Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Test 4K-Mediaplayer · Zidoo Neo α


„Einmal mit alles bitte“!

Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 1
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Für das Handling digitaler Ton- und Bilddaten sind spezialisierte Computer, sogenannte Mediaplayer, gang und gäbe. Der Zidoo Neo α tritt mit modernster Technik an, um in dieser Gerätegattung neue Maßstäbe zu setzen.

Das Unternehmen Zidoo hat sich auf Mediaplayer spezialisiert. Wir hatten bereits einige Modelle im Test. Der Neo α ist technisch und auch preislich das neue Topmodell der Marke.  

Dass sich in der heimischen A/V-Umgebung spezialisierte Computer, sogenannte Mediaplayer, durchgesetzt haben, hat verschiedene Gründe. Zum einen verfügen Mediaplayer über Anschlüsse, wie sie bei Audio- Videogeräten üblich sind. Dazu kommen ein auf die Aufgaben zugeschnittenes Betriebssystem und spezialisierte Software mit der man besonders einfach und komfortabel auf die eigene Musikbibliothek zugreifen kann und die ggf. gleich gängige Streamingdienste einbindet, sodass man seine unterschiedlichen Medienquellen einfach unter einer Oberfläche verwalten, aufrufen und abspielen kann.

Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 2Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 3Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 4Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 5Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 6Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 7
Ein Gehäusedesign, das sich in eine moderne Mediaumgebung integrieren lässt, bieten die meisten Mediaplayer ebenfalls. Und gehobene Mediaplayer sind hardwareseitig dafür ausgelegt, angeschlossenen HiFi- und Videogeräten besonders „saubere“ Daten zu liefern, sodass diese optimal arbeiten können und den bestmöglichen Klang bzw. die optimale Bildqualität liefern.  

Besonders der letzte Punkt ist umstritten und wird häufig als Voodoo abgetan. Doch es ist lange her, dass uns die Propheten des digitalen Zeitalters verkündet haben, dank Digitaltechnik könne es keine Fehler mehr geben, denn digital beruhe auf den eindeutigen Zuständen 0 und 1, und wo Eindeutigkeit herrsche, gäbe es keinen Raum für Fehler. Dass das nur schöne Theorie ist, haben wir alle schon an verschiedenen Stellen erfahren. Unsere Welt und damit auch die Physik ist nun mal zutiefst analog. Klar können wir mit digitalen Rechenmodellen unglaubliches messen, berechnen, simulieren und speichern. Doch die Technik, die wir für unsere digitalen Modelle einsetzen, ist in ihrem tiefsten Inneren analog. So kann zum Beispiel kein Kupferkabel ein für die digitale Datenübertragung ideales Rechtecksignal übertragen. Und auch Speicher und Prozessoren sind aufgrund ihrer physikalischen Beschaffenheit fehlerbehaftet. Warum sonst setzen nahezu alle digitalen Technologien zum Speichern und Übertragen digitaler Daten auf Protokolle und Algorithmus, die eine Fehlerkorrektur gewährleisten? Der Prozess, fehlende oder verstümmelte Daten zu rekonstruieren oder zu interpolieren ist zum einen selber wieder fehleranfällig, zum anderen erhöht er die Systemlast, weil Prozessoren einen Teil ihrer Leistung für die zur Fehlerkorrektur notwendigen Berechnungen verwenden müssen – was der Gesamtleistung des Systems abträglich ist. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus sinnvoll, dass Mediaplayer darauf gezüchtet sind, die Aufgaben, für die sie konstruiert sind, möglichst fehlerfrei zu erledigen.  

Hardware  


Beim Neo α setzt Zidoo deshalb bereits bei der Hardware an. Für das Handling von Audiodaten mit bis zu 768 kHz Samplingfrequenz und 32 Bit Wortbreite (PCM) oder DSD Daten bis DSD512 (DSD 8fach, 22,579 MHz) sowie Videodaten bis 4 K Auflösung (UHD) bis 3840 x 2160 Pixel bei 60 fps Bildwiederholungsrate kommt ein für die Verarbeitung von Audio- und Videodaten spezialisierter Realtek RTD1619DR ARM Cortex-A55 (Hexa-Core) Prozessor mit 64 Bit Bandbreite zum Einsatz. Die CPU kann auf 4 GB DDR4 und einen 32 GB eMMC-Speicher zurückgreifen. Daten können auf einer eingebauten 512 GB SSD-„Festplatte“ gespeichert werden. Zusätzlich kann man eine 2,5 oder 3,5 Zoll Festplatte mit bis zu 16 TB in einem Schacht auf der Rückseite des Geräts installieren. Wie bei High-End-Audiokomponenten üblich, setzt Zidoo beim Neo α getrennte Netzteile für die analogen und die digitalen Schaltungen ein, um eine gegenseitige Beeinflussung auszuschließen. Zur Versorgung der analogen Schaltungen kommt ein Linearnetzteil mit potentem Ringkerntrafo zum Einsatz, die Digitalsektion versorgt ein Schaltnetzteil. Die ganze Technik hat Zidoo in ein schickes, solide verarbeitetes Alu-Gehäuse im 43-Zentimeter- HiFi-Rastermaß gepackt.

Mediacenter Zidoo Neo α im Test, Bild 6
Die Front dominiert das 5"-Touchdisplay sowie der große Lautstärkeregler. Beachtens-wert ist der Kopfhörerausgang. Der Kopfhörerverstärker lässt sich an Kopfhörer verschiedener Impedanzen anpassen
Mittig auf der Front sitzt ein fünf Zoll OLED Touch-Display, das die Bedienung am Gerät erlaubt. Ein großer Lautstärke-Knopf ist praktisch, wenn dem Neo α die Tonwiedergabe obliegt.  

Audio

 
Ein besonderes Augenmerk hat Zidoo beim Neo α auf die Audio-Abteilung gelegt. Ein angesagter XMOS XU216 Prozessor kümmert sich um die Aufbereitung der Audiodaten und decodiert nötigenfalls auch MQA-Codierte Daten. Die D/A-Wandlung selber übernimmt ein ESS9038Pro DAC, aktuell der feinste Chip, den man mit dieser Aufgabe betrauen kann. Damit hier nichts aus dem Takt läuft, sorgen zwei hochpräzise Taktgeber für ein präzises, jitterfreies Arbeiten der digitalen Audio-Schaltkreise. Auch auf der analogen Seite lässt Zidoo nichts anbrennen und setzt auf eine komplett symmetrische Signalverarbeitung wie sie in der Studiotechnik üblich ist, weil sie höchste Störungssicherheit gewährleistet. Entsprechend verfügt der Neo α über symmetrische Audio-Ausgänge in Form zweier XLR-Buchsen. Natürlich gibt es auch ein Paar der gängigen Cinch-Buchsen, an denen ein desymmetriertes Signal zur Verfügung steht. So kann man ihn an die heimische HiFi-Anlage anschließen. Dazu kommt ein 6,35-mm-Kopfhöreranschluss auf der Front. Der wird von einem dedizierten Kopfhörer- Verstärker versorgt, dessen Verstärkungsfaktor sich für Kopfhörer mit Impedanzen zwischen 16 und 600 Ohm anpassen lässt. Mit dieser Audio-Ausstattung macht der Neo α vielen hochwertigen DACs Konkurrenz. Kein Wunder, das Zidoo ihm auch die gängigen digitalen Audio-Eingänge auf die Rückseite gepackt hat. Das sind ein USB-B Anschluss zum Anschluss eines Computers, ein coaxialer S/ PDIF Eingang, etwa, um einen CD-Player oder ein CD-Laufwerk anzuschließen sowie ein optischer TOSLINK-Anschluss, der gerne zur Verbindung mit einem Fernseher genutzt wird. In Verbindung mit einem externen CD-ROM Laufwerk kann man den Zidoo Neo α auch zum Abspielen und Rippen von Audio-CDs einsetzen. Dabei kann das Gerät automatisch Metadaten erzeugen, was das Einsortieren in die heimische Musikbibliothek erleichtert.  

Video


Klar, das der Zidoo Neo α auch in Sachen Video auf dem neusten Stand ist. Dank eines eigenen RTD1619DR SOC Videoprozessors verarbeitet er Videodaten bis 4K Auflösung bei 60 Hz Bildrate (12Bit, BT.2020 Wide Color Range und YCbCr 4:4:4). Dabei verarbeitet der Neo α Bilddaten mit der originalen Frequenz von 23.967 Hz und vermeidet damit den Schärfeverlust, der mit einer Konvertierung auf 24 Hz einhergeht. Dank einer Farbtiefe von bis zu 12 Bit bietet das Zidoo Topmodell maximale Farbtreue und unterstützt die Mediaprofi le HDR, HDR10, HLG und HDR10+ sowie Dolby Vision. Ein Dolby Vision VS10 Engine erlaubt es dem Neo α, Daten zwischen HDR und SDR zu konvertieren, um jedem TV die optimalen Daten liefern zu können und auch SDR Daten eine HDR-ähnliche Bildqualität zu verleihen. Videodaten gibt der Neo α über einen HDMI-Anschluss aus. Wird der Ton über einen externen Prozessor wiedergegeben, kann dieser an einen weiteren, für die Ausgabe von Audiodaten spezialisieren HDMI-Anschluss angeschlossen werden. Der Neo α stellt den Videoton hier im DSD bzw. DSD 5.1 Format zur Verfügung. Alternativ gibt es auch einen optischen TOSLINK-Ausgang für den Videoton.  

Konnektivität

 
Zentrale Funktion eines Mediaplayers ist, dass er Audio- und Videodaten nicht nur wiedergibt, sondern auch managt. Dazu verfügt der Neo α über einen Gigabit Netzwerkanschluss und 2.4G+5G Dual-Band WiFi. Daneben beherrscht er Bluetooth (Version 5.0 mit klangverbessernden Protokollen wie SBC/AAC/aptX/aptX LL/aptX HD/LDAC). Speichermedien wie externe Festplatten oder Speichersticks kann man über insgesamt vier USB-Anschlüsse – zwei auf der Front und zwei auf der Rückseite - anschließen. Steuerungssignale, etwa um ihn in ein Smarthome-System einzubinden, nimmt das Gerät zusätzlich über eine RS232 sowie einen IR-Anschluss entgegen.   

Bedienung

 
Zur Bedienung des Neo α gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann das 5 Zoll Touchdisplay auf der Front verwenden, die beiliegende Fernbedienung oder das Gerät per App via Smartphone oder Tablet (iOS und Android) steuern. Protokolle um den Neo α via IR- oder RS-232 Schnittstelle anzusteuern, lassen sich im Internet herunterladen.  

Praxis

 
Die Einrichtung des Neo α ist vergleichsweise einfach. Je nach heimischem Setup, schließt man ihn an TV und HiFi-Verstärker oder A/V-Receiver an. Wer mag, kann ihn sogar an einen externen DAC anschließen – was in Anbetracht seiner exzellenten Klangqualität – dazu später mehr – kaum sinnvoll erscheint. Auch die anzuschließenden Datenquellen richten sich nach dem, was man im eigenen Haushalt bevorzugt. Man kann die eingebaute SSD mit Daten füllen. Dazu kann man zum Beispiel externe Speichermedien an die USB-Anschlüsse anschließen und die Daten auf die integrierte SSD oder eine eingebaute Festplatte kopieren. Man kann diese Speichermedien auch am Neo α angeschlossen lassen. Natürlich ist es sinnvoll, den Neo α ins heimische Netzwerk einzubinden. So kann man, wenn vorhanden, auf den heimischen Medienserver zugreifen oder auch einen Audio-Streaming-Dienst wie Spotify oder Tidal einbinden. Neben der eignen Audio-Player-Software ist der Neo α für Apples AirPlay sowie für Roon vorbereitet. Dank DLNA lässt sich das Gerät auch über andere DLNA-kompatible Anwendungen mit ansprechen. Hier ist es natürlich sinnvoll, das Gerät ins heimische WiFi einzubinden und alles ganz bequem vom Smartphone oder Tablet aus zu steuern. Auch wenn sich das Ganze vielleicht kompliziert liest, ist es Zidoo gelungen, die Einrichtung und Bedienung recht übersichtlich zu gestalten. Einmal eingerichtet, bietet der Neo α eine beeindruckende Performance. Klanglich kann er problemlos mit den besten DACs mithalten. Hier zahlt sich die aufwändige Technik in einem kristallklaren, sauberen, hochaufgelösten Klang aus. Und auch die Bildwiedergabe liegt auf Referenz-Niveau. Farbtreue, -tiefe und -dynamik sind vorbildlich, ebenso die Schärfe. Im Zusammenspiel mit einem hochwertigen Fernseher ist die Bildqualität absolut beeindruckend – hochwertiges Programmmaterial vorausgesetzt. 

Fazit

Mit dem Neo α stellt Zidoo seinen aktuellen Spitzen-Mediaplayer vor. Technisch extrem aufwändig gemacht und mit allen aktuell gängigen Technologien ausgerüstet, bietet er Bild und Ton auf Referenz-Niveau. Dazu sieht er schick aus und ist einfach zu bedienen.

Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Produkt: Zidoo Neo α

Preis: um 2900 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


1/2023
4.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
Zidoo Neo α

1/2023

Zidoo Neo α
HIGHLIGHT
Bewertung 
Wiedergabe 30%

Praxis 30%

Ausstattung 30%

Verarbeitung 10%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Futurestyle, Bergisch-Gladbach 
Telefon 02202 8170601 
Internet www.zidoo.de 
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 430/105/300 
Betriebssystem Android 9.0 
Prozessor Realtek RTD1619DR ARM Cortex-A55 
RAM 4 GB DDR4, 32 GB eMMC 
Speicher 512 GB SSD 
Anschlüsse
Audio analog out 1 Paar XLR symmetrisch, 1 paar Cinch unsymmetrisch, 1 x Kopfhörer 6,35-mm-Stereoklinke 
digital in 1 x USB-B, 1 x S/PDIF coaxial, 1 x TOSLINK (optisch) 
Video digital out 1 x HDMI Video, 1 x HDMI Audio, 1 X TOSLINK 
Daten kabelgebunden / kabellos Gigabit LAN, 2 x USB-A, RS-232 / WLAN, Bluetooth 
+ verarbeitet alle gängigen Audio- und Videoformate 
+ hochwertig verarbeitet / High-End-Klang 
+/- + gutes Bedienkonzept 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Dr. Martin Mertens
Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 06.01.2023, 09:55 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
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