Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Linnenberg Vivace2


Grenzenlos

D/A-Wandler Linnenberg Vivace2 im Test, Bild 1
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High End kennt keine Grenzen, denn auch abseits der Metropolen dieser Welt gibt es interessante Dinge zu entdecken. Die Firma Linnenberg und ihr neuer D/A-Wandler wären so ein Fall.

Das Städtchen Schwerte in Nordrhein-Westfalen bietet mehr als Ruhrgebiets-Charme. Hier hat auch die Firma Linnenberg ihren Sitz und produziert hochwertige Audioelektronik für die ganze Welt. Egal ob Geräte für professionelle Studioanwendungen oder High-End HiFi-Systeme, hier wird alles in penibler Handarbeit produziert. So auch den neun D/A-Wandler der Firma, den Vivace2. Trotz des italienischen Namens, der in der Musik für lebhaftes, lebendiges Spiel steht, kommt der Wandler äußerlich dabei eher unauffällig daher. Verpackt in ein silbern schimmerndes Metallgehäuse bietet der Vivace wenig Schnick-Schnack, sondern nur die essentiellen Bedienelemente, die das Gerät braucht.

D/A-Wandler Linnenberg Vivace2 im Test, Bild 2D/A-Wandler Linnenberg Vivace2 im Test, Bild 3D/A-Wandler Linnenberg Vivace2 im Test, Bild 4D/A-Wandler Linnenberg Vivace2 im Test, Bild 5
Ein Kippschalter aus Metall nimmt das Gerät in Betrieb, ein weiter dient der Wahl des richtigen S/PDIF-Anschlusses, während direkt daneben ein Weiter Hebel den USB-Eingang anwählt. Ausgewählte Quelle und das gerade wiedergegebene Dateiformat werden mit Hilfe von vier bunten LEDs angezeigt und auch um den Drehregler für die integrierte Vorstufe befinden sich sieben rote Lämpchen, die passend zur Position des Reglers aufleuchten. Nützliche Informationen werden hiermit auf einfache Weise dargestellt, ohne dafür ein gesondertes Display nutzen zu müssen. Auch die Rückseite des Gerätes gestaltet sich pragmatisch. Klar beschriftete Eingänge in Form zweier koaxialer S/PDIF-Buchsen, eines Drei-Pin XLR-Anschlusses für AES/EBU-Verbindungen und natürlich der USB-B-Eingang, dessen zuständiger Transceiver galvanisch vom Rest der Platine getrennt ist. Die Vorstufe gibt nach dem Wandeln ihre Signale wahlweise symmetrisch, oder unsymmetrisch an angeschlossene Verstärker weiter. Auch hier ließ sich Linnenberg etwas besonderes einfallen und garniert eine digitale Vorstufe mit den Vorzügen einer analogen Lautstärkeregelung. Trotz der verwendeten digitalen Variante geschieht die Regulierung des Ausgangssignals nämlich nicht Schritten, sondern mit einer verlustfreien stufenlosen Einstellung. Die Hybrid-Einstellung führt allerdings dazu, dass der digital funktionierende Drehregler an der Front sehr wenig Widerstand bietet, woran man sich ein wenig gewöhnen muss. Alternativ kann die Lautstärke auch mit einer Apple-Fernbedienung von der Couch aus gesteuert werden. Für die Umsetzung der digitalen in analoge Signale setzt Linnenberg auf die Top-of-the-Line Wandler von ESS, genauer gesagt auf den ES9018S. PCM-Signale bis zu 384 kHz bei 32 Bit sind per USB kein Problem, die beiden S/PDIF-Varianten können, wie immer, Signale bis 192 kHz entschlüsseln, dafür aber auch mit 32 Bit Worttiefe. Auch die Wiedergabe von DSD-Dateien ist mit dem hochwertigen DAC natürlich möglich. Dabei reichen die technischen Möglichkeiten weit über die reelle Lage des Musikmarktes hinaus, denn Musik im DSD512-Format ist mehr als rar. Wer diese trotzdem sein eigenen nennt, oder zukunftssicher aufgestellt sein will, kann sich trotzdem über die Kompatibilität zu den genutzten 22,4 MHz-Signalen freuen. Besonders stolz ist man bei Linnenberg auch auf die verwendete Clock, die das Timing der Signale im Vivace2 steuert. Zu recht, denn diese arbeitet mit beeindruckenden 82 Femtosekunden Genauigkeit und macht dem üblichen digitalen Jitter so den Garaus. Auch bei der Stromversorgung unterscheidet sich der Vivace2 ein wenig von anderen DACs, denn das Netzteil des Gerätes ist vollständig ausgelagert. Dabei bietet Linnenberg zwei passende Geräte für die Verwendung mit der schlanken Wandler-Vorstufe an: Das kleine Legato Netzteil und die größere Unisono Variante. Doch Zahlenspiele und technische Werte machen eben noch keinen guten DAC aus, sondern schlussendlich zählt, wie der Wandler spielt. Hier könnte Linnenberg tatsächlich keinen passenderen Namen für ihren kleinen DAC wählen können, denn tatsächlich trumpft der Vivace2 mit wunderbar lebendigem Klang auf. Bässe entwickeln hier eine schöne Wucht, ohne dabei zu überlagern, was tatsächlich nicht nur Rock-Alben gut steht, sondern auch Adeles "Rolling In The Deep". Die charismatische Stimme der Interpretin bleibt in all ihren Facetten erhalten und setzt sich im Raum deutlich von den Back-Up Sängerinnen im Hintergrund ab. Generell entwickelt der Vivace2 eine schöne Räumlichkeit mit einer guten Tiefenstaffelung, die zu einer schönen Bühnendarstellung führt. Auch bei noch etwas ruppigeren Klängen in CD-Qualität schafft der Wandler es, das Datengewitter wunderbar zu entwirren. Dabei bleibt der etwas ungeschliffene Charakter von Rock unangetastet, trotz schöner Detaildarstellung. Auch dynamisch gibt es hier nichts auszusetzen, so das ein aus der Stille einsetzendes Hi-Hat, oder eine kräftig anschwillende Bass-Drum den Hörer mit jedem Schlag freudig zusammenzucken lassen. Die direkte, frei Art des ESS-Chips macht hier wirklich Spaß, so dass der Vivace zu einem dieser Geräte wird, bei dem man sich immer wieder dabei erwischt, die Lautstärke ein wenig aufzudrehen. Dank der gut funktionierenden Vorstufe funktioniert das auch wunderbar. Beim der Wiedergabe besonders hoch aufgelöster Musik zeigt der Wandler dann, wozu High-Res Audio in der Lage ist. Ungeahnte Details werden aus dem digitalen Signal herausgezogen und mit bestechender Realitätsnähe ausgegeben. All diese schönen klanglichen Eigenschaften des Vivace2 werden mit dem großen Unisono Netzteil noch einmal verstärkt. Insgesamt wirkt das Spiel durch die ausgefeiltere Gleichstomversorgung noch ein wenig geschmeidiger, so dass der bereits tolle Wandler nochmal einen Schritt nach vorne macht. Mit dem Vivace2 bewahrheitet sich für die Schwerter Audiomanufaktur ein altes Sprichwort: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Fazit

Sein lebendiges, kraftvolles und gleich- zeitig feinfühliges Spiel machen den Vivace2 zu einem wirklich tollen D/A-Wandler.  Linnenberg bekräftigt hier das Mantra von  der Qualität ,Made in Germany‘.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Linnenberg Vivace2

Preis: um 2680 Euro

11/2016
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 2.680 Euro 
Vertrieb: Len-HiFi, Duisburg 
Telefon: 02065 544139 
Internet www.lenhifi.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 170/60/230 
Eingänge 1 x USB-B 
- 1 x AES/EBU 
- 2 x S/PDIF koaxial 
Unterstützte Abtastraten: S/PDIF und AES/EBU: bis 192 kHz, 32 Bit 
USB: PCM bis 384 kHz, 32 Bit und DSD bis DSD512 22, 4 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo 
- 1 x RCA Stereo 
checksum „Sein lebendiges, kraftvolles und gleich- zeitig feinfühliges Spiel machen den Vivace2 zu einem wirklich tollen D/A-Wandler. Linnenberg bekräftigt hier das Mantra von der Qualität ,Made in Germany‘.“ 
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Datum 27.11.2016, 09:58 Uhr
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