
Ein Jubiläum feiert man immer gerne, besonders wenn es als Geschenk einige feine Geräte gibt. Die Resonanz auf AVMs dreißigsten Geburtstag war sogar so gut, dass man die Party noch ein wenig weiter gehen lässt.
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Das neue Smartradio Block SR-200 MKII verfügt über eingebaute Lautsprecher und einen Subwoofer, bietet zudem Musikstreaming und klingt überraschend erwachsen.
>> Mehr erfahrenMoonriver Audio ist ein neuer Hersteller tönenden Equipments aus Schweden. Den Vollverstärker 404 wollte ich begutachten, weil ich ihn ziemlich hübsch finde. Vielleicht ist ja noch mehr dahinter?
Es sind mehrere Dinge, die dem Moonriver 404 seinen optischen Charme verleihen. Da wären das dezente Schwarz seiner Front, die erfreulich unmoderne Typografie der Beschriftung und die geschmackvoll gestalteten Knöpfe. Hinzu kommt das Layout der Frontplatte mit vier Drehelementen und natürlich die dunkeldezenten Echtholzapplikationen neben der Front. Jawohl, das ist geschmackvoll, das würde ich mir ohne zu Zögern ins Wohnzimmer stellen. Und außerdem kommt da in Bälde noch eine richtig gehaltvolle externe Phonovorstufe und das ist für unsereins ja ein gewichtiges Argument. Der Moonriver 404 ist im Kern erst einmal ein klassischer analoger Vollverstärker zum Preis von 3.000 Euro. Er lässt sich mit einem Phonomodul (480 Euro) und einem D/A-Wandlermodul (580 Euro) zur Schaltzentrale einer feinen HiFi-Anlage ergänzen. Der Hersteller residiert in Malmö und präsentiert sich angenehm unaufgeregt, bodenständig und geschmackvoll. Genau das ist die Sprache, die er auch durch seine Produkte sprechen will. Die Namensgebung ist übrigens Henry Mancini, Johnny Mercer und Audrey Hepburn zu verdanken. Letztere gewann mit ihrer Interpretation von „Moon River“ im Film „Breakfast at Tiffany’s“ auch einen (verdienten) Oscar. Auf der Suche nach technischen Kabinettstückchen und elektronischen Innovationen an der Grenze des Machbaren wird man hier eher nicht fündig, dafür gibt’s bewährte Komponenten sorgsam kombiniert und europäische Handarbeit. Ein weiteres interessantes Detail sind die feinen Betriebszustandsanzeigen: Das sind nämlich ganz normale dezente orange Leuchtdioden. Und die sind dazu auch noch per Kippschalter dimm- und abschaltbar. Sehr geschmackvoll – mit so etwas kriegt man mich. Ganz links auf der Front ist der Eingangswahlschalter angeordnet. Er erlaubt die Anwahl von vier per Relais geschalteten Eingängen. Zwei davon können mit dem Phono- und dem Wandlermodul belegt werden. Drehknopf Nummer zwei schaltet nach alter Väter Sitte zwischen „Normal“- Tape-Monitor-Betrieb um. Diese Möglichkeit hat der Hersteller übrigens nicht vorgesehen, um die Rückkehr des Tapedecks zu beschwören, sondern um die Möglichkeit zu bieten, eine aktive Raumkorrektur einzuschleifen. Eine zentral angeordnete Leuchtdiode informiert über die Betriebsbereitschaft, der erste Drehknopf zur Rechten erlaubt die Balance-Verstellung. Hier wäre eine Mittenrastung hilfreich gewesen, deren Fehlen ist aber kein Beinbruch. Rechter Knopf: Lautstärke, zwischen den beiden Letztgenannten gibt’s noch einen Kippschalter für Mono- und Stereobetrieb. Alles dran, was man so braucht – tatsächlich sogar mehr, als bei den betont karg ausgestatteten „audiophilen“ Vollverstärkern der heutigen Zeit üblich ist. Die entsprechenden Anschlussmöglichkeiten gibt‘s auf der Rückseite. Zusätzlich zu den vier Paar Eingangsbuchsen gibt’s eine USB-Buchse für die Beschickung des D/A-Wandlers mit entsprechender Digitalkost, eine komplette Tape-Schleife und gleich zwei Vorverstärkerausgänge. Ob da noch eine passende Endstufe kommt? Da kannste wetten. Die Lautsprecherterminals sind okay, die Kaltgerätebuchse Standard – prima, passt. Zum Lieferumfang des Gerätes gehört eine Fernbedienung. Das ist ein eher unspektakuläres Kunststoff-Standardteil mit sechs Tasten, mit denen die elementaren Dinge (Lautstärke, Eingangswahl, Muting, Tape Monitor) zu erledig
Preis: um 3000 Euro
11/2019 - Holger Barske