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Temples - Sun Structures
Wie jetzt? Die Beatles sind zurück? Warum sagt mir sowas keiner? Zumindest beim Opener „Shelter Song“ zuckt man unweigerlich kurz zusammen, denn so weit von Lennon/Mc Cartney ist das stilistisch und stimmlich nicht weg, was die Herren hier zelebrieren. Beim Titelstück setzt sich der Eindruck nur bedingt weiter fort, die bunte Collage kombiniert auch mal kurz ein Metal- Riff mit einer Flöte. Okay, das ging bei Led Zeppelin auch. Neben jeder Menge Beatles-Einflüsse gibt’s Einflüsse von den Byrds, daraus macht die junge Band aus Northamptonshire, England gar keinen Hehl. Das Psychedelische von den Pilzköpfen, das Avantgardistische von den Amerikanern, so lautet das Rezept. 2012 geht’s als Duo los, erste Veröffentlichungen im Netz sorgen für einen Plattenvertrag. Im Zuge zunehmender Popularität und der Aussicht auf ein richtiges Album stockte man das Duo auf einen Vierer auf. Live zündet die Chose auf der Insel schon bestens – der Support eines gewissen Noel Gallagher wird dabei nicht schädlich gewesen sein. Und jetzt gibt’s das Album, das die gemachten Versprechen durchaus souverän einlöst. Es ist nicht der ganz große Wurf, dessen Nimbus dem Album mitunter vorauseilt, aber ein gutes. Bei aller gelungenen Kombination Beatles und Byrds – zudem gibt’s jede Menge Marc-Bolan-Anleihen zu entdecken – es fehlen die Hooks. Das ist alles ganz prima und absolut schlüssig, aber man muss das Album gut finden wollen. Es gräbt sich nicht ins Hirn, es bleibt nicht hängen. Das ist nicht schlimm und eröffnet Möglichkeiten für weitere Veröffentlichungen dieser hoffnungsvollen Band. Klanglich fehlt’s untenherum ein wenig an Substanz, sonst passt’s. Die beiden Scheiben sind nicht frei von Nebengeräuschen, die auch mit Waschen nicht wegzubekommen sind. Die Ausstattung beschränkt sich auf ein opulentes Dreifach-Cover, sonst gibt’s nix.
Fazit
Schöne Spielereien in Anlehnung an Beatles, Byrds und T-RexKategorie: Schallplatte
Produkt: Temples - Sun Structures (Heavenly)
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144-612
ArtPhönix Vinyl |
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