
Das neue Smartradio Block SR-200 MKII verfügt über eingebaute Lautsprecher und einen Subwoofer, bietet zudem Musikstreaming und klingt überraschend erwachsen.
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Audio System erweitert seine Palette an Untersitzwoofern. Neben dem bekannten Aktivwoofer US 08 Active gibt es jetzt auch eine passive und eine 24-Volt-Variante.
>> Mehr erfahrenAn der für eine Phonostufe mit extrem vielen Bedienelementen versehenen Frontplatte kann man es schon erkennen: Hier hat wirklich jemand versucht, die Eier legende Wollmilchsau zu bauen: Natürlich kann man zwischen MM und MC umschalten. Schon etwas weniger selbstverständlich ist die dreistufige Gain-Regelung, mit der man so ziemlich jedem Tonabnehmer der Welt gerecht werden dürfte – dies erst recht mit den in einem weiten Bereich schaltbaren Eingangsimpedanzen und -kapazitäten. Letztere werden über lange Achsen hinter den Drehschaltern direkt auf der Phonoplatine geschaltet, während die Verstärkung und der Mono/Stereo-Betrieb über Relais gesteuert werden. Um die Signalwege kurz und störungsfrei zu halten, hat Dan Wright die erste Verstärkerstufe direkt hinter die Eingangsbuchsen an der Rückwand der PH150 montiert – hier verstärkt ein Lundahl-Übertrager die MC-Signale, bevor eine erste Hybrid-Verstärkerstufe das eingehende Signal auf das für die einstufige RIAA-Entzerrung nötige Niveau anhebt. Nach der rein passiven RIAA- Stufe folgt eine weitere Verstärkerstufe, bevor das Signal über einen ebenfalls in Röhrentechnik ausgeführten Pufferverstärker mit Ausgangsübertragern aus dem Gerät herausgeführt wird.
In der Praxis lernt man die gegenüber Mäuseklavieren und unzugänglichen Schaltern auf Geräterückseiten ungemein intuitive Handhabbarkeit der MoWright PH150 sehr zu schätzen. Auch wenn die Kombination in der freien Wildbahn eher nicht vorkommen wird: Gerade bei meinem Hörtest der billigen MM-Systeme hat mir die Kapazitätsanwahl und die schaltbare Verstärkung gute Dienste erwiesen – auch wenn ich es letztlich bei einer Einstellung für fast alle Systeme belassen habe. Die Praxis wird auch bei edlen Tonabnehmern nicht anders aussehen – es ist aber ein gutes Gefühl, dass man immer mal ein bisschen was drehen kann, auch wenn man dann immer wieder zu einer Einstellung zurückkehrt. Für ein Gerät mit Röhrentechnik ist die PH150 geradezu unheimlich ruhig – selbst bei voll aufgerissener Verstärkung ist das Nebengeräuschverhalten vorbildlich. Dem Eigenklang eines Tonabnehmers nimmt sie nichts weg und fügt auch nichts hinzu – lediglich nach ganz oben hinaus klingt sie etwas offener als die meisten anderen Phonostufen mit Übertrager. Die räumliche Abbildung ist einfach nur spektakulär: Weite und Tiefe sind atemberaubend, die Musik klebt nirgendwo, sondern kann sich frei im Raum entfalten. Gerade bei so gelungenen Produktionen wie den AudioNautes-Jahreszeiten oder der Impex-Belafonte setzt die Modwright neue Maßstäbe in Sachen Offenheit, Verve und Feindynamik.
Das ist ganz großer Sport und sogar ein Riesenvergnügen, auch mal weniger auf Referenzklang getrimmte Platten über so ein Ausnahmegerät zu hören – hier hebt die PH150 ein ums andere Mal wahre Schätze an Feininformation oder Klangfarben. Ein klares Stoppsignal sendet sie aber auch: Wenn die Produktion arg schlapp oder spitz im Klang ist, dann darf man auch keine Wunder erwarten. Ist die aufgelegte Platte aber in irgendeiner Weise auch nur brauchbar, dann kann man sich mit der ModWright PH150 auf ungeahnte musikalische Entdeckungen freuen.
Preis: um 9000 Euro
07/2014 - Thomas Schmidt