Filmrezension: Precious (Prokino)
Precious

Einblick in tiefe menschliche Abgründe
Gewichtiges Drama
Clareece „Precious“ Jones ist eine 16 Jahre alte Afroamerikanerin in Harlem, Mitte der 80er. Sie ist stark übergewichtig, wird von der Mutter misshandelt und erwartet bereits das zweite Kind vom eigenen Vater. Viel schlimmer kann das Leben kaum zuschlagen, und so bleiben Precious nur ihre lebhaften Tagträume. Dann jedoch bekommt sie von der Leiterin ihrer Schule die Empfehlung, sich bei einem alternativen Lehrprogramm anzumelden. Hier erhält sie von ihrer Lehrerin Ms. Rain erstmals den gebotenen Respekt und lernt sogar Lesen und Schreiben. Doch der nächste Schicksalsschlag droht bereits ... „Precious“ ist harter Tobak. Wo andere Regisseure verschämt wegblenden, hält Lee Daniels gnadenlos mit der Kamera drauf. Die Szenen zwischen Mutter und Tochter sind mitunter schwer zu ertragen und das finale Aufeinandertreffen bei der Sozialarbeiterin Mrs.

Bild und Ton
Die dunklen Szenen zeigen kaum Kontraste und sind bewusst düster gehalten. Nahaufnahmen bei Tageslicht sind recht scharf. Der Ton beschränkt sich auf die Dialoge.
Extras
Im Making-of geht es vornehmlich um die Darsteller und wie schwierig es war, die Hauptakteurin zu finden. Denn Hollywood hält in der Regel keine 200 kg schweren Schauspielerinnen parat.