Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Audiodata Audiovolver II + Streaming Modul


Taktgefühl

Streaming Client Audiodata Audiovolver II + Streaming Modul im Test, Bild 1
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Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich es mit einem Produkt zu tun, das vielversprechende Raumkorrekturen und Verbesserungen des Zeitverhaltens versprach, dieses Versprechen einhielt und mir nachhaltig im Kopf hängen blieb. Im Prinzip stehe ich jetzt wieder vor dem gleichen Produkt. Wenn da nicht ein paar Dinge wären, die sich geändert haben...

Peripherie:


– D/A-Wandler:

Weiss Engineering DAC202
Northwest Design Essenso
Restek MDAC+

– Endstufen:

SymAsym

– Vorstufe:

MalValve preamp 3

– Lautsprecher:

Klang+Ton „Twister“

– Server:

RipNAS Z500
Notebook Toshiba, Windows XP Home, Asset-UPnP
Notebook Toshiba, Windows XP Home, Foobar2000 mit UpnP-Plugin

Vor gut einem Jahr hatte ich das erste Mal das Vergnügen, den „Zauberkasten“ in Aktion erleben zu dürfen. Das fand damals, genau wie heute, in unserem Hörraum statt. Es ist halt nur nicht damit getan, dass sich der Herr Redakteur ein Testgerät bestellt, es auspackt, im Labor durchmisst und dann damit hört.

Streaming Client Audiodata Audiovolver II + Streaming Modul im Test, Bild 2Streaming Client Audiodata Audiovolver II + Streaming Modul im Test, Bild 3Streaming Client Audiodata Audiovolver II + Streaming Modul im Test, Bild 4
Mit dem Audiovolver II ist eine Serviceleistung fest verbunden, die ich kostenlos bekommen habe, die für Endkunden jedoch kostenpflichtig ist, beim Kauf des Gerätes aber wieder verrechnet wird. Es muss bei Ihnen zu Hause geschehen, denn eine digitale Raumkorrektur funktioniert nunmal nur in Ihrem Raum an Ihrer Anlage. Überlegen Sie sich also vorher, ob Ihre Frau Sie nicht dazu zwingt, ihre Anlage umzustellen, denn dann ist ein erneuter Einmessvorgang vonnöten. Das Prozedere sieht wie folgt aus: Herr Schippers, Chef von Audiodata aus Aachen, kommt persönlich bei Ihnen zu Hause vorbei, begutachtet Ihren Raum und Ihre Musikanlage und führt akustische Messungen durch. Seine Erfahrung hilft dabei, das optimale Setup für Sie auszutüfteln, denn obgleich der Computer viel Rechenarbeit übernimmt und das eigentliche Konfigurieren des Prozessors gar nicht mal so kompliziert ist, bedarf es enormen Wissens über Raumakustik, Elektronik und Verhalten des Lautsprechers an sich, um beim Einstellen nicht grobe, zunächst gar nicht ersichtliche Fehler zu machen. Wie gern würde man beispielsweise ein 8-dB-Loch im Frequenzgang füllen, muss aber erkennen, dass die Endstufe des Kunden gar nicht potent genug ist dafür. Viele solcher Kleinigkeiten bedenkt man nur, wenn man sein System kennt und über HiFi an sich fundiertes Wissen mitbringt – das sollte Herr Schippers nach fast 30 Jahren HiFi und einem Ingenieurstudium aber locker in der Hosentasche haben.

Raumkorrekturen ...


Der Ablauf sieht in etwa so aus: Zunächst wird der Frequenzgang beider Lautsprecher im Raum ermittelt. Das Resultat ist zunächst mal ein recht unansehliches Kauderwelsch, das den Frequenzgang repräsentiert, und die Sprungantwort im Raum. Je nach Hardware lassen sich nun in Maßen Korrekturen vornehmen. Große Frequenzgangfehler wie 10-dB-Löcher behandelt Herr Schippers mit Bedacht, je nachdem, als wie geeignet er beispielsweise die verwendete Endstufe einschätzt. Denn die muss schließlich in diesem Frequenzbereich an ihre Leistungsreserven gehen, um das Loch zu stopfen. Was aber in jedem Fall vorgenommen wird, sind sinnvolle Maßnahmen, um Lautsprechern unangenehme Unarten anzugewöhnen, sie per Subsonic untenrum zu entlasten. Nach den Berechnungen sieht man einen wirklich ansehlichen Frequenzgang und, in meinen Augen genauso wichtig, eine Sprungantwort, wie sie sonst nur von sehr guten Breitbandsystemen erzeugt werden kann. Herr Schippers hat auf jeden Fall das Werkzeug in Hand, um wirklich maßgebliche Verbesserungen vorzunehmen, den Klangcharakter der Lautsprecher aber auf Wunsch zu erhalten.

... und mehr


So weit, so gut, aber bereits bekannt. Die für mich wesentliche Neuerung ist die Fähigkeit des Audiovolvers in seiner aktuellen Version, Musik aus dem lokalen Netz streamen zu können. Und zwar – jetzt kommt‘s: bis 192 kHz in 24 Bit. Das entsprechende Streaming-Modul kostet 250 Euro extra; wie wir allerdings später sehen werden, erübrigt sich damit aber die Anschaffung digitaler Quellen wie CD-Player. Voraussetzungen sind ein bestehendes LAN im Haushalt, das Vorhandensein von Musik in Form einer Datei auf Festplatte sowie ein installierter UPnP-Server. Bei Bedarf hilft Ihnen Herr Schippers gern und zeigt Ihnen, wie Sie das zu Hause einrichten. Und Ihr Bedarf wird sehr groß sein, wenn Sie erst einmal gehört haben, wie gut Musik aus dem lokalen Netz klingen kann. Per UPnP hat man volle Kontrolle. Der ideale Controller für den im Audiovolver verbauten Client scheint mir der iPod Touch oder das iPad in Verbund mit meinem Lieblingsprgramm: dem PlugPlayer. Der kostet zwar um die 4 Euro, ermöglicht aber das komfortable Steuern vieler DLNA-zertifizierter Geräte. Wer keines dieser Apple-Produkte besitzt, muss entweder seinen Laptop bemühen oder „Andromote“ laden, einen UPnP-Controller für Mobiltelefone mit Android-Betriebssystem. So gerüstet wird das Durchstöbern eines nennenswerten Archivs zum Kinderspiel und funktioniert ohne Komplikationen. Außer in ein paar Ausnahmefällen, für die der Audiovolver-Client aber nichts kann: Manche Musikdateien haben zu große Header. Das sind die Bereiche, in denen unter anderem Metadaten und Cover abgelegt werden. Ab und an ist ein solcher Header so groß, dass der Streaming-Client nicht mehr in der Lage ist, den Beginn des Musiksignals zu orten. Resultat: Er überspringt dieses Lied, obwohl er es eigentlich abspielen könnte. Das verärgert Endkunden und somit auch Hersteller, aber Audiodata hat eine nützliche Lösung dafür. Sollte so etwas auftreten, kann man bei den Aachenern ein Tool ordern, das die Header aller Dateien scannt, bei Bedarf das Cover auf verträgliche Größe herunterrechnet und somit hundertprozentige Kompatibilität herstellt. Ich gebe auch umgehend Entwarnung: Selbst auf dem großen Display eines iPads sehen die Cover immer noch ansprechend aus, JPEG-Kompression funktioniert bis zu einem bestimmten Punkt ja doch sehr gut. Ich finde es jedenfalls lobenswert, dass sich ein Hersteller so viele Gedanken macht und bemüht ist, seinen Kunden auch in solchen Ausnahmefällen Hilfe zu leisten und sie nicht nach dem Kauf allein zu lassen. Das gilt übrigens auch für den weiteren Service. Sollten Sie den Wunsch hegen, ein anderes Klangsetup hören zu wollen, ist Herr Schippers zumindest einmalig bereit, dieses zu erstellen. Klar, beliebig oft sollte man den Mann nicht behelligen, aber der Kunde kann sich in der Gewissheit wiegen, stets offene Ohren und hervorragenden Support seitens Audiodata zu haben. An der Header-Problematik arbeitet man bei Audiodata auch bereits fleißig, so dass eventuell in naher Zukunft ein Firmware-Update ansteht, das dann für vollständige Problemlosigkeit sorgt.

Bestätigung


Mein RipNAS hat die besagte Behandlung genossen, weshalb nach dem Einmessen und Optimieren ohne etwaige Problemchen gehört werden konnte. Anfänglich hatte ich den Finger noch permanent auf der Bypasstaste, um Unterschiede heraushören zu können. Es ist doch immer wieder beeindruckend, was der Audiovolver mit den Lautsprechern und dem, was die dem Raum antun, ausmacht. Man spürt, wie die Bühne ein Stück hochwandert, Stimmen an Ausdrucksstärke gewinnen, den Lautsprechern mehr Taktgefühl anerzogen wird. Ich wiederhole mich vielleicht, aber plötzlich erhöht sich die Neigung zum Mitschnippen und -wippen ganz erheblich. Sie glauben ja nicht, was es ausmacht, wenn sich alle Chassis einig sind und zeitlich genau aufeinander abgestimmt arbeiten. Ich habe zig Alben herausgewühlt, nur um diesen positiven Eindruck immer und immer wieder bestätigt zu sehen. Und wenn man schon mal dabei ist, stellt man mal eben schnell noch einen Laptop mit installiertem Foobar-UPnP-Server hin und hat innerhalb von Sekunden eine weitere Sammlung mit einigen zig Alben zur Verfügung. Externe Wandler habe ich natürlich auch ausprobiert, denn das wird ja bereits auf digitalem Wege und vor der Wandlung bereinigt, so dass das ohne Probleme möglich ist. Der Effekt ist natürlich derselbe, aber was ich zweifelsohne herausbekommen konnte war, dass der interne Wandler des Audiovolver von ganz hervorragender Güte ist und die Anschaffung einer externen Lösung eigentlich gar nicht erforderlich ist. Einen DAC, der diesen hier aussticht, muss man schon in hohen Preisregionen suchen. Was bleibt mir denn jetzt am Schluss zu sagen? Das ist natürlich kein Gerät, das man quasi im Vorbeigehen kauft. Dafür aber eines, das den Freund digitaler Musik klanglich so glücklich machen kann wie kaum ein anderes.

Fazit

Das müssen Sie erlebt haben: Das Streaming-Modul sorgt für einen Mehrwert, der aus dem Audiovolver quasi Raumkorrekteur und Quelle macht

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Audiodata Audiovolver II + Streaming Modul

Preis: um 4950 Euro

11/2010
Ausstattung & technische Daten 
Preise 4950 
Vertrieb Audiodata, Aachen 
Telefon 0241 512828 
Internet www.audiodata.eu 
checksum „Das müssen Sie erlebt haben: Das Streaming-Modul sorgt für einen Mehrwert, der aus dem Audiovolver quasi Raumkorrekteur und Quelle macht.“ 
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Autor Christian Rechenbach
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Datum 16.11.2010, 13:55 Uhr
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