Genre: Vocal-Jazz

Nachdem im April dieses Jahres das Unvermeidliche eingetreten ist, blicken wir gerne auf ein Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers zurück. „Harry Belafonte at the Greek Theatre“ wurde am 23. August 1963 während eines einmonatigen Engagements im Greek Theatre in Los Angeles aufgenommen - niemand sonst hat jemals länger dort gespielt. 16 Stücke des Konzerts wurden auf Vinyl gebannt und im Jahr 2006 durch Speakers Corner einer Bearbeitung unterzogen, die das damals entstandene Album bis heute zum Klangsieger aller erhältlichen Versionen gemacht hat. Die Aufmachung orientiert sich vollständig am Original, also zwei LPs im bebilderten und mit informativen Texten versehenen Klappcover, alles natürlich in bester Herstellungsqualität. Das Programm ist vielschichtig und abwechslungsreich, reicht von Calypso über Broadway-Material sowie Folk bis zu afrikanischem und hebräischem Liedgut. Die Show hatte aufgrund der großen Popularität Harry Belafontes die Ausmaße eines Theaterstücks angenommen, Tänzer wirbelten über die Bühne und zahlreiche Lichter leuchteten jeden Winkel der Bühne aus, ebenso zahlreich platzierte Mikrofone sorgten dafür, dass bis heute jeder Ton, der auf der Bühne entstanden ist, eingefangen und konserviert wurde. Das Programm war brandneu und nur wenige Stücke bereits auf LP erschienen; „Merry Minuet“ zum Beispiel gibt es nur auf diesem Konzertmitschnitt. Seine samtene Stimme kommt besonders gut auf Stücken wie „Try to Remember“ und „Sailor Man“ zum Ausdruck. Publikums-Höhepunkt ist der mit fast 17 Minuten die gesamte D-Seite einnehmende „Zombie Jamboree“, der ein wenig an „Matilda“ erinnert und durch Harry Belafontes Interaktion mit dem Publikum seine großen Entertainer-Qualitäten herausstellt. Er wird nicht nur wegen seiner Musik, sondern auch als Mensch in Erinnerung bleiben.

Fazit