Revox ist 2003 stolze 75 Jahre alt geworden. Alleine das ist schon Grund zum Feiern. Aber Revox hat auch ein besonderes Angebot für Fans, man kann gewissermaßen Mitglied in einem sehr exklusiven Club werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Moses Pelham - Herz (3p/Columbia (Sony Records))
Moses Pelham - Herz
Ich bin kein Moses-Pelham- oder Rödelheim-Fan, nicht wirklich. Und auch insgesamt tue ich mich schwer mit dieser Art von, sagen wir mal, emotional karamellisierter Rap-Untiefe in der Andachts-Verpackung. Es fällt daher schon a priori schwer, objektiv an ein Werk heranzugehen, das diesen Kriterien voll zu entsprechen scheint. Die historisch gewachsene Nähe zum Besorgten-Bürger-Vorzeige-Apologeten und Verschwörungs-Kasper Xavier Naidoo macht das nicht unbedingt einfacher (der Streit zu Anfang der 2000er-Jahre war rein geschäftlich). Aber: Zumindest in Sachen Klang ist „Herz“ eine absolut runde Angelegenheit, und kompositorisch überrascht die Scheibe mit so etwas wie einem fast schon Schiller-artigen Soundteppich („Heimat“), der satt und räumlich präzise geordnet mannigfaltige Klangspielereien offenbart. Aha. Was manchmal ein bisschen stört – sorry –, ist der Gesang von Moses Pelham. Nein, so ganz über meinen Schatten springen kann ich nicht, auch wenn der Karamelleffekt bei Weitem nicht so stark ausfällt wie angesichts von Historie und Plattentitel zu befürchten war. Wirklich überraschend ist dann auf einmal „Momomomomosespelham“ mit seinem fröhlichen Mädchenchor – die (hahahaha, was ham wir gelacht) lustige Nummer „Cococococostameronianakis“ eher ein bisschen nervig. Positiv ist die in weiten Teilen politisch korrekte Inhaltsvermittlung wie zum Beispiel die lyrische Umdeutung von Heimat zu einem intrinsischen Gefühl statt braun eingefärbter Patriotismuspampe. Musikalisch geht „Herz“ voll in Ordnung und ist klanglich wie bereits gesagt eine echte Wucht.
A1 Neubeginn
A2 BGMB
A3 Aus dem Refugium
B1 Mehr Licht
B2 An alle Engel
B3 M zum O
C1 You RememberC2 MomomomomosespelhamC3 CococococostameronianakisC4 Meine Heimat
D1 Geheime WeltD2 Wir sind eins (Sagt ihr)
VÖ-Datum: 11.08.2017
Anzahl Platten: 2
Format: 12"
Label: 3p/Columbia (Sony Records)
Bestellnr./Katalognr.: 88985449941
Produced, arranged,
recorded and mixed by: Moses Pelham und Martin Haas im USP-Studio
Mastered by: Hans-Philipp Graf at HP Mastering
Specials: Gatefold, CD-Version liegt bei
Pressqualität (0–10): 9
Fazit
Nicht so schlimm zuckrig wie befürchtet und in Teilen sogar musikalisch sehr gut – trotz des immer wieder auflodernden, in D-land wohl unvermeidlichen Rap-Pathos.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Moses Pelham - Herz (3p/Columbia (Sony Records))
144-612
ArtPhönix Vinyl |