Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Aqua LinQ


Selbstgemacht

Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 1
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Komponenten für die Herstellung von Unterhaltungselektronik kann man entweder selbst entwickeln, oder bei Zulieferern direkt aus dem Regal nehmen. Beides hat Vor- und Nachteile, doch Aqua bezieht in dieser Frage eine sehr klare Position.

Es gibt Firmen von denen Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben, deren Produkte Sie aber dennoch jeden Tag verwenden. In praktisch jeder Industrie sind Zulieferer ein wichtiger Faktor in der Produktion und auch wenn am Ende zwei unterschiedliche Produkte verschiedener Hersteller im Laden stehen, können sich diese im Innern oft ähnlicher sein, als man denkt. Lösung von so genannten OEM-Herstellern haben klare ökonomische Vorteile, denn die Entwicklungs- und Herstellungskosten für Teile können so auf eine Vielzahl von Abnehmern umgelegt werden, was letztlich alle Geräte auch im Verkauf günstiger macht. Von Nachteil ist dabei oft die Austauschbarkeit der Produkte, denn je nach Art der zugekauften Komponenten, kann sich der komplette Charakter eines Gerätes ändern und so praktisch von fremder Hand festgelegt werden.

Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 2Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 3Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 4Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 5Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 6Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 7Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 8Streaming Client Aqua LinQ im Test, Bild 9
Gerade bei eher günstigen Streamingsystemen führt das dazu, dass diese teils kaum Unterschiede aufweisen. Gerade die Netzwerkelektronik wird von HiFi-Herstellern aber oft von außen eingeholt, da vielen alteingesessenen Firmen oft das Know-How fehlt und die Entwicklung eigener Komponenten mit durchaus hohen Kosten verbunden ist. Für die italienische Firma Aqua, ist Zukauf trotzdem keine Option, denn hier will man die Kontrolle über alle Aspekte seine Geräte bewahren. Schließlich steht der Firmenname nicht umsonst für Acoustic Quality. Für den ersten Netzwerkplayer der High End Schmiede scheute man darum keine Mühen, was den neuen LinQ zu einem sehr einzigartigen Gerät macht. Hier wurde auf Lösungen von der Stange verzichtet, um ein besonders langlebiges und Hochwertiges HiRes-Quellgerät zu erschaffen, dass in der Tradition der bisherigen Aqua Geräte stehen soll. Dementsprechend besitzt der LinQ auch das typische Design des Herstellers, dass wunderbar zu den D/AWandler wie dem La Voce S3 passt, den wir für unseren Test als Ergänzung erhalten haben. Das eigentliche Gerät besteht aus einem vibrationsarmen Aluminiumgehäuse mit Nextel- Beschichtung, an der Front verziert mit einer geschwungenen Aluminiumverkleidung mit zentralem Display. Da jede Anzeige immer auch Störsignale aussenden kann, lässt sich das helle OLED-Display aber auf Wunsch abschalten. Dafür wird einer der Metallhebel verwendet, die beim LinQ für verschiedene Funktionen eingesetzt werden. Auf der rechten Seite der Front findet man sogar gleich mehrere hochwertige, federgelagerte Schalter, die dem Netzwerkplayer einen wunderbar mechanischen Touch verleihen. Dahinter verbirgt sich dann eine große Besonderheit des Systems, denn auch wenn der LinQ nur einen Ethernetport als Eingang bereitstellt, dienen vier der Hebel tatsächlich zur Quellenwahl. Aqua wollte sein Netzwerk-Interface anpassbar und vor allem zukunftssicher gestalten, weshalb man das Gerät mit unterschiedlichen Modulen ausstatten kann. Vier Plätze sind verfügbar, auch wenn momentan erst zwei Varianten erhältlich sind. In unserem Testgerät befand sich das Standardmäßig verbaute Roon-Modul, das sich zur Zeit noch um ein UPnP-Board erweitern lässt. Sollten in Zukunft weitere Technologien auf den Markt kommen, werden sich auch diese integrieren lassen, so dass selbst ältere Geräte immer auf dem neuesten Stand sind. Hier liegt ein großer Vorteil der Eigenentwicklung, denn bei zugekauften Lösungen wäre man bei der Implementation neuer Funktionen stets vom jeweiligen Hersteller abhängig. Beim LinQ kann Aqua hingegen schnell auf Wünsche der Kunden reagieren und Neuheiten selbst hinzufügen. Beeindruckend ist auch der Aufwand, den Aqua bei der Hardware betrieben hat. So verfügt das Netzwerk-Interface über einen eigens entwickelten, internen Netzwerkswitch, der alle Ethernetsignale galvanisch vom Rest der Signalführung trennt. Auch die Module selbst sind so von Störsignalen des restlichen Netzwerkes befreit. Intern wird außerdem weitestgehend auf Kabelverbindungen verzichtet, Die stattdessen genutzten Steckverbindungen zwischen den einzelnen Platinen sind ebenfalls weniger anfällig für externe Beeinflussungen, was letztlich dem Klang zu gute kommen sollte. Auch im puncto Stromversorgung schafft Aqua bei seinem neuesten Quellgerät gute Voraussetzungen. Zwei C-Kerntrafos versorgen die Netzwerkinfrastruktur und die Signalverarbeitenden-Komponenten getrennt von einander mit Strom. Als Technikfan kommt man bei einem Blick in das Innere des LinQ beinahe ins Schwärmen. Hier wird ein durchdachter Aufbau mit hochwertigen Bauteilen und toller Verarbeitung geboten. Genau wie eigentlich alles am LinQ wirkt hier einfach alles wie aus einem Guss, denn im Prinzip ist das auch der Fall. Schließlich wurde hier praktisch alles im eigenen Haus entwickelt und genau auf die eigenen Ansprüche zugeschnitten. Das trifft auch auf die vorhandenen Anschlüsse des Netzwerkplayers zu, der als reine Quelle auf die Zusammenarbeit mit einem passenden DAC angewiesen ist. In besonderem Fokus stehen dabei klar die Systeme aus dem Hause Aqua, weshalb der wichtigste vorhandene Anschluss wohl der AQ-Link genannte I²S-Anschluss des Gerätes ist. Per RJ45-Buchse wird von hier das Audiosignal inklusive eines Taktungssignals an einen Aqua Wandler weitergegeben. Daneben gibt es aber noch weitere Möglichkeiten zur Übertragung, die ebenfalls vom hohen Anspruch der Mailänder Firma zeugen. Auf USB verzichtet man hier bewusst, um die Vorteile der eignen FPGA-basierten Ausgangsstufe nicht durch ein USB-Interface zunichte machen zu müssen. Stattdessen gibt es hier zwei AES/EBU-Ausgänge, von denen einer sogar als Dual-Wire- Anschluss konzipiert ist. Durch die kanalgetrennte Signalübertragung die dabei genutzt wird, erhöht sich die eigentlich limitierte Datenrate, wodurch eine höhere maximale Samplingrate verwendet werden kann. Ergänzend verfügt der LinQ außerdem über S/PDIF-Ausgänge mit BNC oder koaxialer Cinch-Buchse. Der Aufwand den der Hersteller bei seinem Netzwerkplayer betrieben hat ist immens, doch klanglich lohnt sich die zusätzliche Arbeit der Entwickler. In Kombination mit dem La Voce spielte der LinQ schlicht umwerfend. Bereits Aufnahmen in CD-Qualität werden enorm fein aufgelöst und erhalten einen großen Dynamikumfang. Frei und leichtfüßig arbeitet sich der LinQ durch das Datenmeer und zieht teils sogar noch unbekannte Details aus dem Signal. Selbst schnellstes Shredding gestandener Gitarren-Größen bereitet dem Gerät keinerlei Probleme. Sehr dif erenziert und präzise geht die Aqua-Kombi zu Werke und mit zunehmender Abtastrate öffnet sich der bereits groß dargestellte Raum nochmals. Das langsame Wandern der auf sich allein gestellten Drumsticks im Intro vonTools „Pneuma“ macht das wunderbar deutlich. Alle drei Dimensionen der Bühne werden dabei gut ausgenutzt, während der Hintergrund sehr dunkel gehalten wird. Über all dem steht beim LinQ, genau wie bei den Wandlern von Aqua, der tolle Flow der Musik. Egal welches Genre man bevorzugt, wirkt das Spiel zu keiner Zeit zu schwer. Die Offenheit wird dabei gepaart mit hoher Präzision und Feindynamik, die die Anschläge auf Saiten oder Drums unheimlich vielschichtig werden. Gepaart mit der ausgezeichneten Bedienung durch Roon, mit seinen vielen Verknüpfungen und Hintergrundinformationen, wird hier ein wirklich tolles Musikerlebnis geboten. Die Wartezeit auf ein HiRes- Quellgerät von Aqua hat sich also gelohnt und man darf gespannt sein, was sich die Italiener in Zukunft noch für den LinQ einfallen lassen.

Fazit

Aqua scheute beim LinQ keinen Aufwand und macht das Netzwerk-Interface so zu zu einem ganz besonderen Gerät. Die eigens entwickelte, hochwertige Technik verleiht dem Gerät einen exzellenten Sound, der gerade in Kombination mit einem Aqua DAC in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Aqua LinQ

Preis: um 5700 Euro

8/2020
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 5.700 Euro (Mit Roon + UPnP-Modul um 7.000 Euro) 
Vertrieb: Audio Offensive, Falkensee 
Telefon 03322 2131655 
Internet: www.audio-offensive.de 
B x H x T: 450/115/353 
Eingänge: Ethernet 
Unterstützte Formate: Gängige PCMFormate und DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 24 Bit; DSD bis DSD128, 5,6 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 2 x AES/EBU (davon 1 x Dual-Wire), 1 x S/PDIF koaxial, 1 x S/PDIF BNC, 1 x I²S RJ45 
<checksum> „Aqua scheute beim LinQ keinen Aufwand und macht das Netzwerk-Interface so zu zu einem ganz besonderen Gerät. Die eigens entwickelte, hochwertige Technik verleiht dem Gerät einen exzellenten Sound, der gerade in Kombination mit einem Aqua DAC in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß.“ 
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