Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Einzeltest: t+a Caruso


Zauberwürfel

Minianlagen t+a Caruso im Test, Bild 1
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Suchen Sie auch nach dem ultimativen HiFi-Baustein, der CDs und DVDs abspielen kann, sich mit USB-Medienspeichern versteht, Internetradio und ebenfalls klassischen Rundfunk empfängt? Nebenbei soll das Gerät noch mit Netzwerk-Musikservern klarkommen, vor MP3-Playern keineswegs haltmachen, Apples iPod steuern und die Musik über seine integrierten Lautsprecher abspielen können? Und dann soll es auch noch gut aussehen …

Gibt es nicht, sagen Sie? Die Suche nach der Eier legenden Wollmilchsau hat ein Ende, sagen wir! Bei dem Herforder Hersteller T+A wurden wir fündig und haben das seit der High End 2008 sehnsüchtig erwartete Modell mit dem schön klingenden Namen „Caruso“ in unsere Redaktionsräume zum Test eingeladen. Bis zur Serienreife verstrichen doch noch lange Monate, aber nun präsentieren wir Ihnen brandaktuell und in aller Ausführlichkeit das multimediale Universaltalent, das von T+A schlicht als HiFi-Kompaktsystem bezeichnet wird. Und was in diesem so unschuldig dreinblickenden „Küchenradio“ alles an Technik steckt, verschlägt uns fast schon die Sprache.

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Doch fangen wir ganz von vorne an und schauen uns das Gerät erst einmal ganz genau an. Auf der Front des schmucken schwarzen Kästchens mit silbernen Boden- und Deckelplatten aus gebürstetem Aluminium finden wir die T+A-typischen Bedienknöpfe, mit denen Quellen ausgewählt und alle wichtigen Funktionen direkt erreicht werden können. Das zentral angeordnete Display ist dezent hellblau beleuchtet und informiert, je nach gewähltem Eingang mal in aller Kürze oder sehr umfangreich, über den jeweiligen Betriebszustand. Nanu, Caruso sollte doch eigentlich auch ein DVD-Laufwerk besitzen? Hat uns T+A etwa doch zu viel versprochen? Nein, keine Bange, die DVD-Lade ist so geschickt über dem Display angeordnet, dass sie auf den ersten Blick schon einmal den Augen verborgen bleiben kann. Auf Knopfdruck öffnet sie sich leise surrend und erwartet CDs oder DVDs, die vom ausgesprochen ruhig laufenden Scheibendreher schnell ausgelesen werden. Selbstverständlich stellt Caruso auf der CD vorhandene CD-Textinformationen auf seinem Display dar. Der frontseitige USB-Eingang bietet Kontaktmöglichkeiten für Datensticks oder externe Festplatten, die mit FAT 16 oder FAT 32 formatiert sein müssen - NTFS-formatierte Datenträger versteht T+A Caruso leider nicht. Auf dem Aluminiumdeckel entdecken wir noch den Anschluss für einen iPod, der, während er dort angedockt ist, aufgeladen wird. Hinten bieten sich zahlreiche Kontaktmöglichkeiten, um weitere Audio- und Videogeräte anschließen zu können. So finden sich neben den beiden analogen Cinch-Eingängen auch noch Ausgänge für Vorverstärker und Subwoofer. Die SC-Link getaufte Schnittstelle erweitert den Caruso bei Bedarf um hauseigene Aktivlautsprecher, beispielsweise die Talis- oder perfekt zum Caruso- Design passenden CM-Active-Modelle. So lässt sich aus dem kleinen T+A-Multimediaplayer ein ausgewachsenes Vollaktivsystem bauen. Zum Anschluss eines Fernsehers stehen ein Composite- (Fbas) und ein Komponenten-Ausgang (YUV) zur Verfügung. Leider haben die Herforder Entwickler dem Gerät keine HDMI-Schnittstelle gegönnt. Wo wir gerade am kritisieren sind: Wir wünschen uns eine weitere USB-Buchse auf der Rückseite, damit externe Festplatten dauerhaft am Gerät angeschlossen werden können, ohne die hübsche Frontansicht durch Kabelgewirr zu verunstalten. Kontakt mit dem Internet stellt Caruso über die Ethernetbuchse oder die WLAN-Antenne her. Der 75-Ohm-Antenneneingang für UKW-Empfang ist sowohl für den Betrieb an einer normalen Hausantenne als auch für einen Kabelanschluss geeignet. Mit der beigelegten Wurfantenne werden nur sehr begrenzt die Möglichkeiten des T+A-Tuners ausgeschöpft.

Innenleben

In dem mit neun Kilogramm reichlich schweren Designstück sorgen zwei Breitbandchassis für den guten Ton. Für eine breitere Schallabstrahlung sind die 50 x 90 mm großen Treiber nicht direkt nach vorne gerichtet, sondern in einem Winkel von 15 Grad an den äußeren Gehäusekanten montiert. Unterstützung erfahren die Breitbänder durch ein 125 mm großes Tieftonchassis, das von einer Aktivweiche bei etwa 180 Hertz aus dem Rennen genommen wird. Ihre Leistung erhalten die Schallwandler von einer dreikanaligen Schaltendstufe, die von T+A selbst entwickelt wurde und pro Kanal dauerhaft 50 Watt liefert. Aus den highendigen Streaming-Clients der Rund E-Serie stammen Netzwerkplatine und Software; dieselbe Technik also, die auch im sehr erfolgreich am Markt befindlichen „Music Player“ steckt.

Praxis

Wird der T+A Caruso in Betrieb genommen und der Streaming Client gestartet, prüft der Mediaplayer automatisch, ob er seine Daten über ein drahtgebundenes Ethernet- Netzwerk oder über ein Funknetzwerk beziehen kann. Falls ein LAN-Kabel angeschlossen ist, wird der WLAN-Dienst deaktiviert, so dass kein unnötiger Elektrosmog den Raum flutet. Ist hingegen die mitgelieferte WLAN-Antenne angeschlossen, muss die LAN-Buchse frei bleiben, damit Caruso einwandfrei funktioniert. Mit langem Druck auf die „SRC“-Taste gelangen wir in das Konfigurationsmenü, wo die Parameter für die LAN- oder WLAN-Verbindung eingetragen werden. Generell geschieht das automatisch, bei Bedarf kann die Suche nach Funknetzwerken aber auch manuell erfolgen. In verschlüsselten Netzwerken (das ist jedem Nutzer unbedingt anzuraten) muss jetzt nur noch das Passwort eingegeben und abgespeichert werden. Nach einem Neustart ist das System betriebsbereit und kann nun unzählige Internetradio-Stationen empfangen. Damit der Überblick bei so viel Programmvielfalt nicht verloren geht, bietet T+A den vTuner Internetradiodienst an, mit dessen Hilfe eigene Favoritenlisten am Computer erstellt werden können und per Netzwerk auf den Caruso übertragen werden. Wie das genau funktioniert, können Sie im Servicekasten auf Seite 49 nach lesen. Selbstverständlich empfängt das T+A-Multitalent auch UKW-Sender, für die sich ebenfalls eine Favoritenliste oft gehörter Stationen direkt am Gerät erstellen lässt und dank RDS-Funktion auch im Wortlaut mitsamt Zusatzinformationen genannt werden. Damit das lästige Zeiteinstellen per Hand entfallen kann, bedient sich Caruso wiederum der RDS-Funktion und sorgt für einen automatischen Zeitabgleich. Möchte der Anwender geweckt werden, kann er zwei unterschiedliche Weckzeiten programmieren und aus drei verschiedenen Weckquellen auswählen, nämlich Buzzer-Ton, Radio oder CD. An der Front-USB-Schnittstelle schließen wir unsere 250-Gigabyte- Festplatte an, die nicht nur mit Testmusik, sondern auch mit allen möglichen Dateien, beispielsweise Datenresten vom Mac und Windows Recycler, befüllt ist. Dennoch liest der T+A-Multimediaplayer die Daten anstandslos ein und präsentiert übersichtlich den gefundenen Inhalt auf seinem Display. Mithilfe der Pfeiltasten gelingt die Navigation spielend und so springen wir zu dem Ordner mit unseren FLAC-Files. Weitere abspielbare Datenformate sind Ogg und AAC und die am häufigsten vorzufindenden Formate WAV, WMA und MP3. Bei so viel Angebot kann es dann allerdings doch mal unübersichtlich werden. Gut, dass T+A ebenfalls die alphabetische Suche nach Dateien und Titeln vorgesehen hat, was sich mit der Fernbedienung denn auch ganz problemlos bewerkstelligen lässt. Der System-Infrarotgeber funktioniert in der Praxis ganz ausgezeichnet und steuert den Caruso aus nahezu jeder Position im Raum - genaues Zielen kann getrost entfallen. Audio- und Videomedieninhalte, die auf PCs oder NAS-Platten (Network Attached Storage) gespeichert sind, können Caruso mit einer UPnP-AV-Serversoftware zugänglich gemacht werden. Hierfür bietet sich beispielsweise die mit dem Caruso getestete Software „Twonky Media Server“oder der „Windows Media Player 11“ für Windows-basierte PC-Systeme an. Unter Linux funktioniert Caruso einwandfrei mit „Mediatomb“ oder dem „GmediaServer“. Zur Klanganpassung bietet T+A sechs verschiedene DSP-gesteuerte Klangfelder für die internen und drei für externe Lautsprecher an. So gelingt schnell und einfach die Klangkorrektur für ungünstige Aufstellsituationen wie allzu nahe Hördistanzen oder Eckplatzierungen optional angeschlossener Aktivlautsprecher.

Klang

Wir positionieren den T+A Caruso in einem Wohnzimmer, wo er in einem Abstand von etwa 3,5 Metern zum Hörplatz musizieren darf und 40 Zentimeter Platz zur Rückwand hat. So sorgt er für ein erstaunlich voluminöses Klangbild, das den gesamten Raum mühelos ausfüllen kann. Wandert man vor dem Caruso hin und her, verschiebt sich die Klangbalance kaum. Hier scheint sich das Ausrichten der Breitbänder um 15 Grad auszuzahlen. Echtes Stereo kann der T+A Multimediaplayer aufgrund seiner geringen Größe allerdings nicht bieten. Tonal gibt sich Caruso einwandfrei, so dass sich auch kritische Frauen- und Männerstimmen auf Dauer genießen lassen. Großen Spaß bereiten auch Hörspiele und Hörbücher, da die Sprecher über das T+A-Gerät sehr gut artikulieren und jede Wendung des Geschehens klar nachvollziehbar ist. Sind die Datenraten gut, bereitet auch das Hören von Internetradiosendern große Freude. Und da es so unglaublich viele gute Sender gibt, werden Sie zum wahren Weltenbummler und mit Sicherheit wieder viel mehr Radio hören als bisher. Klanglich kennen wir kein Multimediasystem, das bei vergleichbarer Größe dem Caruso das Wasser reichen könnte. Allenfalls hält hier noch B&Ws Zeppelin mit, aber dabei handelt es sich um eine reine iPod-Dockingstation.

Fazit

T+A bietet mit seinem Caruso ein echtes Multimedia-Highlight an, das sich trotz der wahren Ausstattungsflut spielend einfach bedienen lässt. Zudem schaffen es die Herforder Ingenieure, die gesamte Technik in ein wunderschönes Gehäuse zu integrieren, das aufgrund seiner Schlichtheit und Kompaktheit eine Zierde für jeden Wohnoder Schlafraum ist. Zu guter Letzt klingt der kleine Zauberwürfel noch ganz hervorragend, so dass wir mit Freude unseren begehrten „Highlight“-Stempel vergeben.

Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Produkt: t+a Caruso

Preis: um 1750 Euro

10/2009
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
Kontakt E-Mail
Datum 26.10.2009, 10:38 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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