Revox ist 2003 stolze 75 Jahre alt geworden. Alleine das ist schon Grund zum Feiern. Aber Revox hat auch ein besonderes Angebot für Fans, man kann gewissermaßen Mitglied in einem sehr exklusiven Club werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Lilac Wine (Decca Records France / Verve Recor)
Helen Merrill – Lilac Wine
In Ausgabe 1/2012 der LP wurde Helen Merrills erstes Album „Helen Merrill with Clifford Brown“ sehr positiv besprochen. Der Kreis einer langen Karriere und umfangreichen Diskographie schließt sich mit „Lilac Wine“, Helen Merrills letztem Studio-Album aus dem Jahr 2002, das nun erstmals auf Vinyl veröffentlicht wurde. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war Helen Merrill im 72. Lebensjahr und verfügte über eine sehr gereifte und ausdrucksstarke Stimme, mit der sie acht schwelgerisch instrumentierte Balladen in melancholisch-träumerischem Tempo vorträgt. Das von ihrem Ehemann, dem Pianisten Torrie Zito, arrangierte 32-köpfige Orchester kann der Künstlerin eine sehr breite und tiefe Bühne bieten, auf der sie sämtliche Fähigkeiten, die sie sich im Laufe ihrer Karriere angeeignet hat, präsentiert. Die präzise Kontrolle ihrer Phrasierung verbindet sich dabei mit den gefühlvollen Arrangements und entfaltet damit beim Hörer eine hingebungsvolle Stimmung. Das Songmaterial besteht mit Ausnahme des Titelstücks ausschließlich aus Kompositionen, die Helen Merrill niemals zuvor aufgenommen hat. Trotz seiner gleichförmigen Stimmung ist das Album durchweg fesselnd und wird auf dem vorletzten Stück durch das von Marian McPartland komponierte und instrumental vorgetragene „Portrait of Helen Merrill“ aufgelockert. Leider ist nicht zu erwarten, dass von der inzwischen 91-jährigen Grand Dame des Vocal-Jazz noch etwas Neues veröffentlicht wird, zumal sie erst kürzlich ihren Sohn Alan, der auch auf dem letzten Song dieses Albums als Gitarrist und Sänger beteiligt ist, aufgrund einer Covid 19-Infektion verloren hat. So bleibt „Lilac Wine“ ein, insbesondere unter Berücksichtigung des Entstehungsjahres, ungewöhnliches Vocal-Jazz-Album, das niemals alt werden wird.
Fazit
Krönender Abschluss einer großen Karriere!Kategorie: Schallplatte
Produkt: Lilac Wine (Decca Records France / Verve Recor)
144-612
ArtPhönix Vinyl |