Musikrezension: Charles Lloyd Quartet - Mirror (ECM)

Wer die Wärme eines gut gespielten Saxopfons liebt, sollte aufhorchen. Nicht nur, weil ein ECM-Release fast schon per se Jazz, der in die Sammlung muss, garantiert, sondern weil es der Kopf der Band mal wieder geschafft hat, nicht nur den Alt-Jazzer zu bedienen, sondern durchaus auch dem jüngeren Publikum etwas bietet. „Mirror“ bietet sowohl ganz neue Stücke aus der Feder des Bandleaders Charles Lloyd als auch ein paar Lieder, die fest zum Repertoire des Quartetts gehören. Seine Bandkollegen lieben Charles Lloyd dafür, Musik auch mal spielen zu dürfen, wie sie es selbst gut finden und nutzen diese Freiheit spürbar aus. Herausgekommen ist ein hundertprozentig offenes, eingängiges, detailverliebtes Kunstwerk, das einem auch nach dem dritten, vierten Mal noch Details offenbart, die man vorher nicht erhaschen konnte. Teilweise ist es etwas schwierig, dem Takt zu folgen, das ist aber genau das, was der Freund anspruchsvoller Jazz-Klänge an dieser Musik so liebt. Man bleibt einfach konzentrierter am Ball. Die Aufnahme reizt das, was mit so einem Saxofon möglich ist, voll aus. Jedes Vibrieren, das sanfte Klappern des Mundstücks – alles ist wahrnehmbar und trägt seinen Teil zur Atmosphäre bei. So und nicht anders muss ein modernes Jazz-Album sein.

www.highresaudio.com 

Verfügbar als:

 Studio Master FLAC, 88,2 kHz, 24 Bit
 Studio Master AIFF, 88,2 kHz, 24 Bit