
Für zeitgemäße Wohnraumsysteme sind große Geräte heute keine Option mehr. Dynaudio setzt darum auf innovative Lösungen, um auch im Kompaktbereich für jede Menge Hörvergnügen zu sorgen.
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>> Mehr erfahrenEinzeltest: Croft Acoustics RIAA Phono RS / Micro 25 RSL / 7R
Sixpack
Schon die Schrift auf der Startseite des Hersteller-Internetauftritts sieht ein bisschen nach „Mondbasis Alpha“ aus dem Jahre 1974 aus. Richtig, hier geht´s um britisches HiFi
Das hat gedauert. Was bestimmt nicht am rührigen Vertrieb für Croft-Komponenten in Deutschland, Input Audio liegt, sondern irgendwie an uns. Dabei stehen die aufregend schlichten Gerätschaften des britischen Entwicklers Glenn Croft schon lange auf meiner Wunschlis´te und jetzt hat´s endlich mal geklappt. Dafür aber auch gleich mit dem ganz dicken Besteck: Da wäre die Phonovorstufe RIAA Phono RS mit externem Netzteil zum Preise von 2850 Euro, die Hochpegelvorstufe Micro 25 RSL, ebenfalls mit externer Versorgung für 2950 Euro und die Monos Series 7R für 3500 Euro pro Paar. Die Preise sind übrigens frisch gesenkt – dem Kursverfall des britischen Pfundes angesichts des Brexits sei Dank. Gewiss, das macht zusammen immer noch stramme 9300 Euro; vergegenwärtigt man sich allerdings, dass es dafür bei anderen Hersteller gerade mal die Verbindungskabel zwischen Flaggschiff-Vor- und -endstufen gibt, dann realtiviert sich das ein wenig. Zumal man hier gleich sechs Gerät geliefert bekommt. Echtes britisches HiFi ist etwas, das man als Musikhörer ernst nehmen kann und sollte. Während die vormaligen Vorreiter der Bewegung in Gestalt von Linn und Naim längst komplexe multinationale Konzerne geworden sind, deren blitzblanken Produkten jede Form von Spleen abgeht, hat der seit 35 Jahren Verstärker entwickelnde Glenn Croft sich genau das erhalten, seine kleinen Eigenheiten.



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Zunächst einmal war ich mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt die richtigen Geräte erhalten hatte: Die Line-Vorstufe hat nämlich offensichtlich einen Phonoeingang, wie Frontplattenbeschriftung und Buchsenbestückung nahe legen. Erst nach dem Aufschrauben wird klar: Dem ist nicht so. Es gibt die Micro 25R auch mit Phono; der Hersteller sieht aber keinerlei Notwendigkeit, diesem Unterschied irgendwie per Gehäuse Rechnung zu tragen. Okay – kann man machen. Dass die Schrauben mit denen die schlichten schwarzen Stahlblechkabinette zusammengeschraubt sind schon mit einem aus mittelaltem Gouda geschnitzten Kreuzschraubendreher problemlos zu ruinieren sind, wird der Hersteller vermutlich auch wissen und geflissentlich ignorieren. Okay, man will halt günstig produzieren. Überhaupt, Phono: Haben Sie schon mal eine ausgewachsene zweiteilige Phonovorstufe gesehen, bei der man genau gar nichts einstellen kann und die nur MM-Abtaster bedienen kann? Jawohl, auch das ist nicht frei von britischem Spezialistentum. Wenn wir schon bei der Phono sind: Lang und breit über Austattung und Möglichkeiten zu philosophieren entfällt mangels Masse. Zwei Eingangs- und zwei Ausgangsbuchsen, eine kermige Polklemme als Erdungsanschluss, das war´s. Okay, bis auf die Buchse zum Netzteil. Dem verleiht ein außermittig montierter 500VA-Ringkerntrafo ordentlich Schlagseite, dabei ist das noch nicht einmal der einzige Umspanner im Gehäuse.
Preis: um 9300 Euro
03/2017 - Holger Barske