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Vom Mixtape zum Podcast (1): Individuelles Hörerlebnis im Wandel der Zeit

HiFi Vom Mixtape zum Podcast (1): Individuelles Hörerlebnis im Wandel der Zeit - News, Bild 1
12.01.2024 06:00 Uhr von Jochen Wieloch

Wenn die Baby-Boomer-Generation in ihrer Jugend Musik hören wollte, ging sie ins Plattengeschäft und kaufte Singles oder Langspielalben oder verbrachte Stunden vor dem Radio, in dem damals ausschließlich öffentlich-rechtliche Sender zumindest zeitweise „Musik für junge Leute“ spielten.

Technisch hochgerüstete Vertreter dieser Generation hatten Cassettenrecorder (erstmals vorgestellt auf der Großen Deutschen Funkausstellung 1963 in Berlin, populär geworden in den 1970ern) und legten großen Ehrgeiz daran, die gesendete Musik mitzuschneiden und exakt vor der Abmoderation die Pausentaste zu drücken. Das Ergebnis waren Tapes, deren Musik mit mehr oder weniger kräftigem Rauschen unterlegt war, die aber trotzdem begehrtes Tauschobjekt auf den Schulhöfen wurden.

Mixtapes waren individuell – schon das machte sie so wertvoll. Über viele Jahre blieben Cassetten der individuelle Tonträger schlechthin – nicht zuletzt auch dank des Walkmans, eines tragbaren Cassettenspielers, der Ende der 1970er Jahre auf den Markt kam. Den Anfang vom Ende sollte eine kleine Silberscheibe einleiten, die auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) 1981 einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert wurde: die CD. Bis zu 74 Minuten Musik speicherten die damals neuen Tonträger und das digital, sprich: mit klarem Klang ohne Rauschen und Knistern.

Trotz aller Begeisterung für die Klangqualität der neuen Scheibe blieb eines auf der Strecke: Die Individualität. CDs waren – wie vorher die Schallplatten – fertig, wenn man sie kaufte. Eigene Zusammenstellungen? Fehlanzeige.

Konsumenten waren also in der Zwickmühle: Wer digitale Qualität wollte, musste zur Konfektionsware greifen, wer individuelle Zusammenstellungen wollte, blieb in der analogen Welt mit Cassetten oder Tonbandgeräten oder musste sich mit damals extrem teurem Profi-Equipment versorgen.

Mögliche Auswege aus dem Dilemma zeigte die IFA 1991. Dort wurden gleich zwei neue Systeme vorgestellt: die digitale Compact Cassette (dcc) und die MiniDisc (MD). Die digitalen Cassetten hatten den Vorteil, dass sie eine gewisse Kompatibilität zu ihren analogen Vorgängern hatten. Die Abspielgeräte konnten nämlich sowohl die alten analogen Cassetten abspielen als auch die neuen digitalen. Aber es war ein Bandmedium, was bedeutete, dass Titel nicht sofort abrufbar waren, sondern zuerst an die entsprechende Stelle gespult werden musste. Das konnte die MD schon besser.

Wie bei der CD arbeitet hier ein Laser, der blitzschnell an die gewünschte Stelle der Scheibe sprang. Ihr Nachteil war allerdings, dass sie ein völlig neues Medium war und neue Abspielgeräte benötigte. Viele Freunde gewann sie daher nicht – ebenso wenig wie die dcc. In der Folge wurden beide Systeme nach wenigen Jahren vom Markt genommen.

Die Erde ist eine Scheibe

Ein Grund für diesen Misserfolg war sicherlich die übergroße Beliebtheit der CD. Warum neue Standards zur Aufnahme, wenn es doch ein System gibt, das schon weit verbreitet ist? Tatsächlich hatte sich die CD seit ihrer Markteinführung weiterentwickelt. Aus dem Träger von digitalen Musikdaten war ein Universalmedium geworden, das nicht nur Musik, sondern auch Fotos (Photo-CD), Videos und vor allem aber Computer-Daten und Programme speichern konnte. CD-ROM-Laufwerke (ROM = read only memory, Speichermedium, das nur gelesen werden kann) gehörten bald zur Standardausstattung von Computern, CD-Brenner, also Daten-Recorder, folgten bald.

Der nächste Schritt war naheliegend, denn die CD-Brenner der PCs konnten nicht nur Computerdaten auf die Scheiben brennen, sondern auch digitale Musikdaten. Der PC wurde zum Soundstudio, diverse Programme unterstützten beim Zusammenstellen und Gestalten der eigenen CDs.

Foto: Sony

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Datum 12.01.2024, 06:00 Uhr