Musikrezension: Roberta Gambarini – Easy to Love (IN+OUT Records)

Hier ein weiterer Leckerbissen aus der Limited Audiophile Signature Edition, der bei vielen Vinyl-Fans sehnlichst erwartet wurde. Es handelt sich um die erste Aufnahme unter eigenem Namen, die die italienische Jazz-Sängerin im Jahr 2004 in den USA aufgenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt war sie dort völlig unbekannt, hatte aber die Gelegenheit, mit Musikern zusammenzuarbeiten, die zu den Größten ihres Faches zählen. Dazu gehören Tamir Hendelman am Klavier, John Clayton am Bass und dessen Sohn Gerald am Klavier (nur auf „Only Trust Your Heart“), Chuck Berghofer am Bass sowie Willie Jones III und Joe La Barbera am Schlagzeug: dazu gesellt sich auf zwei Stücken noch der Saxofonist James Moody. In unterschiedlichen Zusammenstellungen wurden 14 Standards aufgenommen, die sich auf zwei tadellos verarbeiteten und klingenden LPs verteilen. Diese stecken in einem hochwertigen Klappcover samt Originalunterschrift der Künstlerin (limitiert auf 1999 Exemplare). Vom großen Hank Jones ist überliefert, dass er über Roberta Gambarini gesagt hat, dass er im Laufe seiner Karriere mit vielen Sängerinnen zusammengearbeitet hat, aber ihm würde keine einfallen, die Ihre Sache besser gemacht hätte als sie. Ihr ausdrucksstarker und swingender Stil ist aber auch dermaßen unwiderstehlich, dass jeder die Aufnahme sofort ins Herz schließen wird. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, reicht es, die Stücke „On the Sunny Side of the Street“ oder „Lover Come Back to Me“ zu hören. Auf den temporeichen Kompositionen zeigt sie ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten im Scat-Gesang und demonstriert, über welchen Stimmumfang sie verfügt. Aber auch auf Balladen wie „The Two Lonely People“ brilliert sie in außerordentlicher Qualität. Kein Wunder also, dass das Album für einen Grammy nominiert wurde und in Japan einen Preis für das beste Gesangsalbum 2005 erhalten hat.

Fazit