Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Wadia Intuition 01


Stellungnahme

D/A-Wandler Wadia Intuition 01 im Test, Bild 1
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      Schon länger geistern ja Bilder vom neuen Wadia-Superteil überall im Netz herum, die einem zugegebenermaßen Lust auf mehr machen. Gerade auf den ganzen amerikanischen Seiten findet man viele Fotos von der diesjährigen CES mit verlockenden Bildunterschriften, die ein paar technische Details verraten.

      Peripherie:


       Apple MacBook Pro, Windows 7 Home, JPLAY, RipNAS Z500, JPLAY
       Apple MacBook Pro, OSX 10.8.4, iTunes 11, Channel D PureMusic
       Apple MacBook Pro, OSX 10.8.4, Audirvana Plus 1.5.4
       Marantz NA11S1
       Lautsprecher:Klang+Ton „Nada“ 


      Im Laufe der letzten ein, zwei ist Jahre im Prinzip eine Gerätekategorie im Begriff neu zu entstehen. Ich rede da von Vollverstärkern, die ausschließlich digitale Quellen bedienen und somit technisch ganz anders ausfallen können, als das bisher normalerweise gemacht wurde. Wadia hatte schon früher (und auch aktuell) sogenannte Power-DACs im Programm, die D/A-Wandler und Leistungsverstärker in einem Gehäuse vereinten und gerade für diejenigen, die ausschließlich digitale Quellgeräte einsetzen, den perfekten Verstärker darstellten. Und genau so einen Power-DAC haben wir jetzt wieder, nur stellt er von vornherein allein durch sein Design klar, dass er anders, modern und extrem highendig ist.

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      Hier machen sich doch zweifelsfrei erste Synergieeffekte des neuen Zusammenschlusses bemerkbar. Seit ein paar Monaten gehört Wadia zu dem weltweit agierenden High-End-Konzern Fine Sounds und darf Marken wie Audio Research und Sonus Faber als Schwestern bezeichnen. Und das machte man sich zunutze: Livio Cucuzza, der Designer der wunderschönen (und nebenbei exzellent klingenden) Sonus-Faber-Lautsprecher zeigt sich für die Formgebung des Intuition 01 verantwortlich und hat einmal mehr bewiesen, dass er ein Händchen für Formgebung hat. Und für Verarbeitung, denn das geschwungene Gehäuse wurde tadellos veredelt und bietet eine wahlweise schwarze oder silberne Eloxierung. Das ist wirklich aus ästhetischer Sicht ein großer Wurf geworden. Sage ich selten, doch es muss hier eindeutig gesagt werden: Das Auspacken hat Spaß gemacht. Wadia berücksichtigt, dass das positive Erleben eines Gerätes, das dem Genuss dient, schon an dieser Stelle beginnt. Aus der flachen Packung hebt man andächtig den in seinen Stoffbeutel eingewickelten Intuition, befingert schon mal die schön simpel gehaltene, schwarz pulverisierte Metallfernbedienung und findet auch schnell die mitgelieferten Putzutensilien. Da der Verstärker ausschließlich Bananenstecker aufnimmt, freut man sich sicher auch darüber, dass Wadia der Packung hochwertige Stecker beilegt. Am Gerät selbst vermutet man zunächst gar keine Bedienelemente, doch die verstecken sich bloß. Hinter der Stoffbespannung befinden sich tatsächlich unterhalb der weißen LEDs noch ein paar Tasten für die Quellen- und Pegelwahl. Mehr braucht ein Vollverstärker genau genommen ja auch nicht. Trotzdem wird man natürlich in der Regel die sehr feine, schwere und mit schön großen Tasten versehene Fernbedienung nutzen, die übrigens genau wie der Intuition geformt ist – das sind alles so kleine Details, die den Gesamteindruck eines Geräts dann schlussendlich komplettieren. Zu den Fakten: Insgesamt zwei analoge und nochmal sechs digitale Zuspieler können hier angeschlossen werden. Der mächtigste Eingang ist zweifelsohne USB, denn der asynchrone Eingang verfügt über die mit Abstand höchste abspielbare Bandbreite, die es mit 384 kHz maximaler Samplingfrequenz möglich macht, sogenannte DXD-Datenströme empfangen zu können. Das ist schon eine Hausnummer. Und damit noch nicht genug, denn DSD-Dateien, sowohl die 2,8- als auch die 5,6-MHz-Variante dieses Datenstroms können über USB in den Wadia geschickt werden. In Sachen Computer-Audio ist man jedenfalls absolut zukunftssicher, hier wird das momentan technisch Machbare voll ausgereizt. Der zweite exzellente und klanglich vor S/PDIF zu bevorzugende Eingang ist der in doppelter Ausführung vorhandene Wadia-Link. Der ist als HDMI-Buchse ausgeführt und bezieht ein sauberes I2S-Signal, das schön nach Daten, Wort- und Bittakt getrennt direkt in den Wandler gehen kann. Entsprechende Wadia-Produkte, die an dieser Schnittstelle andocken können, wird es bis Ende des Jahres noch geben, so viel konnte ich schon mal in Erfahrung bringen. Harren wir also der Dinge, die da kommen. Bereits vorhandene Zuspieler können außerdem per S/PDIF-Verbindung sowohl optisch als auch elektrisch angeschlossen werden, und wer an einem Streaming-Client oder CD-Player einen AES/EBU-Ausgang hat, kann den hier auch nutzen. Was auch immer angeschlossen wird, es erfährt eine fürstliche Signalverarbeitung. Den dicken ESS-Sabre-9018-Chip habe ich natürlich wohlwollend zur Kenntnis genommen. Der kommt in den derzeit besten Wandlern aller möglichen Edelhersteller zum Einsatz. Hier arbeitet er mit einem auf 1,5 MHz hochgesampelten Signal, das vor der D/A-Wandlung mithilfe des über viele Jahre gereiften, Wadia-eigenen Filter-Algorithmus namens Delta- Sigmaster gereinigt wird. So wird dem Wandler hinsichtlich Zeit- und Impulsverhalten optimale Kost serviert. Da freut sich der dicke ESS, und auch die aufwendige analoge Ausgangsstufe des Wandlers mit Strom/Spannungswandlung und Vorstufe findet es gut, wenn saubere analoge Ströme geliefert werden. Die Lautstärkeregelung findet übrigens auf digitaler Ebene im ESS-Chip statt, was aus klanglicher Sicht mit dem entsprechenden Dithering ganz einwandfrei funktioniert. Bis runter zu kaum noch wahrnehmbaren Pegeln hat man noch volle Auflösung, wodurch dann schlussendlich die beste Vorstufe entsteht, die man haben kann, denn analoge Pegelregler ändern schließlich auch das Signal. Damit die analogen Eingänge im Pegel reguliert werden können, bringen Wolfson-A/D-Wandler die Signale in digitale Form, ab da geht‘s für sie genauso weiter. Verstärkt wird schlussendlich von Schaltverstärkern, die Wadia vom italienischen Spezialisten PowerSoft zukauft. Diese recht kompakte Platine leistet dann tatsächlich saubere, sogar extrem saubere 300 Watt pro Kanal. Damit kann man schon eine Menge anfangen. Es ist absolut kein Thema, dem Intuition 01 große Standboxen zur Seite zu stellen. Aber es ist schon immer wieder irre, wie viel Leistung heutzutage aus so kleinen Class-D-Modulen zu holen ist. Und das passt wunderbar ins Konzept, denn in dem doch recht schmalen Gehäuse wäre es unmöglich gewesen, einen Class-A/B-Verstärker mit vergleichbaren Leistungswerten unterzubringen. 

      Klang


      Die allerersten Gehversuche habe ich wie immer mit einem Computer unternommen. Da habe ich jede Menge Musik sofort abrufbar und kann schon mal nachsehen, welche Abtastraten über die Computer-Buchse unterstützt werden und wie aufwendig es ist, Treiber für Windows zu beschaffen. Die liegen auf USB-Stick der Packung bei oder man bezieht sie über die Wadia- Homepage, auf der es natürlich auch immer aktuelle Treiber für Windows 7/8/Vista und XP gibt. Mac-Nutzer können einfach so loslegen, müssen sich aber für den vollen Genuss, genau wie die PC-Kollegen, ein geeignetes Abspielprogramm besorgen. Beispielsweise kann man mit Standardprogrammen wie iTunes oder dem Windows Media Player keine DSD-Dateien abspielen. Dazu muss man sich unter Windows schon JRiver oder foobar2000 mit DSD-Plugin besorgen, auf dem Mac bieten sich PureMusic oder Audirvana an. Wenn man das einhält, quittiert der Intuition auf dem Display mit „DSD64“ oder „DSD128“ dann den korrekten Erhalt der Daten und spielt diese Inhalte nativ ab. Schon der „kalte“ Intuition 01 ließ mich nach der Inbetriebnahme und ersten Funktionstests aufhorchen. Man spürt nach ein paar Sekunden schon, dass hier ein HiFi-Kunstwerk spielt, dessen Aufgabe es ist, den Zuhörer einzunehmen. Gerade wer Details mag, wird hier bedient. Dieser Wandler holt wirklich alles aus der Musik raus, was drinsteckt. Gnadenlos, unbestechlich und räumlich absolut perfekt stellt er Instrumente an die richtige Stelle, vermittelt auch bei sehr geringer Abhörlautstärke ein exzellentes Detailgefühl. Während ich diese Zeilen schreibe, spielt er zu meiner Unterhaltung im Hintergrund und wenn ich mich dann mal erhebe, um ein paar Takten zu lauschen, bin ich jedesmal beeindruckt davon, wie viel ich von der Musik mitbekomme, obwohl der Abhörpegel gerade äußerst gering ist. Jetzt gerade ist es Amber Rubarth, die mit dem 96-kHz- Album „Sessions from the 17th Ward“ zeigt, wie gut David Cheskys binaurale Aufnahmen klingen können. Und ob es nun ihre Akustikgitarre oder die begleitende Fidel ist, ich meine jede Oberwelle zu hören, ich verstehe ihren Gesang klar und deutlich, ich kann mit dem Finger auf einzelne Probanden zeigen. Und wenn man dann lauter dreht, wird‘s - lauter. Die perfekte Tonalität, die klangliche Balance und sehr substanzielle Darbietung bleiben unabhängig vom Abhörpegel erhalten. Die beste Feindynamik und plastischste Abbildung schafft man über den asynchronen USB-Eingang, das bekommt man schnell raus. Ich habe dieselbe FLAC-Datei einmal über einen Streamingclient, der per S/PDIF am Intuition 01 angeschlossen war, abgespielt und mein Glück anschließend direkt vom Computer aus versucht und muss dieser Signalverbindung den Sieg nach Punkten zugestehen. Außerdem kann man mit einem Rechner als Abspieler, wie bereits erwähnt, noch eine Stufe höher gehen und Dateien mit einer Samplingrate jenseits der per S/PDIF möglichen 192 kHz wiedergeben. Das war als Nächstes dran. Die heiße Frage, die es zu beantworten galt, spielte sich im Ultrabit-Bereich ab. Was klingt denn nun besser, DSD oder DXD? Die SACD-Files sind ja gerade schwer in Mode, auch wenn es wohl noch ein bisschen dauern wird, bis ausreichend viel Musikmaterial auf dem freien Markt erhältlich sein wird. Für den Vergleich habe ich mich im kostenlosen Download-Bereich des norwegischen Highend-Labels 2L bedient und jeweils DXD- und DSD-Varianten einiger Musikstücke heruntergeladen, als Abspielsoftware kamen PureMusic unter OSX und JPLAY auf einem Windows-Rechner zum Einsatz. Und auch wenn es ein wenig gegen den Strich des aktuellen DSD-Booms geht: Die DXD-Variante hatte in jedem Fall mehr Energie, bot einen höheren Informationsgehalt und eine bessere Abgrenzung einzelner Instrumente voneinander. Die Erklärung könnte sein, dass die 1-Bit-Datenströme ja sowieso in PCM gewandelt werden müssen, bevor sie im Pegel geregelt und gewandelt werden können. Dafür verbürge ich mich aber nicht. Das bewegte sich jetzt nicht einmal in klanglichen Bereichen, in denen der Hörer schon die Ohren spitzen und sich auf Nuancen konzentrieren musste, sondern war unmittelbar und deutlich hörbar. Dem Wadia-Besitzer kann‘s schnuppe sein, denn er ist ja in jedem Fall auf der sicheren Seite, und absolut betrachtet klangen beide Varianten exzellent. Und das ist doch das, worauf es ankommt. Das ist ein Musikapparat, der den modernen Highender hinsichtlich Design, Klang und Zukunftssicherheit für immer und ewig glücklich macht.

      Fazit

      Modernes HiFi at its best: Der Intuition 01 bietet technisch in allen Kategorien das technisch Machbare, sieht fantastisch aus und klingt fürstlich. So was darf ruhig auch Geld kosten, er ist diese Investition mehr als wert.

      Kategorie: D/A-Wandler

      Produkt: Wadia Intuition 01

      Preis: um 7800 Euro

      10/2013
      Ausstattung & technische Daten 
      Vertrieb Audio Reference, Hamburg 
      Telefon 040 533 203 59 
      Internet audio-reference.de 
      Abmessungen (B x H x T in mm) 380/380/60 
      Eingänge: 1 x USB (asynchron, bis 384 kHz, 32 Bit, DSD128-fähig) 
      Leistung (4 Ohm) (in Watt): 2 x 311 
      THD+N (in %): 0.02 
      SNR (A-gewichted in dB): 92 
      Besonderheiten: DSD-Wiedergabe per USB, DXD möglich 
      checksum „Modernes HiFi at its best: Der Intuition 01 bietet technisch in allen Kategorien das technisch Machbare, sieht fantastisch aus und klingt fürstlich. So was darf ruhig auch Geld kosten, er ist diese Investition mehr als wert.“ 
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