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>> Mehr erfahrenSystemtest: Rogue Audio Ninety Nine, Rogue Audio Stereo 90 - Seite 3 / 6
Blattgefedert
Warum nicht, das hatten wir noch nicht auf der HiFi-Landkarte. Rogue Audio allerdings fertigt hier, genauer gesagt in Brodheadsville, schon seit über 20 Jahren Röhrenelektronik. Und wer bei der Herkunft ein sehr „amerikanisches“ Gefühl hat, der irrt nicht: Die Geräte dieses Herstellers versprühen zweifellos den Charme, von Hand mit der Produktion von viel kernigem Männerschweiß entstanden zu sein. Das ist beileibe nichts Schlechtes, erinnert aber ein bisschen an blattgefederte Hinterachsen, Starrahmen und blubbernde Achtzylinder. Hüben wie drüben ist das Zeug für die Ewigkeit gebaut. Rogue Audio verpackt seine Geräte in ordentlichen Mengen von Stahlblech, eloxiert die Alufronten wahlweise schwarz oder silbern und verpasst den anderen Blechen eine stabile schwarze Pulverbeschichtung. Zwei solch solider Kabinette stehen hier zur Debatte, und zwar in Gestalt der Röhrenvorstufe „Nintey Nine“ und der Stereoendstufe „Stereo 90“. Beide vermitteln einen ungemein soliden Eindruck, und wer angesichts dessen sehr unerfreuliche Preisschilder befürchtet, der sieht sich wenigstens ein wenig getäuscht: Die Vorstufe kostet 3.250 Euro, die Endstufe deren 3.500. Das hätte schlimmer kommen können. Die Ninety Nine gibt‘s schon ein Weilchen; das Gerät würde bereits im Jahre 2000 vorgestellt.
Da in der Röhrentechnik nicht jede Woche die Welt revolutioniert wird, muss man gegenüber einer 13 Jahre alten Entwicklung keinerlei Bedenken haben; einige der begehrtesten Röhrengeräte überhaupt sind nochmals mindestens 50 Jahre älter. Vier Taster und drei Drehknöpfe bevölkern die Vorderseite. Mittig der Lautstärkesteller, rechts daneben der Eingangswähler. Fünf Paar Cinchterminals können angewählt werden, eins trägt gar den verheißungsvollen Namen „Phono“. Tatsächlich gibt‘s für die Ninety Nine optionale ein steckbares Röhrenphonomodul (800 Euro Aufpreis). Im Normalzustand funktioniert der Eingang als normaler Hochpegelanschluss. Links neben dem Pegelsteller findet sich eine weitere Besonderheit: Ein Drehschalter erlaubt die Umschaltung der Verstärkung in fünf Stufen. Sehr praktisch zum Anpassen an die jeweilige Endstufe. Ganz links finden wir den Netzschalter, daneben einen Mute-Taster, halbrechts einen Monoschalter, daneben einen Tape-Monitor-Schalter. Schon der Blick durch den gelochten Deckel offenbart technische Opulenz, und in der Tat ist diese Vorstufe mal so richtig aufwendig gemacht. Was ich noch nicht so ganz verstanden habe, ist das Stromversorgungskonzept: Es gibt nämlich ein externes Netzteil mit zwei Transformatoren, aber trotzdem sitzt im Verstärkerabteil ein Ringkernumspanner zur Bereitstellung der Hochspannung für die Röhren.
Preis: um 3250 Euro
04/2013 - Holger Barske
Preis: um 3500 Euro
04/2013 - Holger Barske