Filmrezension: Oh Boy (Warner)
Oh Boy

Ein Tag und eine Nacht in Berlin: Studienabbrecher Niko scheitert bei der MPU, sein Geld ist zu knapp, um einen Kaffee zu bezahlen und der Bankautomat zieht seine Karte ein. Also lässt er sich mit Kumpel Matze in den Tag und die Nacht hinein treiben – unerwartete Begegnungen inbegriffen … Episodenhaft gedreht und charmant erzählt, mit luftiger bis schwermütiger Jazzmusik unterlegt und in Schwarz-Weiß gefilmt, ist Jan-Ole Gersters Kinodebüt ein Beispiel dafür, dass deutsche Filme auch mal ein Wagnis eingehen dürfen, ohne gleich in Kitsch oder Polemik zu versinken. Die Figuren in „Oh Boy“ sind lebensnah, echt und bis in die kleinsten Nebenrollen glänzend besetzt, und die an die Nouvelle Vague angelehnte Bildsprache passt perfekt. Das stark stilisierte S/W-Bild könnte mehr Kontrast vertragen und weist ein gewollt-extremes Korn auf.