Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: The Midnight Ghost Train – Cypress Ave. (Napalm Records)
The Midnight Ghost Train – Cypress Ave.
Mit Sicherheit das Bemerkenswerteste, was ich seit langer Zeit aus dem Hause Napalm Records in die Finger bekommen habe: The Midnight Ghost Train sind eine dreiköpfige Band aus Kansas, die auf ihrem aktuellen Album – das vierte – dem Vernehmen nach eine recht überraschende Kehrtwende hingelegt haben. Der Opener „Tonight“ klingt, als ob der gute alte Everlast aus der Bedeutungslosigkeit wiederauferstanden wäre: Ein bisschen rockiger kommt‘s daher, die Stimme aber passt fast zum Verwechseln gut. Die dezente und einfallsreiche Nummer wird sofort von einem satten Kyuss-Riff „entschärft“, mit dem „Red Eyed Junkie Queen“ beginnt. Fast genauso staubig geht‘s bei „Glenn‘s Promise“ zu, mit dem die Band deutliche Fußabdrücke im Wüstensand hinterlässt. Von reinem Retro-Rock kann trotzdem keine Rede sein, die Band versteht es, jeden Titel bei aller Erdigkeit in ein etwas anderes Gewand zu hüllen. „The Watchers Nest“ schafft es gar, ein wenig an Tom Waits zu erinnern. Das erlauben sich die Herren zu Beginn der zweiten Seite mit „Break My Love“ noch einmal, das Ding ist praktisch frei von „Fuzz“ und hat schon fast Ohrwurmqualitäten im Walzergewand. Die größte Überraschung ist jedoch zweifellos „The Boogie Down“, ein bläserhinterlegter Rap-Titel in Zusammenarbeit mit MC Sonny Cheeba, und auf einmal klingen die Wüstenrocker nach tiefer Bronx. Alles große Klasse, handwerklich und stilistisch exzellent. Der Sound geriet dazu passend ordentlich druckvoll und dynamisch. Die Hintergrundgeräusche halten sich in Grenzen, gegen die Fertigungsqualität der schweren Platte ist nichts einzuwenden. Zubehör gibt‘s bis auf ein Innencover mit Texten keins, noch nicht mal einen Downloadcode.
Fazit
Großartig vielschichtiges Rockalbum abseits aller SchubladenKategorie: Schallplatte
Produkt: The Midnight Ghost Train – Cypress Ave. (Napalm Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |