Kategorie: Verstärker Vorverstärker

Einzeltest: Funk LAP-2.V3


Klare Sache

Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 1
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In der täglichen Auseinandersetzung mit einer so schlecht einzustufenden Sache wie „Klang“ wünscht man sich manchmal den festen Punkt, mit dem schon Archimedes die Welt aus den Angeln heben wollte. So etwas gibt es natürlich nicht im Hören – aber verdammt nah ran kann man schon kommen

Mitspieler


Plattenspieler:

 Linn LP12 „Akurate“
 Transrotor Fat Bob S mit SME IV und Merlo Reference
 Sony PS 2250 mit PUA 1500S und Denon DL103

Phonoverstärker:

 Quad Twentyfour Phono
 Silvercore MC

Bandmaschinen und Rekorder:

 Revox A700
 Braun TG1000
 Revox B215

Endstufen:

 Klein+Hummel SB280
 Klein+Hummer AK240

Lautsprecher:

 Xavian Giulietta
 Spendor S3e
 Coral Beta 8 Horn

Zubehör:

 Netzleisten von PS Audio, Silent Wire
 Kabel von van den Hul, Silent Wire
 Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und Accurion
 Analogzubehör von Oiyade


Gegenspieler


Vorverstärker:

 Rowland Capri S2
 CAT SL1 Legend


Sehen wir uns doch einmal den Ursprungsbegriff an, mit dem das ganze Unheil und alle folgenden kleinen und großen Streitereien um Klang begonnen haben. Damit meine ich natürlich „High Fidelity“ – frei übersetzt: „Hohe Klangtreue“.

Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 2Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 3Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 4Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 5Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 6Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 7Stereovorstufen Funk LAP-2.V3 im Test, Bild 8
Gemeint ist damit das Ideal einer Wiedergabekette, die das Musiksignal vom Tonträger bis zum Ohr komplett unverfälscht transportiert. Nun beschleicht selbst den Laien der Verdacht, dass das bei einem System, das aus etlichen nacheinander geschalteten Komponenten besteht, nicht ganz so einfach ist, weil selbstverständlich jede Stufe etwas wegnimmt und/ oder etwas hinzufügt/verändert. Und dabei haben wir noch nicht einmal den Aspekt der Verbindungen zwischen den Komponenten oder die so wichtige Raumakustik berücksichtigt. Von diesem Problem sind wir Testredakteure ausdrücklich nicht ausgenommen, haben aber immerhin den Vorteil, dass wir über einen recht großen Fuhrpark von Geräten verfügen, die wir ganz gut kennen, stets flankiert von Messtechnik, die zumindest bei der Einschätzung von klanglichen Eindrücken hilft. Und doch wäre es schön ein Gerät zu haben, das zumindest an einer Stelle der Abhörkette die Unsicherheit herausnimmt, weil es einfach funktioniert wie das berühmte Stück Draht – sprich: nichts verfälscht. Mit diesem Anspruch ist die Funk LAP-2. V3 angetreten. Wie der Name schon verrät, stammt das Gerät damit mitnichten aus dem High-End-Dunstkreis pathosgetränkter Namen und eben solcher „Klangphilosophien“. Der Konstrukteur Thomas Funk beschäftigt sich seit 1978 mit Tonstudiotechnik und das gründlich: Signale jeder Form und Größe werden weltweit in renommierten Tonstudios mit Funk- Tonstudiotechnik verstärkt und verteilt. Und so etwas muss einen Grund haben – Tontechniker und Produzenten sind nicht dafür bekannt, dass sie Geräte zum Abhören und Mischen benutzen, weil sie irgendwie „klingen“, sondern weil sie zuverlässig funktionieren und genau das tun, was man einstellt. Irgendjemand, vermutlich jemand, der sich sowohl mit HiFi wie auch mit Aufnahmetechnik beschäftigt, ist vor längerer Zeit darauf gekommen, dass sich ja ein solcher Vorverstärker auch prima in die Stereoanlage integrieren lässt, und wenn es nur als Erweiterung eines vorhandenen Verstärkers mit zu wenig Eingängen ist. Nun, eines führte zum anderen und inzwischen hat der LAP-2 den Status des Geheimtipps schon weit hinter sich gelassen. Die aktuelle Version LAP-2.V3 ist gegenüber dem Vorgänger mit noch besseren technischen Daten spezifiziert, dafür ist die Leistungsaufnahme noch einmal gesenkt worden. Wir sprechen hier wohlgemerkt von 4,7 Watt im Betrieb – ich kenne HiFi-Geräte, die so viel ziehen, wenn sie ausgeschaltet sind, von Standby gar nicht zu sprechen ... Der Linear Analog Preamplifier (LAP) ist ein unscheinbares kleines Kästchen, das in jedem gestandenen HiFi-Rack optisch komplett untergeht. Dafür ist die Rückseite gespickt mit Cinch-Ein- und -Ausgängen. Insgesamt sechs Line-Pegel-Geräte lassen sich eingangsseitig anschließen. Ausgangsseitig hat man zwei, über Steckbrücken wählbare Möglichkeiten: Entweder man verzichtet komplett auf die Lautstärkeregelung an den Monitor-Ausgängen – dann hat man ebenfalls sechs Ausgänge, mit denen sich Rekorder oder eben weitere Verstärker ansteuern lassen. Das Lautstärkepoti an der Front regelt dann nur den eingebauten Kopfhörerverstärker. In der wohl für HiFi-Zwecke üblicheren Betriebsart sind immer noch vier Rekorderausgänge vorhanden, denen sich unabhängig von der gehörten Quelle einer der sechs Eingänge zuordnen lässt. Das nun lautstärkegeregelte Quellensignal steht an zwei Ausgängen zur Verfügung, zum Beispiel für eine Stereoendstufe und einen Subwoofer. Ein unter 20 Euro „teures“ Extra-Feature hat unser Testgerät mit auf den Weg bekommen: Eine unscheinbare Serviceklappe, unter der sich zwölf Trimmpotis für die sechs Stereoeingänge befinden, die sich in einem Bereich von gut 20 dB im Pegel einstellen lassen – die Grundverstärkung des LAP-2 ist bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler übrigens genau null Dezibel. Mit der Feinanpassung kann man die Quellgeräte, die ja sehr oft – ich denke da vor allem an Phonostufen – ganz unterschiedliche Ausgangsspannungen besitzen, auf exakt die gleiche Lautstärke bringen. Damit ist ein steter Quell des Ärgernisses ausgeschaltet, bravo. Natürlich habe ich als alter Homerekorder erst einmal einen Riesen-Kabelsalat zubereitet, indem ich (endlich einmal) mein recht einfach gehaltenes HiFi-Rack mit dem etwas unübersichtlicheren Rekorder-Teil meines Musikzimmers verbunden habe – was soll ich sagen: Drei Quellen und drei Rekorder miteinander zu verbinden und blitzschnell zwischen Quelle und Hinterbandkontrolle bei gleichem Pegel umschalten zu können – das hat definitiv etwas. Und: Die fantastischen Messwerte der Funk-Vorstufe haben es ja schon angedeutet – sie spielt absolut klar und unbestechlich. Das ist eine Qualität, die man sich als Hörer erst einmal erarbeiten muss – Neutralität ist eben nichts, was einen unmittelbar anspringt oder mitreißt. Erst im Laufe längerer Sitzungen mit unterschiedlichsten Musikrichtungen und -quellen erschließt sich die einmalige Qualität eines solchen Geräts. Es wird eben nichts unterschlagen oder dazuerfunden, es geht nichts in Störgeräuschen oder Rauschen unter – die Musik ist, wie sie ist. Jetzt müsste es den LAP-2. V3 nur noch als Signalquelle, Endstufe und Lautsprecher geben, dann hätte man klanglich den Punkt des Archimedes gefunden. Immerhin: Die Phonostufe ist schon lange angekündigt und soll jetzt bald fertig sein – ich freue mich darauf!

Fazit

Messtechnisch wie klanglich ist die Funk LAP- 2.V3 das unbestechlichste Gerät, das mir bisher in die Finger gekommen ist. Und wenn es nur dafür ist, die eigenen klanglichen Präferenzen ab und zu auf den Prüfstand zu stellen: Diese Vorstufe setzt im wahrsten Sinne des Wortes Maßstäbe.

Kategorie: Verstärker Vorverstärker

Produkt: Funk LAP-2.V3

Preis: um 999 Euro

8/2014
Ausstattung & technische Daten 
Preis: ab 999 Euro (Testgerät 1.017 Euro) 
Vertrieb: Funk Tonstudiotechnik 
Telefon: 030 38106174 
Internet: www.funk-tonstudiotechnik.de 
Garantie:
Ausführungen Nein 
Abmessungen (B x H x T in mm) 42/210/190 
Gewicht (in Kg)
Unterm Strich... » Messtechnisch wie klanglich ist die Funk LAP- 2.V3 das unbestechlichste Gerät, das mir bisher in die Finger gekommen ist. Und wenn es nur dafür ist, die eigenen klanglichen Präferenzen ab und zu auf den Prüfstand zu stellen: Diese Vorstufe setzt im wahrsten Sinne des Wortes Maßstäbe. 
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