
Manche Konzepte sind einfach so gut, dass man sie nicht in jedem Modelljahr mit Gewalt verändern muss. Evolution, klar, aber bei der Audio Physic Avanti stimmt das Grundgerüst einfach durch und durch
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Mit M-100.2 MD, M-50.4 MD und M-300.1 MD kommen ganz frisch drei neue Endstüfchen von Audio System in die Redaktion. Mit aktuellen Features und neuester Technologie scheinen sie perfekt in die Zeit zu passen. Wir machen den Test.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDass ein Lautsprecherhersteller Stein oder Kunststein verwendet, um Gehäuse zu bauen, ist nichts Neues. Aber ein Stein-Carbon-Komposit-Material, das ist mir noch nicht untergekommen. CSA – Carbon Stone Audio aus Bayern aber hat genau das getan. Mit erstaunlichem Effekt
Uff, ganz schön schwer, die Kleinen ... Bei gerade mal 88 cm Höhe und auch sonst nicht unbedingt ausufernden Abmessungen erwartet man nicht wirklich, dass man satte 38 Kilo Lautsprecher anheben muss, um sie auf den bestmöglichen Platz zu stemmen. Muss man aber, denn die CSA Gaia 15 sind nun mal keine gewöhnlichen Kisten aus Holz, sondern warten mit einem (zumindest meines Wissens nach) einzigartigen Material für den Korpus auf. Carbon Fiber Stone (CFS®) nennen die Bajuwaren das. Das verrät schon mal einiges, aber noch nicht alles über die schmucken Lautsprecher auf ihren Ausleger-Füßen. Klar ist: CFS ist eine Kombination aus Naturstein und Kohlefasermatten. So kann CSA relativ dünne Schichten des schweren Steins schneiden und mit dem leichten und gleichzeitig hochsteifen Carbon verkleben. Laut Hersteller besitzt sich eine solche Kompositplatte eine um den Faktor 40 geringere Auslenkung bei Anregung durch Schall – Folge der dreimal geringeren Eigenfrequenzdichte der von CSA entwickelten und gebauten Gehäuse. Das Ziel des mechanischen Aufwandes ist natürlich, die Gehäuse so resonanzfrei wie nur möglich zu gestalten.



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Klar, man könnte sagen, dass nur ein fehlendes Gehäuse wirklich resonanzfrei ist – doch wer sich mal mit solchen Konzepten beschäftigt hat, seien es Flächenstrahler oder offene Schallwände mit herkömmlichen Treibern, der weiß, welche Schwierigkeiten da auf den Entwickler lauern. Der Ansatz, ein konventionelles Gehäuse möglichst ruhig zu stellen, ist also nicht von der Hand zu weisen und wahrscheinlich immer noch am praktikabelsten, um einen nicht nur in Einzeldisziplinen brillierenden Lautsprecher zu bauen. Abgesehen von der CSA-Spezialität des „toten“ Gehäuses vertrauen die bayerischen Entwickler auf solide Handwerkskunst Made in Germany. Das Zwei-Wege-Bassreflexprinzip bedient im Tief- und Mittelton ein 18er-Chassis von Visaton, der mit seiner Aluminiummembran und dem schmucken, grauen Metallring perfekt ins optische Bild passt. Im Hochton kommt eine klassische 25-Millimeter- Metallkalotte zum Einsatz, die, wie sich später zeigen soll, den Klangcharakter der Gaia 15 maßgeblich beeinflusst. Die Frequenzweiche ist mit hochwertigen Bauteilen wie zum Beispiel Folienspulen und Z-Superior-Kondensatoren von Jantzen Audio ausgestattet und trennt die beiden Treiber mit einem ebenso klassischen 12-dB-Filter voneinander. Eine Phasenoptimierung ist heutzutage ja fast schon obligatorisch, und CSA macht bei der Gaia 15 da keine Ausnahme.



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Ein Wirkungsgrad von 85 dB/1 W/1 m ist nicht berauschend, geht aber bei den heutzutage für nicht allzu viel Geld zur Verfügung stehenden Verstärkerleistungen durchaus in Ordnung. Realistisch scheint mir auch der von CSA angegebene Frequenzgang der Gaia 15 zu sein: Im Bass bis 45 Hz runter, das ist eine ehrliche Angabe, und die Kalotte soll bis 35 kHz hinauf ohne Schalldruckverlust spielen.
Preis: um 8700 Euro
08/2017 - Michael Bruss