Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

High-End-Vor-Endverstärker · Parasound NewClassic 200 Pre / 275 V2


MVP

Vor-Endstufenkombis Hifi Parasound NewClassic 200 Pre / 275 V2 im Test, Bild 1
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Kennen Sie den Begriff „MVP“? Er bedeutet „Most Valuable Player“, also wichtigster Spieler einer Teamsportart. Und genau das sind diese Parasound Komponenten.

Tradition  
Parasound gibt es schon lange. Die Firma wurde 1981 von Richard Schram in Kalifornien gegründet und hat sich einen ausgezeichneten Ruf für gut klingende, bezahlbare Geräte ohne Firlefanz gemacht. Die Produktion findet seit damals bei demselben Partner in Taiwan statt, was aus meiner Sicht ziemlich einmalig ist. Ich hatte längere Zeit eine sehr gute Parasound Endstufe und ein noch besseres, riemengetriebenes CD-Laufwerk mit D/A-Wandler in Gebrauch. Und warum habe ich die nicht mehr? Weil ich doof bin, denn die Sachen haben optisch null Sexappeal, was mich damals gestört hat. Das bedeutet, sie sprechen denjenigen an, der einfach nur Musik hören möchte und kein Prestige braucht. Doch an dem Punkt war ich damals noch nicht.   

Entwicklungsgeschichten

 
Der technische Sexappeal der Marke kommt von John Curl, kurz „JC“, dem legendären Entwickler, der in der gesamten Audiobranche höchste Anerkennung genießt. Richard Schram gelang es, ihn an Bord zu holen, als er mit seiner eigenen Firma Vendetta Research baden ging.

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Und Curl bedankte sich mit großartigen Geräten, die das Ansehen der Marke geprägt haben. Den wirtschaftlichen Erfolg allerdings machen die THX-zertifizierten Parasoundkomponenten für den Heimkino- und Profibereich aus, denn viele Kinoprofis sowie Studios nutzen und schätzen die Marke offensichtlich. Die gute Nachricht ist, dass Parasound keine Trennung zwischen diesen Bereichen macht, so kommt jedem Käufer das Know-How aller Linien zu gute. Das gilt auch für John Curls Expertise, der auch bei den Geräten, die er nicht federführend entwickelt, sein Votum abgibt. Richard Schram hat die Firma Ende 2022 an David Sheriff, einen Supply- Chain- und Salesmanager verkauft, und sich in seinen wohlverdienten Ruhestand zurück gezogen. Ich habe über den Europavertrieb in den USA nachgefragt, was sich seither geändert habe und ungefähr alles, was ich erfahren konnte, war dass das komplette Team neu sei. Warum das so ist, konnte oder wollte mir trotz mehrerer Nachfragen niemand beantworten. Ich finde das offen gestanden ärgerlich, aber manchmal ist das eben so. Offiziell kommuniziert wurde, dass David Sheriff Darren Myers von PS Audio abgeworben und als „Vice President of Research and Development“, sprich als Vize-Entwicklungschef angeheuert hat. Wer dann der Entwicklungschef ist? Selbe Antwort wie oben – ich habe es nicht erfahren. Myers ist Elektrotechnikingenieur mit dem Spezialgebiet Mikroelektronik und hat schon eine beeindruckende Karriere hinter sich, bereits gekrönt durch Preise für das Analogprodukt des Jahres 2020 von Stereophile und dem Verstärker des Jahres 2021 von The Absolute Sound. Das lässt also weitere, sehr gute neue Parasound Geräte erwarten.   

Vollausstattung


Ich könnte jetzt mehrere Seiten mit den Features füllen, die alleine die Vorstufe zu bieten hat.

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Selbst eine Phonostufe mit MM und MC-Verstärkung ist eingebaut und das ist keine Alibilösung
Ganz ehrlich, ich glaube, sie ist damit konkurrenzlos und man wird sich in jedem Fall schwer tun, mehr Funktionen und auch mehr Klang für diesen Preis zu finden: drei digitale Eingänge, drei analoge Eingänge inklusive Phono MM/MC (plus zwei weitere für einen Subwoofer/Bypass für Surround- oder Streamerbetrieb), ein normaler Ausgang, einen regelbaren für Subwoofer, drei weitere Ausgänge (einen mit Fixpegel, einen für Subwoofer und einen pegelbaren mit Hochpassfilter). Ein 12-Volt-Eingang fehlt ebenso wenig wie eine RS-232-Schnittstelle für den TV-Betrieb. Dazu gibt es einen dezidierten Kopfhörerverstärker und einen D/A-Wandler, der aus der HALO P5 Vorstufe kommt. Und dabei habe ich jetzt sicher noch etwas vergessen. Über ein gut ablesbares Display auf der Front kann man kontrollieren, was man mit dem Dreh- und Druckknopf daneben eingestellt hat. Zudem gibt es frontseitig auch einen Miniklinkeneingang für Kopfhörer und einen für digitale Zuspieler sowie eine Mutingtaste. Die Aufzählung ist schon krass, finden Sie nicht? Wenn ich mir eine Vorstufe in diesem Preissegment kaufen wollte, würde ich mir die Parasound garantiert ansehen und vor allem auch anhören. Zum Klang komme ich ja gleich noch, aber der wäre dann der endgültige Kaufgrund. Und auch wenn die interne Phonolösung nicht so gut wie eine zum Vergleich herangezogene externe Phonostufe vom slowakischen Spezialisten Canor klingen mag, macht auch sie einen guten Job. Und die Canor kostet fast das fünffache der NewClassic 200 Pre Vorstufe. Das gilt für alle Features, was sicher auch am komplett analogen Signalpfad liegt. Und die Endstufe macht genau da weiter. Man kann zwei Paar Lautsprecher anschließen, deren unterschiedliche Impedanzen anpassen oder auch den Ausgangspegel regeln. Aufgebaut ist sie voll diskret, dominiert von einem riesigen Ringkerntrafo und mit ausreichend Kühlgittern ausgestattet, die sie aufgrund ihrer flachen Bauweise auch nötig hat. Zu heiß ist sie aber nie geworden, sie verstärkt einfach nur Musik.   

Zur Sache  


Solche Geräte nannte man früher „Arbeitsgerät der Redaktion“ und genau so habe ich sie verwendet: unterschiedliche Quellen und verschiedene edle Lautsprecher angeschlossen und nie das Gefühl gehabt, mit einem Kompromiss hören zu müssen. Über Wochen waren sie meine wertvollsten Mitspieler und ich gebe zu, so viel Spaß mit HiFi-Komponenten hatte ich lange nicht. Und damit sind meine einleitenden Worte zum Thema Nüchternheit schon wieder Geschichte. Denn die Parasound Komponenten klingen einnehmend, freundlich, nie hart oder scharf, immer musikalisch. Und dann noch eine ernstgemeinte Einschätzung, für die ich aber 5 Euro in die Klischeekasse werfen muss: sie stellen sich immer in den Dienst der Musik. Kennen Sie Gabor Szabo? Der Exilungar hatte seit den späten 50er Jahren die Jazzszene mit seinem unvergleichlichen Stil bereichert. Man erkennt ihn mit der ersten Note und die Parasound Kombi zeigt genau das, was ihn so auszeichnet: die irren Harmonien, die schrägen Beats, die ganze wunderbare Musik. Und so haben sie es immer getan, nichts als Musik gespielt, immer auf dem Sprung ihren Job zu machen, der nicht in Einzelkriterien aufgefasert ist, sondern ganzheitlich integer und ungeheuer überzeugend.

Fazit

Die kleinste Parasound Vor-Endverstärker-Kombination kann ich jedem Musikliebhaber ans Herz legen, der unkomplizierte, perfekt ausgestattete und leistungsfähige Verstärker sucht. Und allen anderen auch. MVPs halt.

Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Produkt: Parasound NewClassic 200 Pre / 275 V2

Preis: um 1650 Euro / 1500

Ganze Bewertung anzeigen


11/2023
3.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Parasound NewClassic 200 Pre / 275 V2

Bewertung 
Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie: High-End-Vor-Endverstärker 
Preis (in Euro) um 1650 / 1500 Euro 
Vertrieb: input audio HiFi Vertrieb, Gettorf 
Telefon: 04346 600601 
Internet: www.inputaudio.de 
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 437 x 105 x 362 / 437 x 63 x 441 
Gewicht: 5 kg / 9,1 kg 
Eingangsimpedanz / Ausgangsimpedanz 24 kOhm/470 Ohm 
Leistung 2 x 90 Watt an 8 Ohm/2 x 150 Watt an 4 Ohm 
Dämpfungsfaktor >150 (20 Hz) 
Garantie (in Jahre)
+ konkurrenzlose Ausstattung 
+ klingen wie Große 
+/- + hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis 
Klasse: Spitzenklasse 
Preis/Leistung: hervorragend 
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Christian Bayer
Autor Christian Bayer
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Datum 13.11.2023, 10:00 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
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