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Das neue Smartradio Block SR-200 MKII verfügt über eingebaute Lautsprecher und einen Subwoofer, bietet zudem Musikstreaming und klingt überraschend erwachsen.
>> Mehr erfahrenJapanische Tonabnehmer sind ja immer etwas Besonderes. In erster Line dann, wenn sie von alten Männern in Handarbeit in einer Hütte in einer entlegenen Bergregion ohne Strom und Wasser in Askese und Demut geboren werden
Das muss jedoch nicht in jedem Fall so sein. Es gibt durchaus noch so etwas wie industriell gefertigte Tonabnehmer aus Japan – ich erinnere nur an die bestens beleumdeten Konstruktionen von Audio Technica und Denon. Jenseits dessen jedoch nähert sich die Tonabnehmerfertigung im Land der aufgehenden Sonne jedoch in zunehmendem Maße dem, was ich bewusst überspitzt formuliert im Vorspann schrieb. Hier und da jedoch gibt es Maßvolles zwischen den Extremen, und Ikeda ist das beste Beispiel dafür. Isamu Ikeda wurde 1929 geboren und ist demnach heute rund 91. Man könnte spotten, dass er damit die Ausbildung zum Tonabnehmermacher gerade abgeschlossen haben und sich im besten Gesellenalter befinden sollte. Der Mann hat im Jahre 1964 Fidelity Research gegründet, um endlich die Audioprodukte bauen zu können, die er für würdig hielt. Wie viele Unternehmer in diesem Metier war er mit dem Erhältlichen einfach nicht zufrieden. Irgendwas muss er dabei wohl richtig gemacht haben, weil unter seiner Ägide Produkte entstanden sind, die bis heute einen Ruf wie Donnerhall haben und auf dem Gebrauchtmarkt, so sie denn überhaupt einmal auftauchen, abstruse Preise erzielen. Die prominentesten Beispiele dafür dürften die Tonarme der Baureihen FR-64 und FR-66 sein, für viele Experten bis heute die einzigen legitimen „Aufbewahrungsorte“ für hart eingespannte Tonabnehmer à la Ortofon SPU.



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Auch in Sachen MC-Tonabnehmer hat der Mann fleißig an seiner eigenen Legende gefeilt: So ist er einer der Pioniere der Idee, in Abtastern extrem starke Magnete einzusetzen, um Spulen mit möglichst wenigen Drahtwindungen und damit minimalem Gewicht verwenden zu können. Ein Umstand, der bis heute bei vielen exotischen japanischen Abtastern dazu führt, dass ihre Ausgangsspannungen im Bereich von lediglich 100 Mikrovolt liegen, teils sogar darunter. Ikedas Fidelity Research-Abtaster jedoch waren Legende – bis die CD kam. 1985 musste das renommierte Unternehmen schließen. Was den Mann nicht daran hinderte, unmittelbar danach ein neues Unternehmen unter seinem eigenen Namen zu gründen und sich weiterhin voller Elan auf Tonarme und MC-Tonabnehmer zu stürzen, nur halt auf deutlich kleinerer Flamme als früher. 2011 gab Ikeda-San die Firmenleitung aus Altersgründen auf, Tonarme und Tonabnehmer nach seinen Ideen gibt’s jedoch bis heute und erfreuen sich steter Beliebtheit. Unser heutiger Proband ist von daher etwas Besonderes, als dass der MC-Abtaster ein „richtiger“ japanischer Tonabnehmer mit allen dazugehörigen Zutaten zu einen verhältnismäßig zivilen Preis darstellt: Das Modell 9TS gibt’s für 2.590 Euro. Klar, für ein Verschleißteil lässt das immer noch schlucken, aber das Ding ist gut. Verflucht gut. Sogar viel besser, als ich erwartet hatte.
Preis: um 2590 Euro
10/2020 - Holger Barske