Einzeltest: Koch Media Vinyan
Vinyan

Jeanne und Paul leben in Thailand und haben ihren Sohn Joshua bei der Tsunami-Katastrophe verloren. Als Jeanne glaubt, ihn auf einem Video erkannt zu haben, überredet sie ihren Mann zu einer riskanten Suche im burmesischen Dschungel. Vinyan, so erklärt es der Film, sind die verzweifelt herumirrenden Geister von Menschen, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Ganz ähnlich ergeht es den beiden Protagonisten. Äußerlich noch am Leben, sind sie als Individuen, als Eltern und als Paar längst tot. Ihre Suche nach Joshua ist also mindestens ebenso sehr eine Flucht vor sich selbst und vor dem eigenen Schmerz. Regisseur Fabrice du Welz geht es nicht um vordergründige Schaueffekte, vielmehr zeigt er einen ganz anderen, einen viel echteren Horror: die Qual der menschlichen Seele, wenn sie Unerträgliches ertragen muss.
