Dominique Fils-Aimé – Our Roots Run Deep

Sie meinen, noch nie etwas von Dominique Fils-Aimé gehört zu haben? Ich bin einigermaßen sicher, dass das nicht korrekt ist, Denn spätestens mit dem Titel “Birds” von ihrem Debütalbum „Nameless“ dürfte sie sich auf Hifi -Messen und in audiophilen Zirkeln einen Namen gemacht haben. Das neue Album „Our Roots Run Deep“ ist das vierte der mit dem JUNO-Award ausgezeichneten Künstlerin aus Montreal, Kanada, und schickt sich an, gleich mehrere Titel auf die Tracklisten der kommenden Hifi -Shows zu schreiben. Das Album vertraut in weiten Teilen auf die stimmlichen Fähigkeiten der Sängerin, und die sind in der Tat grandios. Die instrumentale Begleitung wirkt des Öfteren wie schmückendes Beiwerk einer Vokal-Performance, die mich bisweilen sprachlos zurücklässt. Nein, Frau Fils- Aimé versucht nicht zu blenden, sondern setzt ihre Stimme immer maximal effizient und zielgerichtet ein. Ob bei souligen Tracks wie „Hide from the Drama“ oder bei Afro-Tunes wie „To Walk a Way“ und dem grandiosen „Or Let it Burn“ – trotz der vielstimmigen und bisweilen leicht verfremdeten (im beeindruckenden „Quiet Down the Voices“) Stimmeskapaden von Dominique Fils-Aimé steht immer die Melodie, die Geschichte im Vordergrund. Überhaupt, die Geschichte: Das Album stößt die Tür zu einer neuen Trilogie auf, die sich mit den Wurzeln (nomen est omen!) der Sängerin beschäftigen wird. Klanglich liegt „Our Roots Run Deep“ auf höchstem Niveau (Anspieltipps erübrigen sich in dieser Beziehung), die Pressung ist bis auf den ein oder anderen Spratzer im verspielten „Give Me a Reason“ gelungen. Unbedingt ein Ohr riskieren!

Fazit