nur, dass man sich entschieden hat, eine Reihe von HiFi-Streamern zu entwickeln, die sich mit einer App bedienen lassen, das geht ihnen nicht weit genug. Stattdessen kündigte man an, dass praktisch alle HiFi-Komponenten, die zukünftig vertrieben werden, das intelligente Streamingsystem unterstützen werden. Doch selbst damit gibt man sich bei Yamaha nicht zufrieden. Schließlich ist hier ja nicht nur die Rede von einem HiFi-Hersteller, denn auch AV- und Heimkinosysteme sind und werden mit moderner Streamingtechnik ausgestattet. Aber selbst dabei will man es nicht belassen und präsentierte bei einem Event in Mailand sogar die Möglichkeit, die Instrumentensparte des Konzerns in das Musiccast System zu integrieren.

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So werden auch die Flügel der Disklavier Serie, die mit einem automatischen Spielmechanismus ausgestattet sind, in der Lage sein mit dem Musiccast Netzwerk zu Arbeiten und bei bestimmten Liedern das Klavier spielen zu lassen, während der Rest des Orchesters über die HiFi-Anlage ausgegeben wird. Mancher mag hier zwar nicht ganz unberechtigt von Spielerei reden, doch zeigt das Ausmaß der Verbreitung des Musiccast Systems klar den Schwerpunkt, den Yamaha zukünftig auf das Thema netzwerkbasierte Musikwiedergabe setzt. Neben Flügeln und Soundbars gibt es aber natürlich auch die klassischen HiFi-Komponenten, die auf dem System aufbauen. Wie zum Beispiel den Wireless Streaming Amplifier WXA-50. Untergebracht in einem recht kleinen Gehäuse, bietet der Verstärker hier schon auf Kleinformat alles, was die Musiccast Serie ausmacht. Dazu gehören natürlich zunächst die Netzwerkkapazitäten. Per Ethernetkabel kann der WXA-50 an einen Router angeschlossen werden, um dann seine Daten aus dem Internet, oder über das heimische Netzwerk zu beziehen. Weil man aber gerade bei einem Multiroom-System nicht in der Nähe jedes Gerätes einen passenden Netzwerkanschluss hat, bietet der kleine Verstärker auch die Möglichkeit kabellos per WLAN ins Netzwerk eingebunden zu werden. Das funktioniert sogar schon bei der Einrichtung, bei der es zunächst schon ausreicht, nur ein Stromkabel anzuschließen. Beim öffnen der kostenlosen Musicast App für Smarthones und Tablets, kann dann das neue Gerät hinzugefügt werden, wofür der WXA-50 kurzzeitig sein eigenes WLAN zur Verfügung stellt, so dass man die Zugangsdaten für das eigene Netzwerk direkt über die App eingeben kann. Mit einem Wahlschalter an der Rückseite, können aber sowohl der WLAN Empfang, wie auch die Verfügbare Bluetooth Schnittstelle abgeschaltet werden, damit die Audiokomponenten bei Nichtbenutzung keinen zusätzlichen Signalen ausgesetzt sind. Neben dem Streaming bietet der WXA-50 außerdem noch weitere Zuspielmöglichkeiten. So können Geräte wie CD-Transports oder Fernseher auch per optischem Kabel ihre Audiodaten an den verbauten DAC senden, während analoge Quellgeräte per Cinch-Buchsen die Leistung des Verstärkers in Anspruch nehmen können. Außerdem gibt es dank der USB-A-Schnittstelle auch die Möglichkeit Musik abzuspielen, die auf externen Massenspeichern wie USB-Sticks und Festplatten hinterlegt sind. Öffnet man die übersichtlich gestaltete Musiccast App, eröffnen sich sogar noch weitere Methoden, Musik ins Haus zu bringen. Neben dem Streamen über ein angeschlossenes NAS, können Apple Geräte per AirPlay mit dem WXA-50 verbunden werden, während andere Mobilgeräte die bereits erwähnte Bluetooth-Verbindung nutzen können. Dazu kommen Musikdienste aus den Weiten des Internets. Ein Webradiodienst ist hier genauso in die App integriert, wie die Bibliotheken der Anbieter Napster, Juke und Spotify. Und mit dem französischen Anbieter Qobuz ist sogar ein Vertreter der audiophilen Streamingdienste dabei, der das Streamen in CD-Qualität ermöglicht. Rein technisch ist der WXA-50 natürlich in der Lage, noch wesentlich höhere Qualitätsstufen digitaler Musik zu verwenden. Dank des ES9006AS DACs von ESS, verarbeitet der kleine Yamaha PCM-Daten mit bis zu 192 kHz bei 24 Bit. Selbst Doppel-DSD mit 5,6 MHz unterstützt der Wandler per Netzwerkanschluss. Auch bei der verwendbaren Musik zeigt sich Yamaha großzügig und ermöglicht die Wiedergabe einer ganzer Reihe an Formaten, inklusive MP3, FLAC und WAV. Neben den reinen technischen Möglichkeiten ist es jedoch bei Streaming-Systemen wichtig, dass sich die komplexe Technik auch gut bedienen lässt. Schließlich sind sie mittlerweile zu der Schnittstelle geworden, die den Nutzer mit dem Gerät verbindet und die immer mit Nutzung in Verbindung gebracht wird. Gerade bei einem Mulitroom-Systemen wie Yamahas Multicast, mit dem man ja nicht nur ein Gerät steuert, sondern sogar mehrere auf einmal. Hier braucht man sich jedoch keine Sorgen machen, denn die Musiccast App stellt selbst Einsteiger nicht vor besondere Herausforderungen. Eingebundene Geräte lassen sich in verschiedene Räume einteilen und zusammenfügen, wobei jede Hörzone mit eigenen Namen und passendem Bilde versehen werden kann, um nicht die Übersicht zu verlieren. Die Eingangs- und Quellenauswahl geschieht über ein klar strukturiertes Kachelmenü, während Alben über eine Liste mit Namen und Coverabbildungen ausgewählt werden können.  Durch Gedrückthalten mit dem Finger lassen sich Alben oder Titel dann zum Abspielen auswählen, in die Warteschlange einreihen, oder sich in einer Playlist abspeichern. Der jeweils gerade abgespielte Titel wird passend zum Gerät auch im Raumauswahlbildschirm angezeigt, ebenso wie im Wiedergabebildschirm des jeweiligen Gerätes. Metadaten und das passende Albumcover werden hier zusammen mit den Grundlegenden Abspielfunktionen wie Play und Pause, ebenso wie der Lautstärkekontrolle angezeigt. Diese lässt sich mit einem Schieberegler recht präzise ansteuern, um den gewünschten Schalldruck auch beim ersten Versuch zu treffen. Über eine Taste kann hier außerdem die Klangregelung aktiviert werden. Diese ist beim WXA-50 sogar recht umfangreich ausgestattet und bietet mehr als nur die rudimentäre Anpassung von Höhen und Tiefen, denn auch an die mittleren Frequenzbereiche wurde hier gedacht. Darüber hinausgehend, bietet das System einige spezielle Modi an, darunter einen Enhancer, der extrem komprimierte Musik wieder ein wenig mit Leben füllen soll, ebenso wie einen Bass-Booster. Insgesamt macht die Musiccast App einen tollen Eindruck. Das Design ist stimmig und übersichtlich gestaltet, die Reaktionsgeschwindigkeit ist gut und die App läuft stabil. Musik lässt sich sowohl einfach auswählen, wie auch sortieren und clevere Funktionen wie ein Menü für die zuletzt angehörten Titel runden den positiven Eindruck nochmals ab. Dies gilt jedoch natürlich für alle Musiccast Komponenten, die sich schließlich die App teilen. Was macht nun also den WXA-50 aus? Zunächst wäre da sicherlich das moderne Design des Gerätes, das genau zu einer kompakten Streaminglösung dieser Zeit passt. Das flache Aluminiumgehäuse mit guter Materialstärke macht einen soliden, wertigen Eindruck und kann dank der beigelgten Füße sogar hochkant aufgestellt werden und eignet sich so außerdem für Festeinbauten. Dank der App-Stuerung sind die Bedienfelder und Statusleuchten auf der Front dabei ja nicht zwingend notwendig. Kleiner Kritikpunkt, der sich durch die Appsteuerung ebenfalls umgehen lässt ist leider der silbern glänzende Lautstärkeregler, der sich zwar gut anfühlt, sich aber aufgrund der digitalen Ansteuerung endlos drehen lässt. In Kombination mit einer fehlenden Lautstärkeanzeige am Gerät wirkt die Nutzung hier ein wenig unintuitiv. Nicht weiter schlimm, denn mit App und Fernbedienung ist man hier eh schon bestens ausgestattet. Doch es ist auch nicht die Optik, die den WXA-50 einzigartig machen soll, denn die WXC-Variante, die als Vorstufe konzipiert ist, ist auf den ersten Blick nicht vom Vollverstärker zu unterscheiden. So ist es eben dieses Verstärkermodul, dass den kleinen Musiccast-Streamer besonders macht. Damit ist der WXA-50 völlig autonom einsetzbar und kann in Kombination mit einem passenden Paar Lautsprecher ganz alleine einen Raum mit Musik versorgen. Entgegen der Annahme, dass kleine Geräte nur für kleine Räume gedacht sind, bringt die Class-D-Endstufe des Yamaha sogar ein sehr ordentliches Maß an Leistung mit. Im Labor erreichte der WXA-50 satte 106 Watt bei einer Impedanz von 4 Ohm, ehe der Grenzwert von 0,7 Prozent Klirr überschritten wurde. Selbst bei 8 Ohm Widerstand, standen immer noch gut 60 Watt zur Verfügung. Genug Power also, um mit einer großen Anzahl von Lautsprechern verwendet zu werden, die von kleinen Kompaktboxen bis hin zu großen Regallautsprechern reicht. Verbunden werden diese über die Anschlussklemmen auf der Rückseite, die für Kabellitzen, wie auch Bananenstecker geeignet sind. Anders als bei vielen Kompaktgeräten setzt Yamaha hier dankenswerter weise nicht auf kleine, fummelige Anschlüsse, sondern sehr stabile Klemmen, die perfekten Kontakt gewährleisten. So Spielt der WXA-50 dann auch locker drauf los. Der Zeigefinger streicht über das Display des Tablets und erhöht die Lautstärke ein wenig, was der Verstärker umgehend mit sattem, offenen Sound belohnt. Ohne Einsatz der Klangregelung gibt sich der kleine dabei durchaus erwachsen und geht mit der gebotenen Neutralität an die Wiedergabe der Musik heran. Einen Moment später, nach dem bewegen einiger Schieberegler, betont der WXA-50 dann gekonnt Bass, Mitten oder Höhen. Je nach Musik und Lautsprecher kann das durchaus Spaß machen, doch gerade ohne Anwendung des DSPs erkennt man die wahren Werte des WXA-50. Knackig und detailliert setzt der kleine Streamer die eingehenden Signale mit eine erfrischenden Leichtigkeit um. Gut konturierter Bass im unteren Frequenzbereich ergänzen sich um geschmeidige Mitten und klare Höhen, die genreunabhängig zu jeder Art von Musik passen. Die WLAN-Verbindung bleibt dabei selbst dann solide und ohne Aussetzer, wenn man den rechenintensiven Bitstream des DSD-Signals nutzt und auch wenn sich der Einbezug der kabellosen Verbindung in der Branche mittlerweile verbessert hat, ist dies noch immer nicht selbstverständlich. Also auch hier Ehre, wem Ehre gebürt. Die Musiccast-Systeme von Yamaha sind im Begriff, sich einen echten Namen zu machen. Dabei hat die Kombination von guter Audiohardware, in Verbindung mit der nutzerfreundlichen Software, durchaus ihren Anteil daran, HiFi-Streaming und Multiroom-Anwendungen endlich so alltäglich zu machen, wie es vor einigen Jahren noch die Nutzung der CD war. Der WXA-50 bietet dafür genau das was nötig ist und verbindet Flexibilität in Aufstellung und Quellenwahl mit guter HiRes-Kompatibilität und tollem Klang.

Fazit

Mit dem WXA-50 schafft es Yamaha, dass Multiroom-Streaming nicht nur technikversierten Audiophilen ein Begriff bleiben muss, sondern auch der Alltagshörer endlich alle Vorteile der Technik mit einfachen Mitteln genießen kann. Gute Audiokomponenten, gepaart mit nutzerfreundlicher Software und tollem Klang, machen den WXA-50 zu einem echten Streaming-Multitalent

Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Produkt: Yamaha WXA-50

Preis: um 550 Euro

3/2017
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Yamaha Music Europe, Rellingen 
Telefon 04101 3030 
Internet: de.yamaha.com 
Abmessungen (B x H x T in mm) 214/52/251 
Eingänge: 1x Ethernet, W-LAN, 1x USB-A, 1 x Toslink optisch, Bluetooth, 1 x RCA Stereo 
Unterstützte Formate: MP3, OGG, AAC, WMA, ALAC, FLAC, AIFF, WAV, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit und DSD bis DSD128, 5,6 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo, 1 x RCA Stereo, 1 x RCA Subwoofer-out 
Leistung: etwa 60 Watt an 8 Ohm, etwa 106 Watt an 4 Ohm 
Kommentar „Mit dem WXA-50 schafft es Yamaha, dass Multiroom-Streaming nicht nur technikversierten Audiophilen ein Begriff bleiben muss, sondern auch der Alltagshörer endlich alle Vorteile der Technik mit einfachen Mitteln genießen kann. Gute Audiokomponenten, gepaart mit nutzerfreundlicher Software und tollem Klang, machen den WXA-50 zu einem echten Streaming-Multitalent.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 08.03.2017, 14:54 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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