Kategorie: Car Hifi Subwoofer Chassis

Einzeltest: Ground Zero GZNW6.5


Böses Bömbchen

Car-Hifi Subwoofer Chassis Ground Zero GZNW6.5 im Test, Bild 1
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Die pegelstarke Nuclear-Serie von Ground Zero hat Zuwachs bekommen. Aber man muss schon etwas genauer hingucken, um den Neuen als Subwoofer zu erkennen. Er ist nämlich nur ein 16er geworden – aber was für einer ...

Wie ein zu heiß gewaschener GZNW12 steht er da, der jüngste Spross der Nuclear-Subwoofersippe. Und damit ist unser Eindruck gar nicht mal so verkehrt. Es war in der Tat das erklärte Entwicklungsziel, die Qualitäten des 30er-Nuclear auf das Format eines 16ers zu übertragen. Klar, ist doch einfach: Man baut einfach alles kleiner und fertig ist der Mini-Subwoofer. Leider falsch! Wenn der Kleine das Prädikat SUBwoofer wirklich verdienen soll, ist eine Menge Hirnschmalz nötig. Gerade die Miniaturisierung mach die Entwicklung ungleich schwieriger. So hat es auch lange gedauert, bis der GZNW6.5 fertig geworden ist. Bei unserem Besuch vor einem Jahr grübelten die Jungs von Ground Zero noch gewaltig über Membran und Zentrierung – der böse Kleine hat diese Teile immer wieder zerfetzt, es musste noch stabiler werden.

Car-Hifi Subwoofer Chassis Ground Zero GZNW6.5 im Test, Bild 2Car-Hifi Subwoofer Chassis Ground Zero GZNW6.5 im Test, Bild 3Car-Hifi Subwoofer Chassis Ground Zero GZNW6.5 im Test, Bild 4Car-Hifi Subwoofer Chassis Ground Zero GZNW6.5 im Test, Bild 5Car-Hifi Subwoofer Chassis Ground Zero GZNW6.5 im Test, Bild 6
Jetzt aber steht ganz frisch der ausgereifte Mini-Nuke auf meinem Schreibtisch und er ist sehr hübsch geworden.

Aufbau


Er bekam einen stabilen Druckgusskorb und eine Aluminiummembran mit umgebördeltem Rand. Erst die Dustcap jedoch sorgt für die endgültige Stabilität, sie sitzt flächig auf dem Alukonus und besteht aus demselben Material. Besonders stabil ist auch die Sicke geworden. Sie bildet mit dem Gummirand um den Korb ein einziges Bauteil, das viel haltbarer angeklebt werden kann als eine normale Sicke. Riesenhaft ist der Antrieb des Wooferchens geworden. Zwei dicke Ferritringe, auf die jeder Einsteiger-30er neidisch ist, füttern den Langhubantrieb. Denn ein wenig Hub muss der Mini-Nuke machen, um seinem Anspruch als echter Subwoofer gerecht zu werden. Für tiefe Töne muss eben eine Menge Luft bewegt werden, anders geht es nicht! Den Vortrieb der Membran übernimmt eine Spule von 38 mm Durchmesser, der Rand des Aluträgers ist schön um den Spulenwickel herumgeführt, das schützt vor Beschädigung beim Anschlagen. Dies ist aber nicht zu befürchten, denn erst nach 17 mm (!) ist die Schwingeinheit bei ihrem Weg in den Woofer am Ende angekommen und es setzen annähernd gleichzeitig Zentrierspinne (auf oberer Polplatte), Schwingspule (auf unterer Polplatte) und Membran (auf dem Rand der oberen Spider) auf. Das ist Millimeterarbeit und so weit muss der Verstärker den Kleinen erst einmal bekommen. Denn die Einspannung ist überaus hart und stabil, was leider eine recht hohe Resonanzfrequenz zur Folge hat. 52 Hz spuckt unser Messsystem aus, aber auch eine passende Güte für Reflexgehäuse. Da lässt sich was machen.

Gehäuse


Klar ist der GZNW6.5 als Problemlöser für Bass aus kleinen und flachen Gehäusen gedacht. Ab 10 Liter netto geht der Spaß los, das ist wirklich nicht viel. einen kleinen Streich spielt jedoch die Physik. Leider hat der Subwoofergott gewollt, dass gerade kleine Gehäusevolumen sehr lange Bassreflexrohre brauchen. Das lässt sich durch einen Holztunnel oder nach außen geführte Rohre lösen und fertig ist das Gehäuse, das überall hineinpasst. Bei unserer Testbox kam ein Riesentunnel mit der Fläche eines 10er-Rohrs zum Einsatz, der inklusive Holz schon 5 Liter groß war. Falls sich also jemand über die immer noch sehr handlichen Zahlen im Testkasten wundern sollte: die stimmen, aber es geht auch noch kleiner.

Sound


Ich muss zugeben, seit dem GZHW 20X bin ich vorsichtig geworden. Wie eine postkartenkleine Membran fast den Innenspiegel abreißt, ist schon ein Erlebnis. Gemessen an der Größe ist der Mini-Nuke aber mindestens genauso schlimm! Mit einem allein sorgt man garantiert für ungläubige Blicke, werden es sogar zwei, kann man auch richtig Gas geben. In jedem Fall spielt das Teil derart knackig und engagiert, wie man es selten gehört hat. Alle Arten von Musik kann der Kleine verdauen, ohne sich zu verschlucken. Gerade bei tiefen Bassschlägen macht’s besonders Spaß, weil das „Herumgeschwabbel“ mancher großen Reflexwoofer fehlt. Der GZNW 6.5 macht also nicht nur Spaß, er ist auch was für Klangfreaks. Wer will, kann auch drei oder vier im Auto verstecken und erntet dann ein Erlebnis der besonderen Art!

FAQ - Car Hifi Subwoofer Chassis

Was ist die Impedanz

Die Impedanz ist der frequenzabhängige Widerstand eines Lautsprechers. Der Gleichstromwiderstand ergibt sich als Impedanz bei 0 Hz. Bei Lautsprechern und Subwoofern findet man die Nennimpedanz, also die "Ohmzahl", die aus praktischen Gründen üblicherweise in Klassen zu 1, 2, 4 oder 8 Ohm angegeben wird. Wichtig wird die Impedanz bei der Kombination von Subwoofer(n) und Endstufe.


Was ist eine Doppelschwingspule?

Eine Doppelschwingspule oder Dual Voice Coil oder DVC ist eine Schwingspule mit zwei Abgriffen. Der Subwwofer hat also je zwei Plus- und Minusklemmen. Das verändert den Output oder die Belastbarkeit nicht, erlaubt jedoch variable Schaltungsmöglichkeiten. Mit der Doppelschwingspule kann der Subwoofer an zwei Endstufenkanälen betrieben werden, um z.B. bei kleinen Mehrkanalendstufen mehr Leistung herauszuholen.


Wie verschalte ich eine Doppelschwingspule?

Durch Verschaltung der beiden Einzelspulen entsteht ein neuer Abgriff für einen Endstufenkanal. Bei Parallelschaltung halbiert sich die Impedanz, bei Reihenschaltung verdoppelt sie sich. Dies gilt es beim Anschluss an die Endstufe zu beachten, ob letztere für die entstehende Gesamtimpedanz zugelassen ist. So entsteht bei Parallelschaltung einer 2 x 4 Ohm Doppelspule ein 2-Ohm Subwoofer, der an 2-Ohm-stabilen Endstufen betrieben werden kann. 2 x 2 Ohm parallel ergibt einen 1-Ohm-Subwoofer, dessen Endstufe 1-Ohm-stabil sein muss.


Welche Endstufe passt zu meinem Subwoofer?

Die, welche an der Impedanz des Subwoofers die gewünschte Leistung abgibt. Beispiel: Der Subwoofer soll mit 400 Watt betrieben werden und hat eine Impedanz von 2 Ohm. Die passende Endstufe ist eine, die ca. 200 Watt an 4 Ohm und 400 Watt an 2 Ohm leistet. 1-Ohm-Stabilität ist nicht erforderlich.


Muss ich einen neuen Subwoofer erst einspielen?

Aus klanglicher Sicht nicht, ein Subwoofer ändert sich nur minimal durch Einspielen. Es ist allerdings sehr sinnvoll, bei einem fabrikneuen Woofer nicht sofort extreme Lautstärken zu fahren. Wird der Schwingspulenlack zu stark aufgeheizt, können Lösemittelreste die Struktur aufbrechen und die Schwingspule wird zerstört. Daher den Sub erst im ganz normalen Musikbetrieb einige Stunden betreiben, so können sich eventuelle Lösemittel verflüchtigen.

Fazit

Der Mini-Nuke ist ein toller, ernst zu nehmender Woofer geworden. Der einzige Wermutstropfen beim GZNW6.5 ist der Preis. Doch bedenkt man, dass in dem Chassis eine Menge Arbeit steckt, relativiert sich das wieder. Auch kostet die Herstellung eines kleinen Spezialteils nicht viel weniger als die eines großen. Deshalb hat ein kleiner, aufwendiger Sub seinen Preis. Vielleicht ein wenig verrückt, aber auf jeden Fall ein Woofer mit Sonderstatus und ein klares Highlight.

Kategorie: Car Hifi Subwoofer Chassis

Produkt: Ground Zero GZNW6.5

Preis: um 200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


10/2010
3.5 von 5 Sternen

Oberklasse
Ground Zero GZNW6.5

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Bewertung 
Klang 50% :
Tiefgang 12.50%

Druck 12.50%

Sauberkeit 12.50%

Dynamik 12.50%

Labor 30% :
Frequenzgang 10%

Wirkungsgrad 10%

Maximalpegel 10%

Verarbeitung 20% :
Verarbeitung 20%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Hama, Monheim 
Hotline 09091 502-0 
Internet www.hama.de 
Technische Daten
Korbdurchmesser (in cm) 16.7 
Einbaudurchmesser (in cm) 14.1 
Einbautiefe (in cm) 9.5 
Magnetdurchmesser (in cm) 11.7 
Gewicht (in kg) 2.8 
Nennimpedanz (in Ohm)
Gleichstromwiderstand Rdc (in Ohm) 3.29 
Schwingspuleninduktivität Le (in mH) 1.4 
Schwingspulendurchmesser (in mm) 38 
Membranfläche (in cm²) 122.7 
Resonanzfrequenz fs (in Hz) 51.8 
mechanische Güte Qms 3.6 
elektrische Güte Qes 0.42 
Gesamtgüte Qts 0.38 
Äquivalentvolumen Vas (in l)
Bewegte Masse Mms (in g) 50 
Rms (in Kg/s) 4.91 
Cms (in mm/N) 0.19 
B x I (in Tm) 10.83 
Schalldruck 1W, 1m (in dB) 84 
Leistungsempfehlung 150-400 W 
Testgehäuse BR 17 l 
Reflexkanal (d x l) 73 cm² x 45 cm 
Klasse Oberklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
Car&Hifi „Der Miniwoofer mit Bass wie ein Großer – ein ganz spezielles Highlight unter den Subwoofern“ 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
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Datum 25.10.2010, 11:54 Uhr
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