Kategorie: Sat-Anlagen

Einzeltest: Televes H30Flex


Optimalen Empfang sichern

Sat-Anlagen Televes H30Flex im Test, Bild 1
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Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Fernsehens werden zuverlässige Messgeräte für alle, die TV-Empfangsanlagen installieren, warten oder instandsetzen, unverzichtbar. Das Antennenmessgerät H30Flex von Televes ist kompakt, robust und universell für Satellitenempfang, Kabelnetze und DVB-T/T2 einsetzbar. Wir haben es im Praxistest unter die Lupe genommen.

Die einfachste Beschreibung für Digitaltechnik lautet: im Prinzip gibt es nur zwei Zustände, an oder aus. Digital-TV heißt demnach, man hat Empfang oder keinen. Wozu braucht man dann ein digitales Antennenmessgerät? Weil es so einfach dann doch nicht ist. Nehmen wir als Beispiel einen Klassiker, eine Satellitenschüssel. Abgesehen davon, dass es Qualitätsunterschiede bei den Fabrikaten gibt, kommt es für dauerhaft guten Empfang auf eine korrekte Installation und die optimale Ausrichtung an.

Sat-Anlagen Televes H30Flex im Test, Bild 2Sat-Anlagen Televes H30Flex im Test, Bild 3Sat-Anlagen Televes H30Flex im Test, Bild 4Sat-Anlagen Televes H30Flex im Test, Bild 5
Eine halbwegs korrekt eingerichtete „Schüssel“ funktioniert zwar gut bei guten Witterungsbedingungen, führt aber bei Schlechtwetter zu Klötzchen im TV-Bild oder Aussetzern. Nur wenn der gewünschte Satellit optimal angepeilt wird, arbeitet die Satellitenanlage mit der größtmöglichen Schlechtwetterreserve und bietet so auch bei Regen und Schnee einwandfreien TV-Empfang. Signalanzeigen von Receivern, Fernsehern und simplen „Satfindern“ geben bei der Ausrichtung einer Satellitenantenne jedoch nur einen ungefähren Anhaltswert, während ein Profi -Messgerät in exakten Messwerten direkten Aufschluss über die tatsächliche Signalqualität gibt. Spannend wird es zudem beim Thema Fehlersuche in Verteilanlagen für Digital-TV: Wenn die Satelliten- oder Kabel-TV-Anlage Störungen zeigt, ist der Einsatz eines professionellen Messgerätes unverzichtbar, um die Fehlerursache ausfindig zu machen. Dies gilt insbesondere dann, wenn nur bestimmte Programme oder einzelne Anschlussstellen betroffen sind. Das von uns getestete Televes H30Flex ist ein professioneller Allrounder für analogen und digitalen Kabel-TV-Empfang, für DVB-T/T2 und für Satellitenempfang.

Verarbeitung

Für den mobilen Einsatz, der unter anderem auf Baustellen oder Dächern stattfindet, ist der kompakte Messempfänger bestens geeignet: Sein stabiles Gehäuse ist mit schwarzem Hartgummi ummantelt und ragt an den oberen vier Ecken drei Zentimeter hoch über das eigentliche Messgerät hinaus, sodass der Signaleingang vor mechanischen Schäden geschützt ist. Das Display befindet sich hinter einer soliden Schutzscheibe. Zudem ist uns positiv aufgefallen, dass der Akku auswechselbar eingebaut ist.

Ausstattung

Das H30Flex verfügt neben seinen umfangreichen Messfunktionen über einen internen Datenspeicher für Messprotokolle mit 400 MB Kapazität und eine USB-Schnittstelle, die den Anschluss an einen PC erlaubt. Damit sind das Expotieren von Messprotokollen, Software-Updates und das Bearbeiten von Kanalplänen möglich. Als Zubehör liefert Televes neben einem 12-Volt- Ladegerät, einem USB-Kabel und einem Kfz-Ladeadapter einen hochwertigen, gepolsterten Schultergurt mit. Zusätzlich liegen eine Anleitung und ein Mäppchen bei, das alle gängigen Stecker- Adapter für den Eingang des Messgeräts enthält: F-Anschluss, Koax (IEC), BNC und F-Schnellstecker. Außerdem ist ein Gleichstrom-Blocker mit im Sortiment.

Funktionsumfang

Das H30Flex bietet umfassende Mess- und Analysefunktionen einschließlich MPEG-Bilddarstellung (ohne HEVC) und die Möglichkeit, analoges Kabel- TV zu prüfen. Zu den digitalen Messwerten gehören Rauschabstand (C/N), Bitfehlerraten für SD und HD, Modulationsfehlerrate (MER) und Pegelmessung sowie Link Margin. Der Spektrumanalyser ist in der Bandbreite einstellbar, außerdem lassen sich Konstellationsdiagramme anzeigen. Für größere Satellitenanlagen sind alle gängigen Steuerbefehle wie DiSEqC 1.0 und SCR (nach EN50949) an Bord. Zwei weitere Funktionen können innerhalb von 30 Tagen nach der ersten Inbetriebnahme kostenlos nachgerüstet werden, wenn man sein H30Flex online registriert. Dies ist zum einen die Untersützung von sehr hohen Pegeln bis 120 dBµV und zum anderen die Unterstützung von Sat-Einkabellösungen mit dCSS-Technik (Digital Channel Stacking Switch), beispielsweise um ein dCSS-LNB für bis zu 32 Teilnehmer einzumessen. 

Bedienung

In unserem Test brauchte das H30Flex keine 12 Sekunden, um nach dem Einschalten einsatzbereit zu sein. Das 2,8-Zoll-TFT-Farbdisplay im H30Flex überzeugt trotz seines relativ kleinen Formats mit seiner kontrastreichen und sehr klaren, gut ablesbaren Darstellung von Messwerten und grafischen Darstellungen (wie dem Frequenzspektrum oder Konstellationsdiagrammen). Praktisch ist, dass neben den übersichtlich aufbereiteten Daten in den Ampelfarben Grün, Gelb und Rot auf einen Blick angezeigt wird, ob die Messwerte gut, mittelmäßig oder schlecht ausfallen. Das geringe Gewicht von etwa 500 Gramm, das handliche Format und eine anwenderfreundliche Bedienung mit nur wenigen Tasten sorgen für eine sehr hohe Praxistauglichkeit. Die Bildschirm-Menüs sind klar strukturiert, die Navigation erschließt sich auch ohne Anleitung weitestgehend von selbst. Dabei ändert sich das Setup-Menü je nach dem, welche (Mess-)Funktion aktiviert ist: Befindet man sich im Home-Menü, werden über das Setup Grundeinstellungen wie die Auswahl zwischen DVBS/ S2, -C oder -T/T2, Kanalpläne und LNB-Typ eingestellt, während bei einer Sat-Messung über das Setup-Menü unter anderem festgelegt wird, wie das Messgerät die Anlage oder das LNB mit 13/18 Volt, DiSEqC oder SCR (bzw. Unicable) steuern soll. Ob eine Steuerspannung ausgegeben wird, lässt sich an einer Kontroll-LED und im Display erkennen. Das Home-Menü zeigt dann sowohl den gewählten als auch den tatsächlichen Spannungswert (in Volt) und den fließenden Strom (in Milliampere) an. 

Praxis

Für Satellitenmessungen sind 26 Orbitpositionen bereits vorprogrammiert, zusätzlich können eigene Programmtabellen erstellt und individuell benannt werden. Dank DiSEqC, SCR und Unicable kommt das H30Flex auch in modernen Sat-Gemeinschaftsanlagen problemlos zurecht. Über den Antennenanschluss kann der Messempfänger bis zu 470 mA Strom und 13,18 oder 24 Volt Spannung bereitstellen, um LNBs, Multischalter oder einen ferngespeisten Verstärker zu versorgen. Bei allen unseren Messungen – wir haben auch DVB-T/T2 und DVB-C geprüft – wurde das eintreffende Signal automatisch korrekt erkannt und innerhalb kürzester Zeit ausgewertet. Je nach Modulationsart wird die Bitfehlerrate automatisch als CBER und VBER (Viterbi-Korrektur) oder als LDPCBER und BCHBER ausgegeben. Spektumanalyse und Scanfunktionen verschaffen schnellen Überblick über die Performance der Empfangslage, und das Konstellationsdiagramm kann Störungen auf einzelnen Kanälen aufdecken. Erwähnenswert ist außerdem die Funktion „Satellit prüfen“, die anhand von vier frei wählbaren Sat-Kanälen einen sehr schnellen Check im Stichprobenverfahren ermöglicht. Ultra-HD und das neue DVB-T2HD können ohne Weiteres gemessen und geprüft werden, auf eine Darstellung als TV-Bild muss man hierbei allerdings verzichten. Für den terrestrischen Empfang gibt es übrigens auch die Auswertung von Signal-Echos.

Fazit

Klein und richtig fein: Der handliche Messempfänger H30Flex von Televes ist in echtes Profi -Tool – praxisgerecht, gut zu bedienen, enorm vielseitig und zudem sehr robust.

Kategorie: Sat-Anlagen

Produkt: Televes H30Flex

Preis: um 1300 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2017
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Televes H30Flex

Bewertung 
Ausstattung 20%

Verarbeitung 20%

Funktionsumfang 30%

Praxis 30%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Televes, Köngen 
Telefon 07024 46860 
Internet www.televes.com/de/deu/home 
Messwerte
Abmessungen (mit Hülle, H x B x T) 204 x 100 x 52 mm 
Gewicht 0.5 
Ausstattung
+ erstklassige Ausstattung und Bedienung 
+ professionelle Signalanalyse 
+ sehr geringes Gewicht, ultrakompakte Bauweise 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Dirk Weyel
Autor Dirk Weyel
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Datum 30.08.2017, 14:55 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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