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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Hannl Limited Automatic RB
Gegen den Strich gebürstet
Dass saubere Schallplatten ein Muss für den ungetrübten Musikgenuss sind, versteht sich von selbst. Werfen wir einen Blick auf eine ziemlich gründliche und komfortable Methode, eben dafür zu sorgen
Der Mann heißt Günter Hannl und kommt aus dem bergischen Remscheid. Das wissen Sie doch aber bestimmt schon längst. Auch, dass Hannl eigentlich sein Geld mit meist in gelben Gehäusen steckenden Hochdruckreinigern verdiente, bis er sich mit Haut und Haaren der Reinigung von Schallplatten verschrieb. Hannl-Waschmaschinen gibt‘s mittlerweile schon ziemlich lange, ich selbst habe die erste 2004 redaktionell begutachten dürfen. Das war bekanntermaßen deutlich vor dem aktuellen Vinyl-Boom und beweist, dass der Mann einen guten Riecher für seine Geschäftsidee hatte.
Dass die Art und Weise, wie im Bergischen solcherlei Geräte gebaut werden, wegweisend ist, zeigt ein Blick auf den Mitbewerb: Fast alle flächig absaugenden Maschinen orientieren sich an dem Aufbau von Günter Hannls Konstruktionen. Wir hatten länger keine mehr in der Redaktion und von daher schien es eine gute Idee, mal den Stand der Dinge zu begutachen. Der Vertrieb schickte uns ein Modell namens „Limited Automatic RB“, das in der Hierarchie von vier Modellen das zweitgrößte darstellt. Mit den entsprechenden Konsequenzen: Bei einem Verkaufspreis von 2.350 Euro muss man schon ein beinharter Vinyl-Nerd sein, um eine solche Investition rechtfertigen zu können. Das Gerät wurde vor ungefähr anderthalb Jahren runderneuert und sieht zumindest in Sachen Bedienung ein bisschen anders aus als das, was ich von Hannl-Maschinen in Erinnerung habe. Das Gehäuse besteht nach wie vor aus seitlich von Auminiumprofilen zusammengehaltenen Kunststoffplatten, in unserem Fall ist glänzend schwarzes Acryl das Mittel der Wahl. Andere Farben sind möglich, auch gibt’s ein „Chrompaket“ für die Metallteile, die bei unserem Testmuster in schnödem, aber sehr haltbarem Schwarz gehalten sind. Obendrauf gibt’s nach wie vor eine solide Metallplatte mit geschäumter „Tellermatte“, auf der die zu reinigende Platte rotiert. Der Teller und die schwach leitfähige Matte sind übrigens geerdet, so dass die beim Waschvorgang fast zwangsläufig entstehende statische Aufladung der Platte sofort abgeleitet wird. Drei Arme bilden die Werkzeuge zum Säubern der Platte: Der Doppelbürstenarm residiert rechts hinten und hat zwei Aufgaben: Über eine Lochreihe in der Mitte wird das Reinigungsmittel aufgetragen. Die Zufuhr besorgt eine elektrische Pumpe, die über einen Taster links auf der Front betätigt wird: Die Dosierung der aufzubringenden Menge obliegt also Ihnen. Die beiden Bürstenreihen besorgen einen Teil der Reinigung der Plattenoberfläche. Sie sind nicht in der Lage, wirklich bis in die Tiefe der Rille vorzudringen, für den oberflächlichen Schmutz reicht‘s aber schon. Zudem besorgen sie eine flächendeckende Verteilung des Reinigungsmittels. Der Absaugarm sitzt links hinten. Er stützt sich mittels zweier Samtlippen auf der Platte ab, durch einen Schlitz in der Mitte wird nach erfolgter Reinigung die verschmutzte Waschflüssigkeit wieder abgesaugt. Den Samtlippen kommt dabei eine zusätzliche Reinigungsfunktion zu; sie erreicht nämlich auch Stellen, die die klassische Bürste nicht schafft. Arm Nummer drei bildet Hannls Spezialität: die Rundbürste, die bei diesem Modell zu Standardausstattung gehört. Dabei handelt es sich um eine runde Bürstenwalze, die gegenläufig zur Tellerdrehrichtung rotiert und eine ungleich intensivere Reinigungsleistung liefert als der klassische Doppelbürstenarm. Der Einsatz der Rundbürste ist nicht bei jeder Plattenwäsche erforderlich, sie ist ein ausgemachter Spezialist für die schwierigen Fälle in Gestalt hartnäckiger Verschmutzungen. Sie darf auch gerne minutenlang die Plattenoberfläche „massieren“, bis auch die letzte Verunreinigung gelöst ist. Auch die Rundbürste dringt nicht bis zum Rillengrund vor; sie schiebt idealerweise eine „Bugwelle“ von Reinigungsflüssigkeit vor sich her und sorgt damit für ein intensives Spülen der Plattenoberfläche. Zentrales Bedienelement der Maschine, und das ist relativ neu, ist der große, runde Drehknopf mit vier Schalterstellungen. Die unterste ist mit „off“ beschriftet, was aber nur einen Teil der Wahrheit darstellt: ein Lüfter im Geräteinneren arbeitet nämlich unabhängig von der Schalterstellung immer. Bei mir im Wohnzimmer ist es relativ leise und mich stört‘s gewaltig: Ich muss bei der Hannl den Stecker ziehen, wenn sie nicht in Benutzung ist. Schaltet man eine Stellung weiter auf „on“, wird die Geräuschkulisse nochmals intensiver. Das macht in dem Falle aber nichts, denn jetzt wird die Maschine ja auch eingesetzt. Es folgt das Auflegen der zu reinigenden Platte. Der schwere Puck mit Gummidichtung wird über die Mittelachse gestülpt, er schützt das Plattenlabel vor der Reinigungflüssigkeit. Ein weiterer Dreh am Schalter setzt den Teller in Bewegung (und erhöht die Drehzahl mindestens eines Lüfters abermals). Jetzt schwenkt man den Doppelbürstenarm über die Platte und senkt ihn ab, dann darf endlich das Reinigungsmittel auf die Platte. Der langsam drehende Teller ändert alle fünf Sekunden die Drehrichtung, um eine optimale Renigungsleistung zu gewährleisten. Sie denken, jetzt ist‘s sauber genug? Dann schwenken sie den Bürstenarm zurück und lassen den Absaugarm seine Arbeit verrichten. Der verrichtet seine Arbeit mit recht dezentem Geräuschpegel und gründlich: Nach ein paar Umdrehungen sind auch üppig benetzte Platten trocken. Beim Zurückschwenken des Absaugarms sollte der Teller noch laufen, sonst besteht die Gefahr, nicht allen eingesammelten Schmutz auch mitzunehmen. Die in den allermeisten Fällen blitzblanke Platte knistert beim Entfernen von der Maschine in der Tat überhaupt nicht, das mit dem Ableiten der statischen Aufladung funktioniert bestens. So weit der „Normalbetrieb“. Manchmal braucht‘s dann doch noch etwas mehr Zuwendung (der Vertrieb empfiehlt den Einsatz auch bei nagelneuen und sehr alten Platten, unabhängig vom Verschmutzungsgrad), dann kommt die Rundbürste ins Spiel. Dazu wird ebenfalls per Doppelbürstenarm Reinigungsflüssigkeit aufgetragen. Alternativ kann man das auch manuell mit einem geeigneten Werkzeug erledigen, was durchaus Sinn machen würde: Für die Rundbürste gibt’s nämlich eine spezielle Reinigungsflüssigkeit namens „Vi3c“. Und wenn im Tank der Maschine schon das Standardwaschmittel (bei Hannl heißt es „x2000“) steckt, dann geht’s auch gar nicht anders. Die Rundbürste wird über zwei Rollen vom Tellerrand aus angetrieben. Da sie in der Höhe verstellbar ist, geriet das ganze Gebilde mechanisch recht komplex. Die Bedienung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, man muss reichlich mit der Höhenverstellschraube oben und der Klemmschraube hinten jonglieren, um das Gerät dahin zu bekommen, wo man es haben will. Die Höhe der Bürste sollte so eingestllt werden, dass sie die Plattenoberfl äche gerade eben berührt, also nicht wirklich „die Rillen ausfegt“. Das Resultat einer mehrminütigen Wäsche damit allerdings lässt den Aufwand vergessen: Hannls Rundbürste schafft Verschmutzungen und Verkrustungen, denen sonst nicht beizukommen ist. Die Bedienung ist dafür ein wenig eckiger als zum Beispiel die der superkomfortablen Clearaudio Double Matrix Professional Sonic, die für die schnelle Wäsche zwischendurch deutlich eleganter ist – allerdings auch nochmals merklich teurer.Fazit
Mit der klassischen Doppelbürste hat Hannls aktuell zweitgrößte Maschine die Nase im Wind der aktuellen Plattenwaschmaschinenriege, mit der Rundbürste ist sie eine Klasse für sich. Wer viele schwierige Fälle zu säubern hat, für den gibt’s praktisch keine AlternativeKategorie: Schallplatten Waschmaschinen
Produkt: Hannl Limited Automatic RB
Preis: um 2350 Euro
58-78
AUDITION 6 |
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Vertrieb | MHW Audio, Sonthofen |
Telefon | 09321 6078900 |
Internet | www.mhw-audio.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
B x H x T (in mm) | 380/380/240 |
Gewicht (in Kg) | 20 |
Unterm Strich... | Mit der klassischen Doppelbürste hat Hannls aktuell zweitgrößte Maschine die Nase im Wind der aktuellen Plattenwaschmaschinenriege, mit der Rundbürste ist sie eine Klasse für sich. Wer viele schwierige Fälle zu säubern hat, für den gibt’s praktisch keine Alternative |