Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Audiodata Musikserver MS I Second Edition


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Musikserver Audiodata Musikserver MS I Second Edition im Test, Bild 1
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Mit der Einführung des MS II dachte man eigentlich, dass die Tage des Vorgängers gezählt seinen. Doch Audiodata erfindet seinen Klassiker neu.

Es gibt keinen Namen, der eine Firma treffender beschreiben könnte als Audiodata. Der Hersteller mit Firmensitz in Aachen befasst sich nach der Auslagerung seiner Lautsprechersparte nämlich ausschließlich mit der Entwicklung digitaler HiFi- Systeme. Neben dem Raumkorrektur- System Audiovolver gehört dazu auch das Vorzeigeprodukt der Firma, das einen ähnlich konsequenten Namen hat wie der Hersteller selbst. Anstatt ein Wort zu erfinden, was aufgrund der stetig steigenden Zahl von Markenschutzeinträgen immer schwieriger wird, oder Inspiration in Literatur oder Mythen zu finden, hat der Musikserver der Aachener einen beschreibenden Namen erhalten: Musikserver MS II. Während die beiden Buchstaben als Abkürzung der Gerätebezeichnung dienen, beschreibt die römische Zahl dahinter die Modellnummer.

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Im Jahr 2016 wurde der erste Musikserver von der zweiten Version abgelöst, die in Sachen Hardware und Softwareoptimierung dem Erstlingswerk deutlich überlegen war. Somit verschwand der MS I langsam von der Bildfläche, bis kurz vor der High End im Mai dieses Jahres die Ankündigung kam, dass Audiodata auch den MS I auffrischen wollte. Dabei wurden nun viele Dinge, die für den MS II entwickelt wurden, auf den neuen MS I SE übertragen, was nicht heißt, dass beide Modelle nun gleich sind. Bereits optisch hat sich einiges geändert. War die Veränderung zwischen dem ersten MS I und seinem Nachfolger noch so marginal, dass man von außen nur durch den Schriftzug an der Front den Unterschied feststellen konnte, erkennt man den neuen MS I SE nun auf den ersten Blick. Die Second Edition kommt in einem deutlich kleineren Gehäuse unter als Audiodatas Flaggschiff. Zwar ist auch dieser nicht besonders groß, doch für einen ausgewachsenen Musikserver begnügt sich der MS I SE mit äußerst wenig Raum. Ein eher einfaches Blechgehäuse mit gelochten Seiten und Oberflächen ersetzt das schwere Aluminiumgehäuse des MS II. Dadurch verzichtet man auf die Wasserkühlung und die großen Kühlkörper und hält das Gerät stattdessen mit Frischluft auf Temperatur. Auch farblich ist der kleine Server nun etwas einfacher konzipiert, denn die Option einer silbernen Frontplatte, wie man sie auch bei unserem Redaktionsserver findet, gibt es beim MS I SE nicht. Hier sieht man bereits den Ansatz, den Audiodata beim überarbeiteten MS I nun wählt. Da man für den MS II dank seiner vielen Veränderungen damals auch einen höheren Preis aufrief, wird mit dem MS I SE nun wieder eine Einsteigervariante angeboten. Dementsprechend gibt es einige Punkte, in denen der MS II eben etwas mehr bietet. Ein aufwendigeres Gehäuse ist der erste Schritt. Dennoch ist auch der MS I SE ein hübsches kleines Gerät, das man keineswegs zu verstecken braucht. Auch bei den verfügbaren Anschlüssen muss man auf nichts verzichten. Besonders wichtig ist der Ethernetanschluss, mit dem der Musikserver Zugang zum Netzwerk erhält. Ebenfalls von besonderer Bedeutung sind die USB-A-Ports des Gerätes, von denen gleich vier zur Verfügung stehen. Einer dieser Anschlüsse dient dem MS I SE nämlich als Ausgang, mit dem ein passender D/A-Wandler die Daten des Servers erhält. Da es sich beim MS I SE, ebenso wie beim MS II um Musikserver mit einer Windows-Plattform handelt, ist die Installation des passenden Treibers vonnöten, was dank Audiodatas Fernwartung kein Problem darstellt. Dazu aber später mehr. Neben Netzwerk- und USB-Anschlüssen bietet die Rückseite des MS I SE noch verschiedene eher bedeutungslose Anschlüsse, inklusive VGA und HDMI für die Verbindung mit einem Monitor. Da der Server vollständig vom Tablet aus bedient werden kann, sind diese allerdings vernachlässigbar. Wichtiger ist da schon der Anschluss für das Netzteil, das beim MS I SE ausgelagert ist. Neben der Datenübertragung dienen die USB-Ports des Musikservers zum Anschluss von Peripherie-Geräten. So kann ein externes CD-Laufwerk verwendet werden, um Alben direkt mit dem Server zu rippen, oder man nutzt die Anschlüsse für die Verbindung von Massenspeichern. Entweder um Musik auf den Server zu übertragen, um ein Backup zu machen, oder um den internen Speicher des Gerätes zu erweitern. Bei der Konfiguration des eigenen Musikservers bekommt man bereits verschiedene Festplatten angeboten, die man auf Wunsch und gegen Aufpreis direkt einbauen lassen kann. Standardmäßig ist der Server bereits mit einer 2 Terabyte großen HDD ausgestattet, die bereits Platz für mehrere Tausend CD-Rips bietet. Der Speicher von Western Digital ist für besondere Langlebigkeit ausgelegt, damit der Server 24 Stunden am Tag im Betrieb sein kann. Das Betriebssystem des MS I SE ist auf einer separaten kleinen 120 GB SSD untergebracht, so dass die gewählte Festplatte ausschließlich als Musikspeicher dient. Der Server selbst beruht auf einem Zweikern-Intel-Prozessor mit 2 x 1,9 GHz, mit dem der MS I SE durchaus zügig arbeitet. Einzig im direkten Vergleich zum MS II mit seiner Vierkern- Architektur fällt hier und da schon mal eine geringfügig längere Reaktionszeit auf. Beide Systeme wurden von Audiodata aber speziell optimiert, um als Musikserver eingesetzt zu werden. Laufen bei einem normalen PC stets etwa 100 versteckte Prozesse im Hintergrund, fand man beim MS II einen Weg, diese Anzahl auf etwa ein Drittel zu reduzieren. Alles, was nichts mit der Musikwiedergabe oder der Systemstabilität zu tun hat, wurde abgeschaltet, wodurch der Server effektiver arbeiten konnte, was klangliche Vorteile brachte. Genau diese Prozessoptimierung findet man nun auch beim neuen MS I SE. Die Erfahrungen aus dem Flaggschiff wurden also auch beim Einstiegsmodell eingebracht. Dazu kommt nun beim MS I noch, dass die gespielte Musik zunächst im Arbeitsspeicher zwischengelagert wird. Das verringert Probleme beim Timing und bei der Signalführung und steht so ebenfalls im Zeichen des guten Klangs. Auch unser MS II nutzt nach einem Update diese Technik, so dass auch er von Entwicklungen des MS I profitieren kann. Bei Audiodata gehört es eh zum guten Ton, auch nach dem Kauf den Kunden zu begleiten und die Systeme auf dem neuesten Stand zu halten. Mit dem optionalen Fernwartungspaket kann man alle üblichen Wartungsarbeiten, die bei einem Server anfallen, einfach vom Hersteller selbst erledigen lassen. So werden Updates automatisch aufgespielt und kleine Verbesserungen wie das angesprochene RAM-Buffering können nachträglich auf einem Musikserver implementiert werden. Auch die Installation des passenden Treibers wird gerne von Audiodata übernommen, so dass man mit einem neuen MS I SE sofort loslegen kann. Wie man den Server betreiben möchte, ist einem dann wieder selbst überlassen, denn im Konfigurator stehen verschiedene Softwarepakete zur Auswahl. In der Standardversion nutzt der Musikserver Asset UPnP, um gespeicherte Musik im Netzwerk freizugeben. Unser MS I SE wurde mit JRiver ausgestattet, das ein durchaus empfehlenswertes Upgrade darstellt und den Server zu einem echten Wiedergabegerät macht. In Kombination mit der JRemote-App gestaltet sich die Bedienung des Musikservers so besonders angenehm. Die gesamte Bibliothek wird übersichtlich dargestellt, wobei die Musik nach verschiedensten Kategorien angeordnet werden kann. Eine hilfreiche Suchfunktion aktualisiert die Ergebnisse bereits mit jedem Tastendruck, so dass man schon nach wenigen Sekunden den passenden Song oder das gewünschte Album gefunden hat. Dazu kommt die Möglichkeit, Metadaten aller Titel auch direkt aus der App heraus zu verändern, was die einfachste Art darstellt, die eigene Bibliothek zu verwalten. Auch zusätzliche Informationen zu Interpreten und Musik können über den Dienst last.fm aus dem Internet abgerufen werden, um die fehlende Plattenhülle oder das Booklet aus den Zeiten physischer Datenträger zu ersetzen. Ist im jeweiligen Ordner ein Booklet in PDF-Form gespeichert, kann JRemote auch dieses anzeigen. Nette Features, um das Tablet zu mehr als einer reinen Fernbedienung zu machen. Leider bietet JRiver bisher keine Option, auch Streamingdienste aus dem Internet direkt aufzurufen, doch Audiodata hat bei seinen Musikservern eine andere Lösung. Über das optionale Shairport-Modul können Air- Play-fähige Mobilgeräte Daten an den MS I SE senden. Dadurch lassen sich Qobuz oder Tidal auf dem Tablet nutzen, während der Ton über die Anlage ausgegeben wird. Zwar wäre auch eine direkte Integration schön, doch so ist man vollkommen unabhängig, was den gewünschten Dienst angeht. Alles, was man auf dem Tablet nutzen kann, kann man so auch über den Musikserver ausgeben. Ob nun über AirPlay oder von der Festplatte, in Sachen Klang gibt der kleine MS I SE stets sein Bestes. Wie es sich für ein gutes digitales Quellgerät gehört, bleibt der Musikserver tonal stets neutral und vermeidet es, der Musik zu sehr seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Stattdessen zieht er eine Menge Details aus den ihm gegebenen Daten und gibt sich dabei sehr differenziert. Alle Komponenten positionieren sich gut auf der Bühne und verschwimmen nicht miteinander. Trotzdem fügen sich schließlich alle Teile sehr harmonisch zusammen, so dass der Klang des MS I SE nicht kalt oder analytisch wirkt. Im direkten Vergleich mit dem großen MS II stellt man zwar fest, dass das Flaggschiff in allen Belangen nochmals etwas überlegen ist, noch mehr Details an die Oberfläche befördert oder noch ein wenig knackiger wirkt. Für sich genommen vermisst man beim Spiel des MS I SE aber nichts. Somit stellt sich der Ansatz von Audiodata als vollkommen richtig heraus. Der Musikserver MS I SE bietet einen tollen Funktionsumfang, bei dem man dank des Konfigurators sogar noch selbst entscheiden kann, ob man mehr oder weniger benötigt. Die technischen Feinheiten vom MS II zu übernehmen hat sich klanglich absolut ausgezahlt, denn der MS I SE ist seinem Vorgänger einen klaren Schritt voraus. Dinge wie die etwas längere Startphase beim Booten, das günstigere Gehäuse und die Zweikern-Architektur des Servers fallen nicht übermäßig ins Gewicht und mancher Unterschied wird erst im direkten Vergleich mit dem MS II deutlich. Wer also einen guten Einstiegsserver sucht, bekommt mit dem MS I SE ein gut handhabbares und toll klingendes Gerät. Wer stattdessen das Besondere möchte und die zusätzliche Perfomance des MS II benötigt, hat diese Möglichkeit nach wie vor. Der Blick zurück war eine gute Entscheidung, sowohl für den kleinen auch für den großen Server.

Fazit

Audiodatas Musikserver MS I SE ist ein toller Server mit guter Bedienbarkeit und klasse Sound. Ihn nur als Sparversion zu bezeichnen, würde dem Gerät nicht gerecht, denn einzig im direkten Vergleich mit seinem großen Bruder fallen hier und da Unterschiede auf. Für sich genommen ist der MS I SE ein wunderbares digitales Quellgerät mit einem erfreulich guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Audiodata Musikserver MS I Second Edition

Preis: um 1080 Euro

9/2018
Ausstattung & technische Daten 
Preis: ab 1.080 Euro (Testgerät etwa 1.500 Euro) 
Vertrieb: Audiodata, Aachen 
Telefon 0241 512828 
Internet: www.audiodata.eu 
B x H x T: 197 x 67 x 217 mm 
Eingänge: 1 x Ethernet; 2 x USB-A; 1 x 3,5-mm-Klinkenanschluss (Mikrofon 
Unterstützte Formate: sämtliche PCM-Formate und DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 24 Bit und DSD bis DSD128, 5,6 MHz,1 Bit 
Ausgänge: 2 x USB-A; 1 x HDMI (nur Bildschirm); 1 x VGA (nur Bildschirm); 1 x 3,5-mm-Klinkenansschluss 
Speicherplatz: 2 TB (bis zu 6 TB) 
<checksum> Audiodatas Musikserver MS I SE ist ein toller Server mit guter Bedienbarkeit und klasse Sound. Ihn nur als Sparversion zu bezeichnen, würde dem Gerät nicht gerecht, denn einzig im direkten Vergleich mit seinem großen Bruder fallen hier und da Unterschiede auf. Für sich genommen ist der MS I SE ein wunderbares digitales Quellgerät mit einem erfreulich guten Preis-Leistungs-Verhältnis. 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 28.09.2018, 14:56 Uhr
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