Einzeltest: Philips 55OLED803
Smartes OLED-Heimkino in 55 Zoll

Auf der IFA 2018 präsentierte Philips seine OLED-Fernseher der neuen 803- und 903-Baureihen. Wir haben den 55OLED803 direkt nach der Messe auf den Prüfstand gestellt.
Der Philips 55OLED803 mit 55 Zoll (139 cm) Bilddiagonale besticht durch seine schlichte Eleganz, das Design ist geradlinigschick. Der Rahmen um das superdünne OLED-Display beansprucht nur wenige Millimeter, und die zierlichen metallenen Standfüße erlauben die Aufstellung auf einem einfachen TV-Tisch oder einer TV-Bank. VESA-kompatible Gewindebuchsen in der Rückwand ermöglichen eine Wandmontage.
Ausstattung
Mit seiner HDTV- und UHD-Ausstattung kann sich der Philips 55OLED803 wirklich sehen lassen: Seine TV-Twintuner verarbeiten DVB-T2 HD und Kabelfernsehen (HDTV, digitales und analoges Fernsehen) sowie Satellitenempfang bis hin zu 4K-TV mit HDR. Neben einfachen Sat-Schüsseln unterstützt der Fernseher Mehrsatelliten- Anlagen und Sat-Einkabellösungen nach dem Unicable-Standard.




Ambilight
Zusätzliche Bonuspunkte in der Ausstattungsnote gewinnt der Philips durch sein dreiseitiges Ambilight, das die TV-Bilder oder die laufende Musik mir farbigem Licht passend begleitet In seiner farblichen Abstimmung und der Lebhaftigkeit des Farbspiels ist das Ambilight flexibel einstellbar oder bei Bedarf abschaltbar. Eine Extrataste auf der Fernbedienung erlaubt den sofortigen Zugriff auf die Einstellungen. Noch mehr farbiges „Erlebnislicht“ gibt es über die LED-Leuchten mit Hue-Lampensteuerung von Philips. Philips-LED-Leuchten der Marke „Hue“ lassen sich (per WLAN) in Farbe und Helligkeit steuern, um die angenehmste Lichtstimmung im Raum zu erzeugen. Und sie lassen sich über den Fernseher als Erweiterung seines Ambilight-Effekts einsetzen, was recht einfach über das Ambilight-Menü einzurichten geht.
Smart-TV
Als Android-TV fordert der Fernseher den Zuschauer auf, (s)ein Google-Konto mit dem Fernseher zu nutzen. Wer keine Google-Registrierung mit dem Fernseher vornimmt, kann dennoch ohne Weiteres einige Internetangebote wie die HbbTV-Mediatheken der Sender nutzen oder den Fernseher im eigenen Heimnetzwerk einsetzen. Unser Testmuster arbeitet mit „Android Nougat“ bzw. Android-TV 7. Es ist allerdings ein Upgrade auf Android-TV 8 („Oreo“) angekündigt, das die Bedienoberfläche der Smart-TV-Funktionen neu strukturieren wird und neue Funktionen mit dem „Google Assistant“ bringt. Die Anwendungen werden dann als „Kanäle“ untereinander links außen aufgelistet und jeweils daneben (also nach rechts) Hinweise auf Inhalte, die es dort gerade zu sehen gibt. So kann man leichter nach Filmen und anderen Videos stöbern, ohne erst eine bestimmte App zu suchen und zu öffnen. Zum Zeitpunkt unseres Tests funktionierte die Google-Spracheingabe auf Deutsch als „Videosuchmaschine“ mit guter Spracherkennung; wer die eigentlichen Google-Assistentenfunktion zur Gerätesteuerung nutzen wollte, konnte allenfalls den Fernseher auf Englisch/UK einstellen und so die englische Version des Google Assistant nutzen. Mit der Umstellung auf Android-TV 8 wird es den „richtigen“ Google Assistant auf Deutsch in den neueren Philips TVs geben. Außerdem ist ein Alexa-Skill angekündigt, damit man künftig dem smarten Fernseher einfache Anweisungen über den Amazon Echo Dot geben kann.
Bedienung
Philips liefert zwei Fernbedienungen mit. Die größere hat eine alphanumerische Tastatur mit Infrarotsender auf der Rückseite und bietet für viele Funktionen direkten Zugriff. Die zweite, stabförmige kommuniziert per Bluetooth mit dem Fernseher und hat das Mikrofon zur Spracheingabe an Bord, das nur auf Knopfdruck aktiviert wird. Das metallisch glänzende Feld auf dem Bedienungsstab ist ein Touchfeld, das auf Wischgesten an seinen Rändern reagiert – und für meinen Geschmack gewöhnungsbedürftig ist.
Bildtechnik
Den leistungsstarken P5-Bildprozessor von Philips kennen wir bereits von früheren Modellen. Er wurde für die neue TV-Generation, zu der unser OLED803 zählt, weiterentwickelt und wacht nun in seiner zweiten Generation noch etwas differenzierter über die Bildqualität: Der Prozessor erkennt das Eingangssignal und optimiert es, er verbessert den Kontrast, wacht über die Farben, sorgt für Schärfe ohne Bildrauschen und saubere Bewegungsdarstellung. Alle Bildinhaltewerden automatisch analysiert und je nach gewähltem Bildmodus und Bildeinstellungen mehr oder weniger stark nachbearbeitet.
Bildqualität
Ein guter Teil der tollen Bildqualität des 55OLED803 ist auf die „natürlichen“ Eigenschaften seines UHD-Displays zurückzuführen: Jedes Pixel ist einzeln vom Weiß bis zum tiefsten Schwarz ansteuerbar. Und Schwarz ist wirklich schwarz, weil es bei OLED keine Bildschirmbeleuchtung gibt, die durchschimmern könnte. Hinzu kommt der Effekt eines wirklich sehr breiten Betrachtungswinkels und sichtbar gedämpfter Spiegelungen dank eines exzellenten Kontrastfilters. Das sind Eigenschaften, die alle aktuellen OLED-Fernseher aufweisen. Und auch nur die halbe Wahrheit der Bildqualität. Denn der bereits erwähnte P5- Bildprozessor redet das eine oder andere entscheidende Wörtchen mit. Auch wenn es einmal nicht die „reine Lehre“ der Heimkinophilosophie ist, die darauf abzielt, Bilder möglichst originalgetreu abzubilden: Der Standard-Bildmodus beeindruckt beim 55OLED803 in Sachen Bildqualität mit detailreichen und etwas kühl wirkenden Bildern, die beim Upscaling einer sauberen HDTV-Quelle (auch bei 720p-Sendern) schon fast nach dreidimensionaler Tiefe aussehen. Die „Perfect Natural Reality“-Technik sorgt für beeindruckendes Upscaling, sowohl bei der Berechnung der Auflösung als auch für einen kontrastreichen Look, der in Richtung HDR geht. Und das klappt sogar mit Youtube-Videos. Für den Test zur Filmwiedergabe als Heimkinomonitor empfehlen wir jedoch, den Bildmodus „Film“ oder „ISF Nacht“ mit einer erhöhten Gamma-Einstellung (+2). Die Gamma-Einstellung findet man (wie alle weiteren Tools zur differenzierten Bildeinstellung) im erweiterten Bildmenü, das hinter dem Punkt „alle Einstellungen“ versteckt ist. Zudem sollte man für HD-Quellen das Bildformat „Original“ einstellen. So eingestellt, stimmen Farben, Kontraste und Schärfe mit sehr hoher Präzision – weitere „Feinjustage“ ist praktisch nicht erforderlich. Wer mag, kann zusätzlich Filter gegen Bildrauschen und die Bewegungskompensation „Perfect Natural Motion“ nach eigenem Geschmack dosieren. Was die saubere Glättung von Filmbildern und scharfe Bewegungsabläufe betrifft, leistet die neue OLED-Generation von Philips Beeindruckendes: Zum Beispiel bleiben auch kleine Objekte wie die Brückenlaternen beim Schwenk über Bostons Skyline im Vorspann zu „21“ erhalten, ohne zu „zerreißen“. Einfach grandios funktionieren außerdem Nachtszenen, besonders wenn noch Feuerwerk oder eine nächtliche Skyline wie das nächtliche Las Vegas ins Bild kommen. Wenn außer dem Ambilight keine weitere Lichtquelle den Raum erleuchtet, kommen auch feine Farbnuancen sehr gut zur Geltung. Natürlich beherrscht der Philips auch HDR und unterstützt dazu die Verfahren HDR10, HDR10+ und HLG. Bei Filmen wie „Mad Max“– Fury Road“ auf Ultra-HD-Blu-ray mit HDR kann das OLED-Display so richtig seine Muskeln spielen lassen und mit pixelgenauer Farbgebung in bester Auflösung punkten. Unser Tipp ist auch für HDRWiedergabe, den Bildmodus „Film“ zu wählen, der dann automatisch als „Film-HDR“ im Menü erscheint. Übrigens sind nur die beiden HDMI-Eingänge 1 und 2 für UHD mit HDR mit höchster Farbauflösung optimiert.
Ton
Die Tonqualität des Philips genügt für den Alltagsbetrieb, mit klarer Dialogwiedergabe und gutmütigen Musikeigenschaften. Insgesamt ist der Sound jedoch etwas belegt, sodass wir allen Film- und Sportfans zu einer guten Soundbar oder einer „echten“ Surroundanlage raten.
Fazit
Der UHD-Fernseher 55OLED803 von Philips bringt eine hervorragende Leistung in Sachen Bildqualität und reichlich TV-Vergnügen. Gewiss, gut 2.000 Euro sind kein Pappenstiel, doch hier bekommt man für sein Geld ein starkes Gesamtpaket in OLED-Technik, das zusätzlich vom dreiseitigen Ambilight profitiert.Preis: um 2300 Euro
Ganze Bewertung anzeigenFernseher Android TV Ultra HD und 8K
Philips 55OLED803Spitzenklasse

10/2018 - Herbert Bisges
Bild | 40% : | |
Ausleuchtung | 4% | |
Farbtreue (HDMI) | 8% | |
Kontrastumfang (HDMI) | 8% | |
Bewegtes Bild (HDMI) | 7% | |
Gesamteindruck | 8% | |
Bild DVB-Tuner | 5% | |
Ton | 5% : | |
Ton | 5% | |
Ausstattung | 30% : | |
Hardware | 15% | |
Software | 15% | |
Verarbeitung | 5% : | |
Verarbeitung | 5% | |
Bedienung | 20% : | |
Fernbedienung | 5% | |
Recording | 5% | |
Menü Smart TV | 5% | |
Menü Fernsehen | 5% |
Kategorie | UHD-TV (OLED) |
Vertrieb | TP Vision, Hamburg |
Telefon | 040 3018 7122 |
Internet | www.philips.de |
Messergebnisse | |
Maße mit Fuß (BxHxT, in mm) | 1230/767/228 |
Gewicht in kg | 17.3 |
Schwarzwert (cd/m2) | 0.006 |
ANSI-Kontrast | 258000:1 |
Farbtemperatur in Kelvin (Filmmodus) | um 6400 |
Stromverbrauch Betrieb/Standby in W | 148/0,3 |
EU Energielabel | B |
Ausstattung | |
Bilddiagonale in Zoll / cm / Auflösung | 55/139/3840x2180 |
Bildfrequenz | 100Hz |
Dimming: Global / Zonen / Pixel | Nein / Nein / Ja |
Tuner: DVB-T2 / -C / -S/S2 / -IP / HEVC | 2/2/2/0/ Nein |
CI+-Schnittstelle | 1 |
Bild im Bild / mit Twin-Tunern | Ja / Nein |
HDR: HDR10 / HDR10+ / HLG / Dolby | Ja / Ja / Ja / Nein |
HDMI / Scart / Cinch-AV | 4/0/1 |
HDMI: CEC / ARC | Ja /4 |
Audio-out: analog / opt. / koax /ARC | 0/1/0/4 |
Kopfhöreranschluss / separat einstellbar | 1/ Ja |
Bluetooth: Zubehör / Audio | Nein / Nein |
Cardreader / LAN / WLAN | 0/ Ja / Ja |
USB: 2.0 / 3.0 / Player / Rekorder | 2/0/ Ja / Ja |
EPG / Senderliste / Favoritenlisten | Ja / Ja / Ja |
Online-EPG / Multiroom: Server / Client | Ja / Ja / Ja |
Internet: Portal / Browser / HbbTV | Ja / Ja / Ja |
Smart-TV-System | Android-TV |
Bildeinstellung pro Eingang | Ja |
Weißabgleich / Farbkalibrierung | Ja / Nein |
Raumlichtsensor | Ja |
Fernbedienung beleuchtet / Funk / NFC | Nein / Ja / Nein |
Sprach- / Bewegungssteuerung | Ja / Nein |
Sonstiges | HDR, dreiseitiges Ambilight |
Preis/Leistung | hervorragend |
+ | exzellentes Bild |
+ | sehr gute HDR-Wiedergabe |
+/- | Nein |
Klasse | Spitzenklasse |
Testurteil | ausgezeichnet |