Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Pro-Ject Xperience Super Pack


Das volle Brett

Plattenspieler Pro-ject Xperience Super Pack im Test, Bild 1
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Ein schönes Paket hat Audio Trade da geschnürt – ein hübscher Plattenspieler mit einem technisch ausgereiften Tonarm und einem sehr guten Tonabnehmer. Dass es obendrauf noch einen dicken Rabatt gibt, macht die Entscheidung umso leichter.

Mitspieler



 Phonoverstärker


  Restek MRIA+
 Trigon Vanguard II
 PS Audio GCPH

Verstärker

 Magnat RV-1
 Quad II Classic

Lautsprecher


 K+T Top Notch
 K+T Mini Monitor TS
 Spendor S3e

Zubehör:


 Netzleisten und -kabel von Supra, PS Audio
 NF-Kabel von van den Hul, Oehlbach
 Lautsprecherkabel von Silent Wire
 Basen von Accurion, Thixar, SSC


Gegenspieler



 Plattenspieler:


 Acoustic Solid 111 mit Grado Prestige Blue
 Music Hall MMF 7.1 mit Goldring Eroica LX
 Thorens TD 309


So sperrig der Name „Xperience Classic Super Pack“ auch sein mag: Dahinter verbirgt sich ein optisch wie technisch äußerst attraktives Analog-Maschinchen mit einer mehr als ordentlichen Ausstattung – und das zu einem Paketpreis, der fast 30 Prozent unter der Summe der Einzelteile liegt. Für 1.175 Euro gibt es eine hochglanzlackierte MDF-Zarge in Schwarz, Mahagonifurnier oder – wie unser Testgerät – Olivenfurnier.

Plattenspieler Pro-ject Xperience Super Pack im Test, Bild 2Plattenspieler Pro-ject Xperience Super Pack im Test, Bild 3Plattenspieler Pro-ject Xperience Super Pack im Test, Bild 4Plattenspieler Pro-ject Xperience Super Pack im Test, Bild 5Plattenspieler Pro-ject Xperience Super Pack im Test, Bild 6Plattenspieler Pro-ject Xperience Super Pack im Test, Bild 7
Das ist handwerklich sauber gemacht und hübsch anzusehen. Wem dieses Design zu konservativ ist, der kann übrigens den Xperience auch in transparentem Acryl ordern – ohne Aufpreis. Der Dreher steht in jedem Fall auf drei Aluminiumkegeln, die ihn über Sorbothandämpfer vom Untergrund entkoppeln. In die Basis eingelassen sind der Motor und Lagerbuchse. Ersterer hängt Pro-Ject-üblich frei schwebend an Gummiriemen, die einen direkten Kontakt des Antriebs zur Zarge verhindern und somit Störungen unterbinden. Über einen geschliffenen Gummiriemen wird der Teller außen angetrieben – im Vergleich zu den günstigeren Pro-Jects mit Subtellerantrieb ein deutlicher Fortschritt in Sachen Drehmoment am Teller. Die Geschwindigkeit wird über das Umlegen des Riemens am Pulley eingestellt. Die Lagerbuchse aus Bronze hat einen Teflonspiegel, auf dem der Edelstahl-Lagerdorn fast reibungsfrei läuft. Der Teller selbst ist aus einem Verbund aus einer 2 Kilo schweren MDF-Platte und einer fest verklebten Auflage aus vier Millimeter starkem Vinyl. Mittels Bohrungen wird jeder Teller nach erfolgter Montage feingewuchtet. Die Schallplatte wird von oben mit der mitgelieferten Klemme fixiert – eine labelgroße Vertiefung in der Mitte des Teller sorgt für planes Aufliegen. Sicherlich das große Highlight des Xperience Classic ist der Tonarm 9cc Evolution, der in der Einzelpreisliste mit immerhin 825 Euro zu Buche schlägt. Wenn man die Vorbehalte gegen Großserienfertigung und Kohlefaser mal beiseite lässt, dann muss man zugeben, dass es hier zu einem sehr attraktiven Preis einen hervorragend funktionierenden Tonarm gibt, den nicht zuletzt auch die in Sachen Plattenspieler nicht ganz unbekannte Marke Linn auf ihrem LP12 Majik einsetzt – und zwar in einer etwas einfacheren(!) Variante. Das „cc“ im Namen steht übrigens für Carbon-Armrohr mit Carbon-Headshell, das Ganze ist einteilig aufgebaut. Evolution steht für die weiterentwickelte Version des Tonarms dessen wuchtige Lagereinheit sofort ins Auge fällt. Die Lagerung ist klassisch kardanisch, die Auflagekraft wird über das Gegengewicht eingestellt, das Antiskating über ein Gewicht mit Faden. Der Arm ist höhenverstellbar, außerdem gibt es – man kann es nicht lobend genug erwähnen – eine Azimutverstellung. Mit den optionalen Gegengewichten unterschiedlicher Masse kann der Tonarm so ziemlich jeden Tonabnehmer der Welt ausbalancieren – so auch das montierte Ortofon 2M Bronze, das seinerseits auch keine ganz kleine Nummer in der Welt der Tonabnehmer ist. Der Nomenklatur Ortofons folgend ist es unter dem 2M Black das zweitgrößte System der 2M-Reihe, mit deren beeindruckenden Fähigkeiten wir uns in Ausgabe 4/2008 ausgiebiger beschäftigt haben. Damals lautete das Resümee, dass man mit dem 2M Bronze den Einstieg in die Welt der großen Tonabnehmer vollzogen hat, so begeisternd spielt das System auf. Geschützt wird das Ensemble durch eine klappbare Staubschutzhaube aus Acryl – eine sinnvolle Maßnahme in Sachen Sicherheit und Schmutzvermeidung in „Vielzweckhörräumen“. Der Plattenhörer mit gesichertem eigenem Hörraum kann die Haube einfach abschrauben. Zum Lieferumfang gehört ein sehr gutes Phonokabel ebenso dazu wie alles benötigte Zubehör in Sachen Einstellung und Wartung. Ein Paket mit äußerst attraktiven Einzelkomponenten also, aber wie funktioniert das Zusammenspiel? Das Laufwerk selbst macht einen guten Job. Die Sorbothan-entkoppelten Füße sorgen für eine relativ unkritische Aufstellung – es herrscht jedenfalls von dieser Seite her schon mal Ruhe. Diesen Eindruck verstärkt der außen angetriebene MDF-Teller mit seiner Vinylauflage nochmals. Souverän genug ist das Laufwerk also schon einmal, sehr gut. In Sachen Abtastung ergänzen sich Tonarm und System ganz hervorragend: Von grobschlächtiger Dynamik bis subtiler Feinauflösung hat die Kombination alles perfekt im Griff – tonal ausgewogen tönt es in jedem Fall – wobei sogar der allertiefste Bass vorhanden ist. Okay, fairerweise muss man sagen, dass er im Vergleich zu massigeren Konstruktionen etwas weniger zwingend wirkt, was knappe Anschläge der Bassdrum oder kurze und trockene Slaps auf dem Bass angeht – aber beeindruckend tief geht es allemal hinunter. Ab dem oberen Bassbereich sind dann auch Punch und Präzision voll da – der schmale Spieler schiebt wirklich ganz ordentlich, wohlgemerkt ohne Überbetonung. Gesangsstimmen und grundtonstarke Instrumente wirken sehr natürlich und sauber, eher ein bisschen auf der zurückhaltenden Seite, dafür aber genau platziert. Ohnehin verfügt das Xperience-Paket über eine in der Breite der Bühne äußerst präzise Ortbarkeit – bei guten Produktionen geht es dann auch noch ordentlich in die Tiefe, so kritisch bezüglich des aufgelegten Materials darf ein ambitionierter Plattenspieler auch ruhig sein. Im Hochtonbereich spielt das Ortofon 2M Bronze seine Fähigkeiten voll aus: Sehr fein abstufend, sehr detailverliebt und zudem energiereich geht das System zu Werke und legt auf der Basis des stoisch spielenden Laufwerks einen anspruchsvollen musikalischen Auftritt hin, der sich in der Gesamtqualität wahrlich nicht verstecken muss. Bei aller Präzision bleibt der Gesamtklang dabei wunderbar rund und analog – und das ist völlig in Ordnung. Auch bei einer riesigen Anzahl von klanglichen Vorzügen muss sich letztlich ein organisches Ganzes bilden – darum geht es schließlich beim Schallplattenhören und das schafft der Pro-Ject mit Bravour.

Fazit

Der Pro-Ject Xperience Super Packist ein klassischer „No Brainer“: Das Gesamtpaket ist musikalisch hervorragend zusammengestellt und preislich so interessant, dass es keinerlei Überlegung bedarf, eine dicke Empfehlung auszusprechen.

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Produkt: Pro-Ject Xperience Super Pack

Preis: um 1175 Euro

9/2010
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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audiotrade, Mülheim 
Telefon 0208 882660 
Internet www.audiotra.de 
Garantie (in Jahre)
B x H x T (in mm) 460/160/360 
Gewicht (in Kg) 6,5 
Varianten/Ausführungen: Mahagoni, Olive Furnier, Schwarz hochglanz, Acryl transparent 
Unterm Strich... ... Der Pro-Ject Xperience Super Packist ein klassischer „No Brainer“: Das Gesamtpaket ist musikalisch hervorragend zusammengestellt und preislich so interessant, dass es keinerlei Überlegung bedarf, eine dicke Empfehlung auszusprechen. 
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Autor Thomas Schmidt
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