Filmrezension: Helden des Polarkreises (Ascot)

Irrwitziges Roadmovie durch die finnische Nacht

Was tut man, wenn man von der Freundin mit 50 Euro losgeschickt wird, um eine Digibox für digitalen Fernsehempfang zu besorgen, da am Tag darauf das analoge Signal abgeschaltet wird und die Holde unbedingt „Titanic“ sehen möchte? Der arbeitslose Janne entschließt sich, mit dem Geld Bier zu trinken und seinem Freund ein paar Euro fürs Zocken zu leihen. Die falsche Entscheidung, wie sich zeigt, denn Inari setzt Janne ein Ultimatum: Bis morgen die Digibox, oder sie verlässt ihn. Gemeinsam mit seinen Kumpels Kapu und Räihänen versucht er, über Nacht das Teil zu bekommen – ein Trip in die bizarrsten Situationen, die das Land hergibt … Alleine das Vorwort von Regisseur Karukoski ist den Kauf der DVD wert, wenn er erklärt, warum die Finnen einfach kein Selbstvertrauen in sich und ihr Land haben und man bei Missfallen des Films Darsteller Tim Lavikainen mit Tomaten bewerfen solle, denn es sei alles seine Schuld! Der Film an sich glänzt mit dem typisch lakonischen Humor finnischer Komödien, liebevoll gezeichneten Figuren, die lustvoll Klischees brechen, ohne sich selbst der Lächerlichkeit preiszugeben.

Bild und Ton

Während das Bild recht kräftige Farben und gute Kontraste liefert, relativ laufruhig und angenehm scharf ist, klingt die deutsche Synchronfassung etwas topfig. Allerdings gelingt die sprachliche Übersetzung ganz gut und der pointierte Witz kommt gut rüber. Effekt- oder gar dynamische Sequenzen bleiben dagegen aus. 

Extras

Neben der Einführung durch den Regisseur gibt es noch Bilder von der Premiere, mehrere entfernte Szenen, die ebenfalls vom Filmemacher kommentiert werden, ein kurzes Feature über die Charaktere und zwei Musikvideos – ein rundes Angebot. 

Fazit