
Das neue Smartradio Block SR-200 MKII verfügt über eingebaute Lautsprecher und einen Subwoofer, bietet zudem Musikstreaming und klingt überraschend erwachsen.
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Aktuelle Streaminggeräte sind wegen ihrer Fähigkeiten beliebt, doch beim Design kommt man eher selten ins Schwärmen. Advance Paris will mit dem PlayStream A5 Moderne und Vergangenheit verschmelzen lassen.
>> Mehr erfahrenSystemtest: turntables.lt S1 Starling, tonearms.lt Reed 3Q - Seite 3 / 7
Ostsee mal anders



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Völlig richtig. Das war eine ziemliche Unverschämtheit. Und doch bin ich mir sicher, dass hierzulande in vielen Fällen die Überzeugung herrscht, dass alles, was mal zur Union der sozialistischen Sowjetrepubliken gehört hat, bis zum heutigen Tag Fellmützen trägt und auf Pferden durch die Taiga prescht. Dem ist natürlich nicht so, und gerade die baltischen Staaten sind ein gelungenes Beispiel dafür, dass es östlich der Oder auch noch etwas anderes gibt außer Schnee, Eis und Erdöl. Zwei Herren, die zeigen, was alles möglich ist, sind Jonas Jakutis und Vidmantas Triukas. Der Erstgenannte baut Plattenspieler, der zweite Tonarme. Das tun sie nicht allein, die beiden sind mittlerweile in der Lage, den einen oder anderen Angestellten zu ernähren. Kommen wir zum ersten kleinen Problem. So einen „richtigen“ Firmennamen haben die beiden nicht, sie haben schlicht ihre Internetadressen dazu gemacht: Die Plattenspielermanufaktur heißt „turntables.lt“, die Tonabnehmersparte folgerichtig „tonearms.lt“. Beide arbeiten eng zusammen und werden in Deutschland, Holland und Belgien von Andrejs Staltmanis vertrieblich betreut. Der wohnt und arbeitet in Münster, ist gebürtiger Ukrainer und hat von daher wenig Mühe, mit den Herren in Litauen zu kommunizieren: Russisch geht immer.



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Vor uns steht eine Schallplatten abspielende Skulptur mit einem Gesamtgewicht von 55 Kilogramm, was angesichts der recht kompakten Abmessungen überrascht: Materialeinsatz an sich ist offensichtlich schon mal nicht das Problem, und ich versuche krampfhaft, mir irgendwelche Analogien zu Nutzfahrzeugen der Marke „Ural“ zu verkneifen (klappt aber, wie Sie feststellen, nur bedingt). Tatsächlich aber stimmt das auch nicht: Die in Kaunas, der zweitgrößten Stadt des Landes entstehenden Gerätschaften sind durchaus nicht so „russisch“, wie sich das anhört. Ein wenig Kritik an unserer Testkombi muss aber dennoch sein: Der Farbkontrast zwischen den Goldtönen an den Plattenspieler-Metallteilen und denen am Tonarm ist hochprozentig destillierter Schmerz; das stellt sich niemand in dieser Form zu Hause hin. Das ist allerdings kein unlösbares Problem, weil der Tonarm „Reed 3Q“ in einer Vielzahl von Gestaltungsvarianten erhältlich ist, das geht auch verträglicher. Die nächste nur bedingt gute Nachricht betrifft die Preisgestaltung beider Komponenten: Das Laufwerk namens „S1 Starling“ kostet 4.500 Euro, der Tonarm gute 4.900. Das ist beileibe kein Sonderangebot, möglicherweise aber ein gutes Geschäft. Der Plattenspieler baut auf einer 40 Millimeter starken Platte aus einem schwarzen, gesprenkelten Granit der Sorte „Galaxy Star“, und die ist am Gesamtgewicht des Gerätes nicht ganz unschuldig.
Preis: um 4500 Euro
01/2011 - Holger Barske
Preis: um 3500 Euro
01/2011 - Holger Barske