Von Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Soulines Satie DCX
Massezentrum
Es ist ja nun schon ein paar Tage her, dass die Gerätegattung „Plattenspieler“ erfunden wurde. Die Technik würden wir heute als beherrscht einstufen. Und doch gibt es da draußen Menschen, die immer noch dabei sind, sich dem Optimum anzunähern
Igor Gligorov von der serbischen Firma, die auf den schönen Namen „Soulines“ hört, ist so einer: Seines Zeichens gelernter Bootsbauingenieur, sind ihm Materialkunde und Simulationssoftware nicht fremd. Seine Plattenspieler – genauer gesagt: Laufwerke – entstehen daher erst einmal auf dem Rechner. Und ich spreche hier nicht nur von technischen Zeichnungen, sondern auch von der exakten Berechnung der Masseverhältnisse in einem Laufwerk und sogar der Materialstruktur. Diese Herangehensweise erspart einem Konstrukteur natürlich jede Menge Trial and Error: Gligorov sagt selbst, dass ein im Rechner entwickeltes Laufwerk als Prototyp bereits zu über 90 Prozent fertig sei – lediglich das Feintuning wird dann auf die althergebrachte Art und Weise gemacht: Im Hörraum mit den eigenen Ohren.
Kommen wir aber nun mal endlich zu unserem Testgerät: „Satie“ ist das preislich wie physikalisch kleinste Modell aus dem Portfolio des serbischen Herstellers. Für einen Verkaufspreis von sehr freundlichen 1.990 Euro gibt es nicht nur ein clever gemachtes und ausgesprochen gut verarbeitetes Laufwerk, sondern darüber hinaus ein gut geschnürtes Gesamtpaket, das ein hohes Verständnis für die Praxis zeigt: Im Karton befindet sich nämlich neben dem Laufwerk die pfiffige Acrylabdeckung, die Soulines inzwischen auch für andere Modelle neben den eigenen verkauft, die sehr gute Kautschuk-Kork-Matte, eine Einstellschablone mit allen gängigen Geometrien sowie zwei vorgefräste Tonarmbasen nach Rega- und Jelco-Standard. So gerüstet, kommt man schon ziemlich weit. Sollte es dann doch ein anderer Arm werden, kosten die nach Kundenwunsch gefrästen Acrylbasen nicht die Welt: 119 Euro schlagen bei Einzelbestellung zu Buche. Da Soulines seit Anfang des Jahres exklusiv beim Erkrather BT-Vertrieb unter Vertrag steht, hat man dort natürlich ein schönes Setup zusammengestellt, das sich unseren kritischen Ohren stellen durfte. Das bedeutet, dass auf dem Satie DCX der TA202-Tonarm von Edwards Audio montiert ist, bei dem es sich praktischerweise um einem modifizierten Rega handelt. Und – wie könnte es anders sein – montiert ist ein Tonabnehmer von Altmeister van den Hul, namentlich ein „The Frog Gold“, wegen der charakteristischen Farbe des Korpus. Nun könnte man trefflich darüber diskutieren, ob ein Tonabnehmer, der den Gesamtpreis noch einmal verdoppelt, angemessen ist. Unserer Meinung nach stellt sich die Frage aber nicht: Der BT-Vertrieb stellt hier einfach aus dem eigenen Sortiment ein gut funktionierendes Setup zusammen. Aber wie gesagt: Alle Soulines-Geräte sind ab Werk reine Laufwerke, die der Kunde nach seinen eigenen Vorstellungen bestücken kann. Der Satie kann in zwei Sektionen unterteilt werden: Zur Linken gibt es die „Motorzarge“, eine aus drei Lagen 20-Millimeter-MDF bestehende Einheit, die den Gleichstrommotor und die Motorsteuerung beherbergt. Die MDF-Schichten sind zur besseren Vibrationskontrolle elastisch miteinander verklebt. Der eigentliche Clou des Laufwerks ist aber die seitlich aus der Motoreinheit herauslaufende „Brücke“ – ein Träger aus einer sehr harten Aluminiumlegierung, der sowohl das invertierte Tellerlager als auch die Armbasis trägt. Ein dritter Fuß (neben den beiden unter der Motoreinheit), ebenfalls aus Aluminium gedreht, sorgt für die nötige Standfestigkeit, Der Clou daran ist nun, dass die Verbindung des Aluminiumträgers sowohl zur Zarge als auch zum Standfuß zwar verschraubt ist, aber eben nicht fest „angeknallt“, sondern als elastische Verbindung mit Unterlegscheiben aus einer ähnlichen Mischung wie die Tellermatte, also Kork und Kautschuk. Damit handelt es sich beim Träger von Tonarm und Teller um eine Art Subchassis, das wie alle anderen Bestandteile genau berechnet wurde und so schädliche Resonanzen unterdrückt. Apropos genau berechnet: Die Bohrungen im Träger sind nicht etwa zufällig, sondern sorgen dafür, dass der Masseschwerpunkt des gesamten Laufwerks möglichst genau im Drehpunkt des Tellerlagers liegt, sowohl in der horizontalen Ebene als auch in der vertikalen. Damit ist der „Hebel“ für Resonanzen durch das Tellerlager minimal. Selbiges besitzt eine stehende Edelstahlachse mit eingepresster Kugel. Sowohl der Gegenpart, also die Lagerbuchse, als auch der Träger der Edelstahlachse bestehen aus Messing. In Achse wie in Buchse sind Taschen eingeschliffen, die ein Reservoir für das Lageröl bilden. Der nur 30 Millimeter starke Acrylteller wird immer gemeinsam mit dem Tellerlager gedreht – der Konstrukteur legt Wert darauf, dass nur so die perfekte Zentrierung zu erzielen ist, und rät auch davon ab, einfach die Teller zwischen verschiedenen Soulines-Plattenspielern hin und her zu wechseln. Der Teller wird am Außenrand über einen recht weichen Rundriemen angetrieben. Im Hörraum war der Satie DCX rasend schnell aufgebaut – Teller drauf, Riemen aufgelegt, Laufwerk ins Wasser gebracht, Netzteil dran – fertig. Der Edwards-Audio-Tonarm mit dem van-den-Hul-System macht sich akustisch auf dem Laufwerk genau so gut wie optisch. Die angelieferte Kombination sorgte von den ersten Tönen an für gute Laune – und recht schnell für einen zutiefst entspannten Hörtest. Da gibt es keinen Bereich, der sich in den Vordergrund spielt, weder einen besonders analytischen noch einen besonders runden Auftritt – da ist einfach Musik zwischen und hinter und neben und vor den Boxen. Das schreibe ich jetzt so ausführlich, weil in der Tat die räumliche Abbildung ganz besonders plastisch und groß ausfällt. Und das passiert ohne das geringste Anzeichen des Auseinanderfaserns – im Gegenteil, auch in der größeren Tiefe und Breite wirkt die Musik stabil und energiereich – so soll es sein! So kann man die gegenüber anderen Ausgaben deutlich gesteigerte Dynamik des 2 x 45 RPM-MFSL-Umschnitts der „Brothers in Arms“ von den Dire Straits ganz einfach nachvollziehen, ohne dass die feinen Zwischentöne des sehr aufwendig produzierten Albums irgendwo verloren gehen. Und auch meine heiß geliebte „Bop ´Til You Drop“ von Ry Cooder tönt dynamisch mit der extrem gut eingespielten Rhythmusgruppe und denn manchmal schon übertrieben scharfen Schlagzeugbecken und Gitarrensounds – aber so ist es nun mal auf der Platte drauf und so muss es klingen. Was bei beiden Platten, so unterschiedlich sie im Klangkonzept sein mögen, auffällt: Der Soulines Satie DCX neigt überhaupt nicht dazu, Töne oder perkussive Anschläge künstlich zu verlängern – subjektiv hat man den Eindruck, dass die in die Konstruktion investierte Ingenieursleistung gut angelegt war. Mit dem Miyajima Saboten L geht es dann noch etwas feiner und entspannter zur Sache – hier verdreifacht das System den Preis der Kombination in etwa, was dem kleinen Soulines aber überhaupt nichts ausmacht: Auch das hoch auflösende japanische System darf sich ebenso prachtvoll entfalten wie auf deutlich teureren Laufwerken. Hier habe ich gerne gut aufgenommene Klassikplatten verwendet, wie den vorzüglichen Direktschnitt der vier Brahms-Symphonien der Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle. Diese und andere Aufnahmen profitieren enorm von der unaufgeregten Art, die der Soulines Satie an den Tag legt. Diese tiefe Entspanntheit ist ihm ja schon bei der Namensgebung in die Wiege gelegt worden – man höre sich die Klaviermusik Eric Saties einfach mal an. Natürlich kann man die ausgewogene Spielweise beliebig für jede andere Musikrichtung nutzen – es bleibt stets der Eindruck eines sehr entspannten, sehr kompletten Plattenspielers, der viel reifer und größer klingt, als sein mehr als faires Preisschild vermuten lässt.Fazit
Weniger ist mehr: Durch den Verzicht auf eine durchgehende Zarge wirkt der Soulines Satie optisch wunderbar leicht – akustisch ist er dagegen ein echtes Schwergewicht!Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Soulines Satie DCX
Preis: um 4550 Euro
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenGarantie | 2 Jahre |
Vertrieb | BT-Vertrieb, Erkrath |
Telefon | 02104 175560 |
Internet | www.bt-vertrieb.de |
unterm Strich... | Weniger ist mehr: Durch den Verzicht auf eine durchgehende Zarge wirkt der Soulines Satie optisch wunderbar leicht – akustisch ist er dagegen ein echtes Schwergewicht! |