Filmrezension: Hüterin der Wahrheit – Dinas Bestimmung (Polyband)

Regisseur Kenneth Kainz verfilmt den Jugendroman Skammerend Datter von Lene Kaaberbøl aus dem Jahr 2000, als mystisches Abenteuer im mittelalterlichem Look. Die zwölfjährige Dina (Rebecca Emilie Sattrup) lebt zusammen mit ihren zwei Geschwistern und ihrer Mutter Melussina (Maria Bonnevie) ein bescheidenes Leben. Im Dorf sind die Frauen der Familie nicht gerne gesehen, denn Dina besitzt, genau wie ihre Mutter, eine außergewöhnliche Fähigkeit. Das Mädchen kann in die Seele von anderen Menschen schauen. Dadurch sorgt sie dafür, dass sich diese plötzlich ihrer Selbst für begangene Taten schämen. Als die Königsfamilie ermordet wird, ruft Drachenfürst Drakan (Peter Plauborg) nach Melussina. Sie soll Nicodemus (Jakob Oftebro), den einzigen legitimen Thronfolger am Hof, zu einem Mordgeständnis bringen. Als sich Melussina weigert, ihre Gabe für solche Zwecke zu missbrauchen, muss Dina an ihre Stelle treten.

Als Dina nur die Unschuld des Thronfolgers bestätigen kann, gerät ihr Leben in Gefahr.

Bild und Ton

Kameramann Lasse Frank Johannessen („Borgen -Gefährliche Seilschaften“) fängt die mittelalterlichen Kulissen mit ihren primitiven Bauten und den weitläufigen Landschaften in  stimmungsvollen Aufnahmen ein. Die Naturaufnahmen verleihen den Film eine ursprüngliche Ruhe und authentische Atmosphäre. Die nebelverhangenden Wälder und die zahlreichen flackernden Feuerquellen heben den Look hervor, beeinflussen jedoch die Kontraste merklich. Die Figuren verschmelzen in ihren nahezu farbarmen Kleidern mit dem Hintergrund. In dunklen Räumen der Burg oder den unterirdischen Gängen kommt es zu einem geringfügigen Grieseln. Close Ups überraschen hingegen mit scharfen Gesichtskonturen. Ein paar natürliche Hintergrundgeräusche füllen den Raum aus, der über weite Strecken sehr ruhig ausfällt. Nur wenige Szenen, wie der Auftritt der Drachen, fällt etwas dynamischer aus. Die überwiegend leisen Dialoge verlieren sich in lauteren Sequenzen minimal, sodass die Lautstärke immer wieder manuell reguliert werden muss.

Fazit

Kenneth Kainz hat einen magischen Film mit mittelalterlichem Flair und mythischen Begebenheiten geschaffen, der nicht nur Kinder unterhält.