
Mit M-100.2 MD, M-50.4 MD und M-300.1 MD kommen ganz frisch drei neue Endstüfchen von Audio System in die Redaktion. Mit aktuellen Features und neuester Technologie scheinen sie perfekt in die Zeit zu passen. Wir machen den Test.
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Der BenQ W2700i ist ein guter Bekannter, er überraschte vor etwa einem Jahr mit einer hervorragenden Bildqualität. Damals hatte er noch kein „i“ im Namen und es steckte auch noch kein HDMI-Stick mit kompletter Android-Installation im Karton.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenGemach, bevor die Fantasie mit Ihnen durchgeht. Der Titel ist alles, bloß keine Anspielung auf das Herkunftsland dieser Phonovorstufe. Sondern eine auf ihren besonderen Klangcharakter
Sie kennen die alten Klischees: Ein Transistor klingt tendenziell kühl und nüchtern, eine Röhre warm, vollmundig und rund. Die RCM Sensor 2 MkII gehört klanglich in keine der beiden Kategorien. Ganz sicher nicht in die Transistorkiste, denn kühl oder nüchtern klingt sie beim besten Willen nicht. Aber auch die Röhrenklischees greifen bei ihr nicht, denn sie spielt alles andere als warm oder lahm. Im Gegenteil, diese transistorisierte Phono scheint das Beste beider Welten zu verbinden. Ihr Hersteller, RCM aus Kattowitz, feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Zu dritt hatten sie begonnen, Roger, Czesław und Mariusz, und aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen den Firmennamen RCM gebaut. Das Trio blieb genau drei Monate zusammen und mit einem Mal stand Roger Adamek Ende 1990 als letzter Mohikaner mit einer Firma da, deren Namen keinen Sinn mehr machte. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten, sondern startete richtig durch. In erster Linie ist RCM Händler und Vertrieb für „ernste Produkte“, wie Holger Barske in seiner unvergleichlichen Art meinte. Wenn ich mir die Angebotsliste so durchsehe, fehlt da wenig bis nichts. Vom Fink Team über Kronos Audio hin zu Frank Schröder oder Thrax findet sich dort die Hautevolee seriösen HiFis. Seit gut 15 Jahren stellt Adamek auch Elektronik her.
Zu Beginn gab es einmal einen Röhrenvollverstärker, aktuell sind es es drei Phonostufen, von denen die Sensor 2 MkII das Einstiegsgerät ist – das Topmodell kostet dann ganz trocken das Zehnfache. „True and honest sound“ will Roger Adamek mit dieser Phono abliefern und stellt sich am liebsten einem Hörtest, bevor er die Kunden mit endlosem Marketingsprech einlullt. Dass er damit den Nagel auf den Kopf trifft, nehme ich gerne vorweg. Entwickelt wurde sie ursprünglich als Werkzeug für seine analogen Verkaufsprodukte und weil er mit vielen Markengeräten nie so ganz zufrieden war. Die Sensor 2 MkII ist das älteste RCM-Produkt, sprich: Sie ist total ausgereift, ausgefuchst und „feingetunt“. Ihr Urvater namens Sensor Prelude IC wurde von Robert Rolof entwickelt, der damals für Adamek arbeitete. Freunde der polnischen und auch der europäischen Szene werden den Mann kennen, denn er ist so etwas wie ein Elektronikguru unseres Nachbarlandes. Ich kenne noch eine weitere Phonovorstufe und einen Röhrenvollverstärker aus seiner Hand und alle klingen ausgezeichnet. Adamek selbst ist zwar kein Elektroniker, hat aber offensichtlich gute Ohren. Er übernahm bei der Abstimmung den Part, den ich mir auch zutrauen würde: die Auswahl klangrelevanter Bauteile. Nach etwa zehn Jahren wurde es Zeit für eine sanfte Überarbeitung, denn am Basisdesign brauchte nichts geändert zu werden.
Preis: um 3450 Euro
03/2020 - Christian Bayer