Die C765-Serie ist die jüngste TV-Familie von TCL und gerade erst auf dem europäischen Markt erschienen. Wir konnten den Mini-LED-TV als eine der ersten Redaktionen überhaupt testen.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Burmester 217
Plattenspieler Burmester 217
Mit dem Modell 217 stellt der Berliner Hersteller Burmester den zweiten Plattenspieler der Firmenhistorie vor. Das freut uns ganz besonders, glaubten wir die Hauptstädter hier und da doch schon zum schnöden Automobilzulieferer verkommen
Halt, halt – keine Panik. Alles gut hinterm verchromten Dickblech. Richtig ist, dass Burmester sich mit hochwertiger Automobilbeschallung ein spannendes zweites Standbein geschaffen hat, die klassische Home-HiFi-Sparte bildet jedoch nach wie vor das Rückgrat des Unternehmens. Richtig ist auch, dass die Modellpolitik des Hauses seit vielen Jahren als - sagen wir‘s mal vorsichtig – konservativ zu bezeichnen ist. Sprich: Die Vorstellung eines neues Burmester-Gerätes passiert in etwa so häufig wie ein hell strahlender Komet am irdischen Nachthimmel. Neue Lautsprecher, die gibt‘s ab und zu, Dinge „für davor“ werden jedoch nur höchst selten upgedated oder gar komplett neu präsentiert.
Zu den jüngsten Neuzugängen der exklusiven Palette des gehören ausgerechnet zwei Plattenspieler – erstmals in der Firmenhistorie. Der Erstling war das Modell 175, das, wie Kenner der Nomenklatur wissen, 2017 erschienen ist (und auch bei uns ausführlich gewürdigt wurde). Das dreimotorige Schwergewicht ist auf den ersten Blick als Mitglied der „Reference Line“ zu erkennen und passt perfekt zum Design der größten Burmester-Baureihe.Das ist beim brandneuen 217 nicht anders, nur dass der sofort als Mitglied der darunter angesiedelten „Top Line“ zu identifizieren ist, welche die klassischste aller Burmester Modellreihen darstellt. Mit einer (natürlich verchromten), rundum leicht überstehenden Sechs-Millimeter-Front. Natürlich gibt‘s auch zwei der ikonischen runden Drucktaster und einen der typischen Kippschalter mit zylindrischem Knebel.
Von vorne ist das Gerät also praktisch nicht von einer Elektronikkomponente zu unterscheiden, von oben allerdings ist‘s ein angenehm schlichter Plattenspieler, der‘s allerdings in sich hat. Der Teller ist eine knapp acht Kilogramm schwere Aluminiumscheibe, in der Kupfergewichte eingelassen wurden, die mit einer dämpfenden Masse entkoppelt sind. Er ruht auf einem voluminösen Konus, in dem die polierte Tellerachse aus hartem Stahl untergebracht ist. Jene steckt in einer Lagerhülse aus (vermutlich) Bronze, die vertikalen Kräfte nimmt eine recht kleine Kugel auf. Das ganze läuft ölgeschmiert, eine Wartung des Lagers scheint nicht vorgesehen zu sein – die Bedienungsanleitung vermeldet jedenfalls nichts dazu. Angetrieben wir die Angelegenheit von zwei unter dem Teller angebrachten Motoren, die über insgesamt vier Vierkant-Gummiriemen auf die Außenseite des Lagergehäuses wirken – im Prinzip dient jenes als Subteller. Die Steuerung der beiden Antriebe übernimmt eine integrierte Elektronik, auch die Stromversorgung ist ebenfalls im Gerät untergebacht. Damit ist der 217 ein Mitglied der heutzutage raren Plattenspielerbauart, in die man einfach ein Netzkabel stecken kann und sich nicht mit externen Netzteilen herumplagen muss.
Das Gehäuse des Gerätes ist eigentlich keines, sondern lediglich ein mächtiger Aluminiumblock, in dem eine Fräsmaschine Ausnehmungen für die unterzubringenden Komponenten geschaffen hat. Das Resultat: satte 31,5 Kilogramm Gesamtgewicht trotz recht kompakter Abmessungen.
Bedient wird das Gerät mittels der beiden Taster zur Geschwindigkeitsumschaltung und dem Kippschalter, der über Betrieb, Standby und „Aus“ entscheidet. Sonst nichts. Eine Geschwindigkeitsfeineinstellung ist (zumindest für den Anwender) nicht vorgesehen und auch nicht nötig. Den 217 gibt‘s auschließlich als Komplettpaket mit Tonarm und Tonabnehmer, was den Gesamtpreis von 20000 Euro etwas relativiert. Der Tonarm ist ein kardanisch gelagertes Modell mit neun Zoll langem Kohlefaserrohr. Das Lagergehäuse bildet ein imposanter Metallzylinder, dort sind die Lager für die vertikale Armbewegung untergebracht, die Lager für die Horizontale sind am Schaft montiert. Der Arm ist höhenverstellbar, der Azimut kann durch Verdrehen des Headshells variiert werden. Seine Position auf dem Laufwerk ist fix, Überhang und Kröpfung können also nur über die Position des Tonabnehmers im Headshell verändert werden.
A propos Tonabnehmer: Burmester äußert sich sehr zurückhaltend zu dem Abtaster. Der mit einem Shibata-Schliff versehene Diamant sitzt augenscheinlich am Ende eines nichtmetallischen Nadelträgers, der Generator steckt in einem massiven Aluminiumgehäuse. Das war’s dann aber auch mit den überprüfbaren Parametern.
Eigentlich ist es so gar nicht mein Ding, beim Setup eines Plattenspielers so völlig entmündigt zu werden, hier konnte ich aber definitiv nicht viel tun. Die beiden Plattentellerdrehzahlen des 217 stimmen auf den Punkt – gut. Das Auflagegewicht ist nur schwer verrückbar auf 25 Millinewton eingestellt – wird schon stimmen. Deutlich sicherer bin ich mir beim Azimut, der passt messtechnisch nachgeprüft perfekt. Auch geometrisch scheint die Sache geradeaus zu laufen, wenn ich auch nicht genau weiß, nach welcher Geometrie der Abtaster im Hause Burmester justiert wurde. Geforderte Abschlussimpedanz? Keine Ahnung, der Hersteller schweigt auch hier. Also habe ich das Gerät – natürlich symmetrisch – mit dem MalValve preamp three phono verbunden und auf 100 Ohm gestellt. Auf den Teller wanderte ein Album des höchst spannenden tunesischen Blues-Musikers Bibi Ahmed, das ich recht gut kenne. Och – für so mal eben aus dem Karton? Ausgezeichnet! Das Burmester-Besteck liefert sofort eine beeindruckend große Bühne und eine schön geschlossene Darbietung. Die tonale Balance ist noch nicht da wo sie hin soll, also herauf mit der Abschlussimpedanz. Das klappt, es wird unten herum deutlich weniger brummelig, der feine und nuancierte Hochtonbereich tritt deutlich glaubhafter hervor. Bei 400 Ohm höre ich auf weiter zu drehen, hier spielt‘s in meinem Setup perfekt rund. Was bleibt zu tun? Nichts! Hinsetzen und Musik hören. Bibi Ahmeds leicht fremdartiger Blues entwickelt seine typische hypnotische Strahlkraft und saugt den Zuhörer förmlich ins Geschehen. Ja, der Tonabnehmer hatte diverse Stunden Einspielzeit, aber dass die Gesamtperformance zu diesem Zeitpunkt schon so weit ist, finde ich mehr als erstaunlich.
Interessant im Umgang mit dem 217 ist, dass er sich gut anfasst. Im Sinne von: Üblicherweise braucht es deutlich spitzere Finger und einen gewissen Sinn fürs Filigrane, um einen Plattenspieler zu bedienen. Das ist beim Burmester nicht so ausgeprägt. Das beginnt beim ziemlich ausladenden Fingerbügel am Headshell, mit dem auch weniger Geübte den Abtaster zielsicher positionieren können. Der Lifthebel mit seinem „Kurbelgriff“ ist ebenfalls eine griffsichere Angelegenheit. Im unteren Bereich allerdings macht die Öldämpfung durch „schmatzende“ Geräusche auf sich aufmerksam. Nicht schlimm, trübt den perfekten Gesamteindruck aber ein bisschen. Bugsieren wir den Abtaster über Thelonious Monks Big Band-unterstütztes Konzert von 1963. Jawohl, die 400 Ohm Abschlussimpedanz passen: Die Bläser haben genau das richtige Maß an Strahlkraft und Drive, Der Kontrabass swingt, die Bassdrum hat Energie, dickt aber nicht auf. Wer in dieser Liga noch eins draufsetzen will, der muss schon wirklich hoch reizen. Air Force, Reed und DS Audio können das und punkten mit breiter und tiefer dargestelltem Raum und noch mehr Zeichnung im Bass. Die direkte Art, mit der der Burmester die Bläsersoli an den vorderen Rand der Bühne stellt und Hitze und Inbrunst vermittelt ist allerdings schon schwer zu toppen.
Noch etwas aus der Praxis im Umgang mit dem Gerät: Ich würde empfehlen, den Antrieb nicht bei jedem Plattenwechsel (oder beim umdrehen) abzuschalten. Die beiden Motoren beschleunigen den schweren Teller zwar zügig wieder auf Nenndrehzahl, die Antriebsriemen rutschen dabei aber jedesmal hörbar durch – das wird ihrer Lebensdauer nicht zuträglich sein. Und ich habe mich diverse Male dabei ertappt nachzusehen, ob auch alle vier Riemen noch an Ort und Stelle sind. Sie waren, von daher gibt‘s Entwarnung. Und wir erfreuen uns derweil wieder einmal an einem der unglaublich entspannenden Alben der schwedischen Krautrocker von Kungens Män, deren eindringlich-treffsichere Rhythmik genau das Richtige für die kräftige Gangart des 217 ist. Toller, völlig problemloser Plattenspieler.
Fazit
»Burmester pur: Der 217 ist ein vollkommen stimmiges Gesamtpaket, ist kinderleicht in Betrieb zu nehmen und klingt ausgesprochen kräftig, stabil und stimmig. Definitiv die perfekte Ergänzung für die Anlage aus Berlin!Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Burmester 217
Preis: um 19900 Euro
107-358
home entertainment concept store Martin Ludwig |
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Burmester, Berlin |
Telefon | 030 7879680 |
Internet | www.burmester.de |
Abmessungen | 482 x 165 x 283 mm |
Gewicht (in Kg) | ca. 31,5 kg |
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