Einzeltest: Panasonic TX-49GXW904

Viele fragen nach Fernsehern, die sich gut in den Wohnraum integrieren lassen. Der TX-49GXW904 kommt mit 123 cm Bilddiagonale neu von Panasonic auf den Markt und bietet interessante Features. Wir haben ihn getestet.   

Rein äußerlich sieht der Panasonic TX- 49GXW904 mit dem feinen, silberfarbenen Rahmen dem Modell TX-49FXW724 von 2018 zum Verwechseln ähnlich. Die schlanken Standfüße lassen sich je nach Wahl außen oder mittig anbringen. So findet der Fernseher auch auf einer weniger breiten Stellfläche gut seinen Platz. Und ohne Füße kann man ihn einfach an einer Wandhalterung aufhängen.     

Ausstattung 

Der TX-49HXW904 ist ein echter Kracher in Sachen Funktionalität und Anschlussmöglichkeiten. Er hat Twintuner für Kabel-, Satelliten- und Antennenempfang (DVB-T2 HD) an Bord, die es erlauben, zwei TV-Programme gleichzeitig zu nutzen (etwa zum Aufnehmen und Anschauen oder nebeneinander auf geteiltem Bildschirm). Ergänzt wird das Twintunerkonzept durch SAT-IP-Empfang, bei dem die TV-Programme von einem SAT-IPServer über LAN oder WLAN zum Fernseher transportiert werden.

(Als TV-IP-Server können unter anderem entsprechende Panasonic-Geräte mit Twintunern wie TVs oder Blu-ray-Rekorder dienen.) Zudem unterstützt der GXW904 innovative Satelliten-Gemeinschaftsanlagen mit Einkabelverteilungen, wie Unicable, Sat- CR, JESS und den „Kathrein Static Mode“. Für externe Zuspieler gibt es drei HDMI-Eingänge, die Ultra-HD bis zu 50 bzw. 60 Vollbildern pro Sekunde entgegennehmen. Die Wiedergabe von HDR-Formaten wurde beim GXW904 gegenüber den 2018er-Modellen ausgebaut: Der neue Panasonic unterstützt mit den Verfahren HDR10, HLG, HDR 10+ und Dolby Vision nun alles, was in Sachen HDR Rang und Namen hat. Hinzu kommt Photo-HLG für entsprechende Hochkontrast-Fotos. Wie bei den FXW-7er TV-Baureihen gibt es Anschlüsse für analoge Bild- und Tonsignale als Cinch-AV-Eingänge auf der Rückseite. Der analoge Kopfhörer-Ausgang befindet sich seitlich. Zudem ist Bluetooth als drahtlose Schnittstelle für Kopfhörer und Zubehör wie eine Tastatur mit an Bord. Dank drei USB-Schnittstellen (zweimal USB 2.0, einmal schnelles USB 3.0) bietet der Panasonic darüber hinaus sehr gute Anschlussmöglichkeiten für Speichermedien. Sei es, um Musik, Fotos oder Videos abzuspielen, oder um eine Festplatte für USB-Recording am TV zu registrieren. Mit einer angedockten Festplatte bewältigt der Panasonic bis zu zwei gleichzeitige TV-Aufzeichnungen und unterstützt bequemes Timeshift, um Live-TV zu pausieren, „zurückzuspulen“ und zeitversetzt anzuschauen.     

Smart-TV 

Panasonic hat dem On-Screen- Menü eine neue, frischer und ansprechender anmutende Grafik spendiert, die bewährte und nutzerfreundliche Menüführung blieb dabei erhalten. Zusätzlich ist der neue Panasonic mit dem Google-Assistant und Alexa-Steuerung kompatibel. Der übersichtlich gestaltete „Home Screen 4.0“ ist das Tor zu Online-Apps und mit dem TV verbundenen (Speicher-)Geräten wie USBFestplatte, Memory Stick oder Heimnetzwerk. Lieblings-Apps und Lieblingsprogramme lassen sich über die Optionstaste kinderleicht zum Startbildschirm hinzufügen und dort sortieren. Als ausgewachsener Smart-TV unterstützt der Panasonic über den „Red Button“ die Online- Mediatheken und Zusatzdienste der Sender (HbbTV) und bringt Zugang zu den wichtigsten Streamingdiensten. Darunter sind Maxdome, Youtube, Amazon, Netflix sowie die „Digital Concert Hall“ der Berliner Philharmonie. Netfl ix hat eine eigene Taste auf der Fernbedienung, zudem kann man auf der reservierten Taste „My App“ eine Lieblings-App programmieren. Das kann beispielsweise ein Streamingdienst wie Amazon Prime oder auch der Zugriff auf die aufgezeichneten TV-Sendungen sein. Hinzu kommen die Möglichkeiten, vom TV aus auf andere Geräte innerhalb des Heimnetzwerks zu streamen, um beispielsweise im Schlafzimmer die Sendung, die in der guten Stube auf der TV-Festplatte gespeichert ist, anzuschauen.    

Bedienung 

Der Panasonic-TV bedient sich unkompliziert mit seiner klassisch gestalteten und vorbildlich ergonomischen Fernbedienung. Die Fernbedienung hat keine Mikrofonfunktion, doch ist der TV mit Alexa-Steuerung und dem GoogleAssistant kompatibel. Senderlisten, die sich rasch nach Kategorien wie HD-TV, Free-TV oder Radio filtern lassen und auf Knopfdruck von numerischer zu alphabetischer Sortierung wechseln, erleichtern es, Programme aufzufinden. Mit einer angedockten USB-Festplatte ist neben dem USB-Recording die Timeshift-Funktion für zeitversetztes Fernsehen praktisch.     

Pay-TV 

Wer die beliebten privaten TV-Sender wie RTL und Sat.1 in der bestmöglichen Bildqualität sehen möchte, kommt um einen entsprechenden Pay-TV-Vertrag nicht herum. Um verschlüsselte Angebote wie Sky, HD+ oder Freenet-TV ohne Extra-Receiver nutzen zu können, findet man auf der Rückseite des Panasonic zwei Steckplätze für CI+-Decodermodule. Neu ist bei Panasonic-Geräten die „Operator- App“ von HD+ für Satellitenempfang. Über die neuartige HD+-Funktion werden die Privatsender ohne zusätzliches Modul bzw. Smartcard im TV decodiert, Satellitenempfang vorausgesetzt. Dabei bringt die neuartige Technik zusätzlichen Komfort, sodass man beispielsweise bereits laufende Sendungen von vorn starten kann. Der klassische Panasonic-Programmführer (EPG) wird hierfür durch den sehr informativen HD+- Guide (für alle Sat-TV-Programme) ersetzt. Der HD+-Guide unterstützt jedoch nur die Programmierung von Aufnahme-Timern für unverschlüsselte Sendungen. Auch der Look der Programmliste, die mit einem einfachen Druck auf die OK-Taste aufgerufen wird, ändert sich, wenn die HD+-App aktiviert ist. Dennoch bringt die Liste nach wie vor die komfortablen Filterfunktionen nach HDTV, UHD und Radio. Man entscheidet bei der Sat-Installation, ob man HD+ über die neue Funktionalität sofort oder später nutzen möchte. Nach Aktivierung wird der HD+-Dienst für sechs Monate kostenlos freigeschaltet. Alternativ besteht natürlich immer noch die Möglichkeit, ein CI+-Modul für HD+ oder Sky einzusetzen, wodurch die Bedienung unbeeinflusst bleibt.      

Bild 

Der neue TX-49GXW904 macht auf Anhieb einen richtig guten Bildeindruck. Er ist mit dem HCX-Bildprozessor ausgestattet, der alle Bildsignale sauber verarbeitet und aus dem eingebauten 50-Hertz-Bildschirm das technisch mögliche Maximum an Bildqualität herausholt. Die Hell-Dunkel-Kontraste werden verstärkt, indem einzelne Bildbereiche dunkler oder heller ausgeleuchtet werden. Da es hierfür nur relativ wenige, großzügig bemessene Dimmingzonen gibt, raten wir zur niedrigen oder mittleren Einstellung des LED-Dimming. Wichtig ist, dass man sich für den richtigen Bildmodus entscheidet. Der Allround-Bildmodus „Normal“ überzeugt beispielsweise bei TVSendungen in einem beleuchteten Wohnraum mit korrekter Schärfe, harmonischer Farbdarstellung, sauber abgestimmten Kontrasten und einem geschickt durchgeführten Upscaling von (Full-)HD auf 4K. Für einen etwas weniger kühlen Look mit natürlicheren Farben empfehlen wir, die Farbtemperatur auf „Warm1“ zu ändern. Die Farbtreue des Panasonic-TV ist von erster Güte, auch wenn man aus einem etwas seitlichen Winkel schaut. Für die beste Wiedergabe von Filmen auf DVD oder Blu-ray bieten sich die Modi „Kino“ und „True Cinema“ an, wobei der Bildmodus „True Cinema“ (zu Deutsch „echtes Kino“) konsequent auf korrekte Farbwiedergabe in einem dunklen Heimkino abgestimmt ist – für unseren Labortest die beste Ausgangsbasis. Dem Spaß am Sehen zuliebe haben wir uns allerdings erlaubt, das Backlight nach Augenmaß höher einzustellen, weil die werkseitige Grundeinstellung sehr konservativdunkel ausfällt. Die Bewegungskompensation „Intelligent Frame Creation“ (IFC) glättet Bewegungsabläufe auf dem Display, das allerdings geringfügige LCD-Nachzieheffekte produziert.     

HDR-Wiedergabe

Bei der HDR-Wiedergabe verarbeitete unser Testgerät die unterschiedlichsten HDR-Signale problemlos, unter anderem HLG (Hybid Log Gamma) per Satellit, HDR10 über HDMI und Dolby Vision von Netfl ix per Streaming. In der Praxis waren die HDR-Bilder angenehm anzuschauen, für eine Top-HDR-Bildqualität würden wir jedoch zu einem der Panasonic-OLED-TVs raten, die jeden einzelnen Bildpunkt dimmen und eine wesentliche höhere Bilddynamik erreichen.     

Ton 

Die Tonwiedergabe lässt sich wie bei Panasonic- Geräten üblich, gut im Menü anpassen, wobei die klangliche Fülle durch die nach unten abstrahlenden Lautsprecher an ihre Grenzen kommt. Zum Anschluss einer Soundbar bieten sich der Audio-Rückkanal ARC über HDMI oder Bluetooth an.

Fazit

Der neue Panasonic TX-49GXW904 bringt mit der Unterstützung aller namhaften HDR-Verfahren und der HD+-Komfortfunktion eine überragende Software-Ausstattung, die auch ohne direkte Spracheingabe die Bestnote in der Oberklasse verdient. Das Bild überzeugt durch Farbreinheit und Natürlichkeit, und der Bedienkomfort ist nach wie vor erstklassig. Ein echtes Highlight der TV-Oberklasse!