Filmrezension: Ocean’s 8 (Warner Bros.)

Mit seiner „Ocean’s‘‘-Reihe bescherte Steven Soderbergh dem Publikum zwischen den Jahren 2001 und 2007 eine spannende Thrillerserie, in der eine Gruppe von Männern einen Coup nach dem anderen landete. Im Fokus der Filme stand Danny Ocean, gespielt von George Clooney, der Drahtzieher der Aktionen. Mit „Ocean’s 8‘‘ setzt Regisseur Gary Ross die Story mit einem weiblichen Hauptcast fort. Debbie Ocean (Sandra Bullock) ist ebenso gewitzt wie ihr verstorbener Bruder Danny. Ihre fünfjährige Gefängnisstrafe hat sie dazu genutzt, ihren nächsten großen Raub zu planen. Kaum ist wieder auf freiem Fuß, sucht sie den Kontakt zur ihrer Freundin Lou (Cate Blanchett). Zusammen begeben sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Team. Juwelierin Amita (Kaling), Trickbetrügerin Constance (Awkwafina), Hehler- Expertin Tammy (Sarah Paulson), Hackerin Nine Ball (Rihanna) und Modedesignerin Rose Weil (Bonham Carter) scheinen perfekt für ihren Plan. Schnell sind sich die Damen einig und verfolgen ein gemeinsames Ziel.

Sie wollen eine Diamantenhalskette im Wert von 150 Millionen Dollar erbeuten, die die Schauspielerin Daphne Kluger (Anne Hathaway) zur berühmten Met Gala in New York City tragen wird. Im Zentrum des Films stehen die angesagtesten Schauspielerinnen Amerikas, die sich nach dem bekannten Muster der „Ocean’s‘‘-Reihe zu einem gemeinsamen Raub zusammenrotten. Jede der Frauen liefert ganz persönliche Eigenheiten, die im Finale miteinander verschmelzen. Dies ist vor allem der Chemie zwischen den Frauen zu verdanken, die sich perfekt ergänzen und somit als Team glänzen können. Auch, wenn das Drehbuch von Ross und Olivia Milch das Tempo an einigen Stellen zu drosseln scheint, wird die Spannung auf hohem Niveau gehalten. Die nachvollziehbare Story ist gespickt mit zahlreichen Momenten, die zum Lachen animieren, was sich größtenteils auf die bissigen Dialoge zwischen den Frauen beziehen lässt.

Bild und Ton

Der Transfer der Hochglanzbilder kann überzeugen. Obwohl die Innenräume insgesamt düster ausfallen, kommt die Farbpalette, für die sich die Macher entschieden haben, gut zum Tragen. Die verschiedenen Schauplätze lassen eine stets befriedigende Tiefe erkennen. Die Detailwiedergabe ist gut und bei der Betrachtung der teuren Schmuckstücke brillant. Jeder einzelne Diamant funkelt in zahlreichen Facetten, die sowohl im Laden als auch später bei der Gala in Szene gesetzt werden. Der Kontrast ist überwiegend gut, nur in wenigen Momenten im Quartier verlieren sich die Bilder in der Dunkelheit. Schwarzwerte kommen dennoch stets satt zum Vorschein. Die Dolby Atmos-TrueHD-Spur kann überzeugen. Charakteristisch sind die Musik und die akustisch hervorgehobenen Überblenden. Die lebendigen Hintergründe sind sauber eingefangen, da die Effekte und die Musik diese nicht übertönen. Die Dialoge heben sich verständlich von den Hintergründen ab, sodass selbst geflüsterte Worte sauber zu verstehen sind.

Extras

Neben entfernten Szenen finden sich auf der Blu-ray drei Featurettes, die jeweils um die zwölf Minuten umfassen. Die Nachstellung der Met Gala liefert kurze Einblicke in die Dreharbeiten und lässt die Darstellerinnen und die Crew zu Wort kommen. Die Vorstellung der Charaktere findet im Detail statt. Des Weiteren ist der Mode des Films ein eigenes Kapitel gewidmet, bei dem ebenfalls die Besonderheiten in den Kommentaren der Macher hervorgehoben werden.

Fazit

Solider Thriller mit bekanntem und sehr talentiertem Cast, der die Manier von Soderberghs „Ocean’s‘‘-Reihe spannend zu neuem Leben erweckt.